Ambrosia Spinnenvieh. Angelika Nickel

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Ambrosia Spinnenvieh - Angelika Nickel

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      mich nicht sehen könntest.« donnerten die Worte empört auf Ambrosia hernieder.

      Sie schluckte. Nochmals sah sie sich um. Dieses Mal nicht nur Angst vor dem Gewitter habend, nein, dieses Mal sogar noch zusätzlich eingeschüchtert durch die Empörung, die mit den Worten in Ambrosias Ohren gedrungen war, und dort widerhallte, als würden die Worte nochmals wieder und wieder erneut entrüstet ausgesprochen.

      »Wenn du mir sagst, wie du aussiehst, dann finde ich dich vielleicht.« Die Lippen der kleinen Spinne zitterten, während sie ihre Worte über sie hinaus zwang.

      »Wie soll ich schon aussehen? Wie Fliegenpilz Fred natürlich!«, kam es mit einer Selbstverständlichkeit zurück, die Ambrosia erneut erzittern ließ.

      »Ich weiß nicht, was ein Fliegenpilz ist.« Die Spinne war den Tränen nahe; und im gleichen Moment brauste erneutes Donnergrollen über sie hinweg, so dass sie sich, ohne nachzudenken, nach vorne warf, direkt gegen etwas Weißes.

      Sie duckte sich, machte ich noch kleiner als sie ohnehin schon war, und ließ ihre Augen über das weiße Etwas wandern.

      »Na siehst du, du weißt ja doch, wo ich bin.« Dieses Mal klang die Stimme schon viel freundlicher.

      »Ja, weiß ich das?« Ambrosia zog wieder einmal die Schultern ein. Nochmals schlichen ihre Augen an dem weißen Teil entlang. Und dann, ganz plötzlich, entdeckte sie zwei kugelrunde Augen, die ihr lächelnd zuzwinkerten.

      Scheu, fragte sie: »Bist du Fred Fliegenpilz?«

      Der Pilz lachte laut, so dass er den nächsten Donnergroll doch tatsächlich übertönte.

      »Musst du immer so laut sein!«, schimpften die Pfifferlinge, die in der Nähe des Fliegenpilzes aus dem Boden wuchsen, und nichts weiter als schlafen wollten.

      »Seid bloß ruhig! Ihr wisst doch, wenn euch Wanderer finden, dann, flutsch, sei ihr weg.« antwortete Fred, fast schon gehässig.

      »Dass du uns aber auch immer wieder daran erinnern musst!«, meckerten die Pfifferlinge, senkten ihre Köpfchen und schwiegen fortan.

      Fred wandte sich wieder der Spinne zu. »Du solltest dich während des Gewitters verstecken.«

      »Aber wo?« Ambrosias Stimme zitterte. Sie hatte soviel Angst. Zudem machte ihr der Wind zu schaffen, der mit dem Gewitter aufgekommen war und immer mehr an Stärke zunahm.

      »Wo?«, lachte der Pilz. »Kleine Spinne, wenn du doch schon unter einem Dach stehst, warum stellst du dich dann nicht richtig unter?« Er neigte sich leicht von links nach rechts, um so seiner Verwunderung doch noch mehr Ausdruck zu verleihen?

      »Was ist denn ein Dach?«, fragte Ambrosia, doch sie bekam keine Antwort.

      Stattdessen, sagte der Fliegenpilz: »Klettere an meinem Stamm hinauf und leg dich unter meiner roten Mütze schlafen.«

      Ambrosia zwang ihre Augen an dem weißen Stamm hoch, schaute auf die rote Mütze, die über ihn hinausragte und verstand.

      Hurtig huschte sie ganz dicht an den Pilz heran.

      Fred schüttelte sich, wobei sich eine Faser seines Stamms löste, an der Ambrosia hoch kletterte, von dieser zu dem Stamm hinüberwechselte und unter der roten Mütze, mit den weißen Pünktchen, Schutz suchte.

      Es dauerte nicht lange und die kleine Spinne schlief vor Erschöpfung ein.

      Fred Fliegenpilz wog sanft hin und her und krauste dabei seine Mütze, so dass Ambrosia geschützt schlafen konnte.

      Doch das bemerkte die winzige Spinne nicht mehr, so tief und fest schlief sie bereits.

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