Final Shutdown - Teil 1: Mysteriöse Todesfälle. Fred Kruse

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Kotzen! In Wirklichkeit hätte der sich nie getraut, mal wirklich etwas zu riskieren.

      Da war er selbst ganz anders. Er wusste, dass man aus dieser Sache ganz andere Dinge herausholen konnte. Er würde bald nicht mehr in diesem Loch von einer Wohnung hausen müssen. Die Schulden, die Kristin ihm während seiner Ehe eingebrockt hatte und die er seitdem mitschleppte, würden in ein paar Monaten der Vergangenheit angehören. Dann würde er über solche Beträge nur noch schmunzeln.

      Er stand vor seiner Wohnungstür. Wieder fummelte er am Schloss herum. Diese blöden Sicherheitsschlösser, warum mussten diese Schlüssellöcher auch so klein sein? Warum hatte man nicht die schönen, großen, altmodischen Schlüssel für die Haustüren behalten können?

      Endlich nahm er auch diese Hürde. Die Eingangstür führte in einen kleinen Flur. Er betätigte den Lichtschalter, aber es blieb dunkel. Schon wieder die Birne kaputt! Das hatte er morgens gar nicht bemerkt. Vielleicht war es aber auch besser, dass er sich im Dunkeln nur als Schatten im Spiegel sah. So blieb ihm das schlimmste Elend erspart. Das musste wirklich alles besser werden. Er würde sich ab morgen um seine Wohnung kümmern, neue Birnen in die Lampen schrauben, aufräumen, abwaschen. Ja vor allem putzen und abwaschen. Irgendwie roch es merkwürdig in seiner Wohnung. Auch das war ihm am Morgen noch nicht aufgefallen. Erstaunlich, was ein Gespräch mit einer Frau, einer sehr attraktiven Frau, ausmachen konnte. Und dieses Lächeln erst!

      Er öffnete die Tür zum Wohnzimmer. Auch hier brannte kein Licht. War die Sicherung durchgebrannt? Wirklich gut, dass Jasmin nicht mitgekommen war. Was hätte sie zu diesem Dreckloch gesagt. Morgen würde alles anders werden. Er würde die Wohnung in Ordnung bringen und sich selbst. Wenn er sie wiedertraf, wäre alles vorbereitet. Auch sein Äußeres würde hergerichtet sein, soweit sich das in ein oder zwei Tagen machen ließ, hieß das.

      Er torkelte durchs Wohnzimmer zur Küche. Die Wohnung besaß keinen idealen Schnitt, man kam vom Flur ins Wohnzimmer. Von dort gingen Küche und Schlafzimmer ab. Das Bad befand sich sogar noch hinter der Küche. Ja, es wurde wirklich Zeit, dass er sich etwas anderes suchte.

      Jetzt musste er erst mal in die Küche. Dort befand sich aus unerfindlichen Gründen der Sicherungskasten in diesem Altbauloch. Etwas trinken musste er auch. Dieser Schnaps hatte ihm die Kehle ausgetrocknet. Außerdem musste irgendetwas in der Küche sein. Von dort kam ein ganz merkwürdiger Geruch. Irgendwie kam ihm der bekannt vor, aber sein Hirn funktionierte nicht richtig, alles wirkte wie vernebelt. Konnte das wirklich von dem bisschen Alkohol kommen?

      Er öffnete die Küchentür. Der Geruch wurde stärker. Ohne eine Wirkung zu erwarten, betätigte er den Lichtschalter. Als Letztes hörte er einen Knall, der ihm im wahrsten Sinne des Wortes das Trommelfell zerriss, und sah einen grellweißen Blitz.

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