Feuer und Flamme. Tina Engel
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Читать онлайн книгу Feuer und Flamme - Tina Engel страница 12
Sie zogen sich also in sein Zimmer zurück. Ein Teppich lag bereits darin. Auch eine alte Kommode und ein mindestens genauso alter Kleiderschrank standen hier.
Dirk holte eine zweite Matratze und schob sie zu seiner. Sein Radio lief schon den ganzen Abend mit leiser Musik. Er zog sich sein Piratentuch vom Kopf, riss die Arme hoch und sagte: „Es ist einfach schön hier.“
„Das glaub ich gern.“
Er löschte das Licht und öffnete eines der großen Fenster. „Komm her“, meinte er.
Anka trat zu ihm ans Fenster. Sie lauschten in die Nacht.
Es war so ungewohnt ruhig, nur ein paar Grillen zirpten noch vor sich hin. Am Himmel funkelten unzählige Sterne. Der Mondschein fiel auf den Garten.
Nebeneinander mit den Armen auf die Fensterbank gestützt genossen sie diese Mondscheinidylle eine ganze Weile.
„Jetzt geht sicher bald die Sonne auf, was“, vermutete Anka leise.
„Es ist erst halb Drei. Da müssten wir noch ein Stündchen warten. Kannst du noch so lange stehen?“
„Ich befürchte nein. Ich bin todmüde“, lehnte sie sich mit dem Kopf gegen seine Schulter und gähnte verhalten.
„Na dann gehen wir wohl besser schlafen“, legte er einen Arm um sie. „Nicht, dass du mir noch umfällst. Und dann liegst du da mit Aua.“ Er lachte, ließ sie wieder los und ging zu den Matratzen. „Mist“, hörte sie ihn fluchen.
„Was ist?“
„Ich habe vergessen, eine zweite Decke zu besorgen. Ach, macht nichts. Nimm du sie.“ Er legte sie auf Ankas Matratze.
„Müssen wir halt zusammen drunter“, dachte sie laut. Sie wurde rot wie eine Tomate und hoffte, dass er ihre Antwort nicht falsch auffasste. Zum Glück war es dunkel im Zimmer. Sie bezwang sich und fragte keck: „Oder hast du Angst vor mir?“
„Welch verlockendes Angebot. Ich wäre blöd, wenn ich jetzt nein sagen würde.“
„Dachte ich mir’s.“
Anka legte sich hin und Dirk packte sich zu ihr. Sie kuschelte sich leicht an ihn und sagte: „Wenn unsere Eltern wüssten, wie nah wir uns inzwischen sind...“
Und dein Kerl erst, fügte er in Gedanken noch hinzu. „Nicht auszudenken“, grinste er.
Sie flüsterten noch eine Weile.
Bald merkte Dirk, dass das Mädchen neben ihm eingeschlafen war. Er dachte so bei sich, dass sie sich in seinen Armen wohl zu fühlen schien, und lächelte.
Wenig später dämmerte auch er weg.
* * *
Am nächsten Morgen war es noch lange sehr still im Haus. Erst gegen Mittag kam allmählich Leben in die Villa.
Dirk wurde wach und mit ihm auch Anka.
„Na?“ blinzelte sie ihn verstohlen an. „Gut geschlafen?“
„Prima“, log er gekonnt. „Wann war ich das letzte Mal mit einer Frau zusammen in ein und demselben Bett, und das auch noch eine ganze Nacht lang.“ Das war nun wieder nicht gelogen, denn es war schon Ewigkeiten her, dass er ein Mädchen mit zu sich genommen bzw. ein Mädchen ihn abgeschleppt hatte. Und dann war noch nicht mal was passiert letzte Nacht. So kannte man Dirk ja gar nicht!
Die menschlichen Party-Überbleibsel fanden sich nach und nach unten in der Küche ein. Irgendwer hatte sogar frische Brötchen geholt.
Das Frühstück zog sich über zwei Stunden hin.
Anka hatte zum Schluss Bauchweh vom vielen Lachen.
* * *
Am Abend war das besagte gemütliche Beisammensein bei Anka daheim in der neuen Wohnung. Dirk kam wie versprochen vorbei. Zusammen mit den ganzen Erwachsenen und der kleinen Lisa wurde es ein lustiger Abend. Gleichzeitig auch eine Art Abschied für Anka, weil sie am nächsten Morgen mit ihrer Freundin in den Urlaub wollte.
Als Dirk sich spätabends seiner Familie anschloss, umarmte er Anka herzlich und meinte: „Pass auf dich auf, Kleine, mach keine Dummheiten und melde Dich mal. Kannst ja mal schreiben, okay?“
„Okay“, antwortete sie brav und ließ ihn schweren Herzens gehen.
Von Guido hatte sie sich bereits am Nachmittag verabschiedet.
Er hatte für den Abend andere Dinge vorgeschoben, um dem trauten familiären Beisammensein zu entgehen. Anka war es ganz recht so gewesen. Wer weiß, ob er und Dirk sich überhaupt verstanden hätten. Guido schätzte ihre männlichen Freunde nicht sonderlich. Für ihn waren sie allesamt potentielle Konkurrenten. Er sagte es nie, jedoch verhielt er sich entsprechend reserviert bei diesem Thema.
Kapitel 10
Am Montagmorgen fuhren Anka und Gitta mit dem Zug in Richtung Süden.
Gitta hatte in Bayern eine Tante, die sie besuchen wollten. Nach dem Mittag kamen sie in dem kleinen Städtchen nahe München an, wurden sogar von der Tante abgeholt.
Nachdem sie sich in ihrem Quartier etwas frisch gemacht und mit Gittas Tante zusammen Kaffee getrunken und den selbstgebackenen Kuchen vertilgt hatten, starteten sie prompt zu ihrer ersten Erkundungstour durch die Stadt.
Sie unternahmen in den folgenden Tagen viele Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung und ließen sich von der Tante nach Strich und Faden verwöhnen.
* * *
Am Freitag fuhren sie mit dem Zug weiter zu Holger nach München. Bei ihm wollten sie bis Sonntag bleiben.
Am Samstagabend zog Holger mit den Mädels von Kneipe zu Kneipe und anschließend noch zu einer Disco, wo Anka und Gitta sich ordentlich austobten. Beim Tanzen natürlich.
Am Sonntagnachmittag hieß es dann, von Ankas Bruder Abschied nehmen. Sie fuhren weiter in Richtung Süden an den Bodensee.
Dort hatte Anka Verwandtschaft väterlicherseits, bei der sie auch eine Woche verbrachten. Ankas Cousine Sandra nahm die Beiden ins Schlepptau und zeigte ihnen die Orte, an denen man richtig Spaß hatte. Dort lernten die Mädchen die einheimischen Freunde von Sandra kennen und freundeten sich sogar mit einigen von ihnen an.
* * *
Am letzten Abend, als die Mädchen in ihrem Gästezimmer schon in den Federn lagen, kam Gitta auf ihren und Ankas Freund und überhaupt auf Jungs zu sprechen. Sie hatte gesehen, dass Anka von jedem Ort, wo sie zu Gast gewesen waren, eine Postkarte an Dirk abgeschickt hatte, und fragte nun: „An Dirk hast du in den zwei Wochen, die wir unterwegs sind, mindestens drei Karten geschickt. Und Guido hat nicht eine einzige erhalten. Wie das?“
„Guido findet so was albern. Ihm hat es genügt, dass ich ihn von Holger aus angerufen habe. Dirk dagegen hatte mich