Feuer und Flamme. Tina Engel
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Anka überlegte, was sie darauf antworten sollte. „Manchmal, wenn ich an zu Hause denke, ertappe ich mich dabei, dass ich mehr an Dirk denke als an Guido. Das ist doch eigenartig.“
„Eigenartig nicht, aber vielleicht hat das ja was mit Liebe zu tun? Wenn ihr sogar in einem Bett schlaft - ich sage nur: Villa, Samstagnacht vor zwei Wochen. Da frage ich mich gar nichts mehr. Schon gar nicht bei so einem süßen Typen.“
„Es ist ja nichts passiert.“
„Schade, was?“ sah Gitta ihre Freundin dabei genau an.
„Ich weiß es nicht. Ich bin seitdem ziemlich durcheinander. Ich weiß nur, dass er mir fehlt und ich mich schon riesig auf das Wiedersehen mit ihm freue. Egal, ob er nur Freundschaft für mich empfindet...“
„Ihr wart in letzter Zeit doch so oft zusammen. Was sagt eigentlich Guido dazu, dass du einen Freund wie Dirk hast?“
„Ich habe Dirk noch nicht sehr oft erwähnt. Nur, dass ich vor zwei Wochen in der Villa übernachtet habe, gefiel ihm nicht sonderlich. Da habe ich ihm einfach erzählt, ich hätte mit den Mädels zusammen in Steffis Zimmer geschlafen.“ Anka zog den kleinen Plüschteddy zärtlich an sich und schloss müde die Augen.
* * *
Am nächsten Morgen mussten sie früh aufbrechen, um rechtzeitig am Bahnhof zu sein.
Sie hatten eine lange Zugfahrt vor sich und mussten insgesamt drei Mal umsteigen. Zwischendurch hatten sie in Hannover zwei Stunden Aufenthalt, wo sie sich mittags erst mal stärken und bei der Gelegenheit noch einen kleinen Stadtbummel unternehmen wollten.
Am Abend kamen sie dann erschöpft auf dem Heimatbahnhof an. Ankas Vater hatte auf dem Parkplatz vor dem Bahnhofsgebäude auf sie gewartet und fuhr die Mädchen nach Hause. „Was habt ihr mit dem Lokführer gemacht, dass der Zug über eine halbe Stunde Verspätung hatte?“ fragte er gutgelaunt, als er den Wagen aus der Parklücke rangierte.
Anka und Gitta kicherten nur vor sich hin. Der Mann schaute in den Rückspiegel und beobachtete die Beiden. Dann musste er doch schmunzeln. Es waren hübsche Mädchen. Dass da ein Zugführer total vergessen konnte, los- oder weiterzufahren, malte er sich nun belustigt aus.
Als er Gitta vor ihrem Haus abgeliefert hatte, stieg Anka zu ihm nach vorn auf den Beifahrersitz.
„Ach Paps“, seufzte sie. „Das war schön!“
* * *
Am nächsten Tag kamen Arne und Flo bei Anka vorbei, weil sie wissen wollten, was die Mädchen die zwei Wochen über in Süddeutschland so getrieben hatten. Arne wohnte nur einen Häuserblock von Anka entfernt und Flo war gerade zu Besuch bei ihm gewesen.
Die Jungs holten Anka und anschließend auch Billie und Gitta ab, um mit ihnen baden zu fahren. Sie wollten die letzten warmen Sonnenstrahlen ausnutzen, und das zusammen in der Clique.
* * *
Die kommende Woche verbrachte Anka nur mit Faulenzen.
Viel war von den Ferien nicht mehr übrig. Das Wetter wurde von Tag zu Tag schlechter. Also blieb sie daheim und nahm sich ein Buch nach dem anderen zur Hand.
Guido hatte sich inzwischen auch wieder eingekriegt. Er kam fast jeden Abend für ein paar Stunden vorbei und bewegte sie dazu, ihre Bücher beiseite zu legen, denn ab und an gab es viel schönere Beschäftigungen als Lesen.
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