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mich fertig. Nur weil sie meint, dass ich mal raus müsse und nicht länger Trübsal blasen soll, schleppt sie mich mit.

      Ein knackiger Typ in einem schwarz glänzenden Trainingsanzug betritt die Halle. Ich nehme sofort eine aufrechtere Position ein und drücke die Brust raus. Man muss schließlich zeigen was man hat. Das hat meine Oma auch immer gesagt. Moni zupft mich am Ärmel.

      „Das ist Tom, der Trainer“, flüstert sie mir ins Ohr.

      Trainer? Mir egal! Der sieht so was von heiß aus. Ich lecke mir über die Lippen und streiche mir prüfend über das Haar.

      „Trainier mich, Süßer!“

      „Pst!“, macht Moni.

      Oh! Habe ich das etwas laut gesagt? Wie peinlich. Und jetzt starrt er mich auch noch an. Ich mache mich klein. Wir sitzen sowieso alle wie Hühner auf der Stange. Diese niedrigen Bänke habe ich schon zu meiner Schulzeit gehasst. Apropos Schulzeit. Wir befinden uns in einer Turnhalle. Es riecht wie damals beim Sport, es sieht aus wie damals und es gibt dieses ekelhaft quietschende Geräusch, das mir früher schon die Haare zu Berge stehen ließ. Grauenhaft!

      „Ich freue mich, dass ihr hier seid“, sagt das Schnuckelchen im Jogginganzug. Ich grinse ihn an.

      „Wie ich mich erst freue“, denke ich. Dieses Mal denke ich wirklich nur.

      „Wir fangen gleich mit den ersten Übungen an, aber zuerst möchte ich, dass ihr euch warm macht“, verkündet Trainer Tom.

      Warm machen? Ich bin doch schon ganz heiß!

      Moni zerrt mich hoch. Überrascht sehe ich zu, wie die anderen Menschen, die sich hierher verirrt haben, anfangen in der Halle im Kreis zu laufen. Ach nein! Das ist doch wohl nicht ihr Ernst. Dabei werde ich doch schwitzen. Ich mag nicht laufen!

      Gerade überlege ich trotzig zu sein, wie ein kleines Kind, da kommt Tom auf mich zu. Der will mich bestimmt persönlich begrüßen, weil ich doch neu bin. Lächelnd warte ich, bis er vor mir steht. Er hat schöne Augen, stelle ich fest.

      „Ich bin der Tom“, stellt er sich vor. Ich sehe ihn verträumt an. Der ist echt süß.

      „Und wie heißt du?“, kommt die überraschende Frage. Ich muss erst mal nachdenken, bevor ich meinen Namen nenne. Der Mann bringt mich völlig aus dem Konzept.

      „Schön“, sagt er, „komm, wir laufen eine Runde.“

      Ich setze mich in Bewegung. Klar laufe ich mit Tom! Locker traben wir den anderen Teilnehmern hinterher.

      „Machst du Sport?“, will er wissen. Ich bin schon so fertig, dass ich kaum antworten kann. Kondition habe ich wohl überhaupt nicht, jedenfalls nicht beim Laufen. Sport ist Mord war schon immer mein Motto, aber das kann ich doch so einer Sportskanone wie Tom nicht sagen. Ich schüttele nur den Kopf.

      Er grinst und legt den Rückwärtsgang ein. Ich bleibe auf der Stelle stehen und lehne mich gegen die Wand. Ich muss erst mal wieder zu Atem kommen.

      „Die Damen rechts, die Männer links“, ordnet Tom an. Was ist das hier noch mal für ein Kurs? Es erinnert mich gerade alles an meine Tanzstunden. Das kann aber nicht sein. Da war ich immer top gestylt.

      Schon spricht Tom die verhängnisvollen Worte. Nein, nicht „Damenwahl“, sondern: „Jeder sucht sich jetzt eine Partnerin.“

      „Wofür?“, raune ich Moni zu, aber die hat nur Augen für einen etwas zu dicken Mittvierziger, der auf sie zu kommt. Als ich wieder nach vorne sehe, stehen mir gleich drei Männer gegenüber. Keinen von ihnen möchte ich näher kennenlernen. Einige Frauen werfen mir giftige Blicke zu. Schon werden die Männer viel interessanter. Mal sehen: wen soll ich denn nehmen? Ich weiß doch nicht mal, wozu diese Paarungen hergestellt werden.

      Lieb lächeln tun sie ja alle. Ich sortiere sie grob in Kategorien ein: Student, Beamter, Automechaniker. Muss nicht stimmen und macht die Sache auch nicht leichter.

      Kurzentschlossen greife ich nach der Hand des Größten. Ich stand schon immer auf große Männer. Da fühle ich mich immer so geborgen. Gottlob trollen sich die anderen beiden ohne Protest. Hoffentlich sind die nicht sauer. Der eine bekommt gleich Stoff von der Frau, zu der er wohl eigentlich gehört. Der Arme! Ich nehme mir vor, das nächste Mal ihn zu nehmen, falls er sich noch mal traut zu mir zu kommen. Dann ärgert seine Alte sich erst richtig.

      Tom ist mit den Paarungen offenbar zufrieden. Ich bin gespannt, was jetzt kommt. Tom gibt ein komisches Wort von sich, das ich noch nie gehört habe. Kurz darauf liege ich auf der Matte. Mein Partner entschuldigt sich und hilft mir auf. Was war das denn bitte?!

      „Ich dachte du weißt Bescheid“, sagt der große Kerl. Ich überlege noch, ob mir was weh tut. Das ging alles so schnell! Eine Frau lacht immer noch. Ich werfe ihr einen bösen Blick zu.

      „Alles okay?“, fragt Tom. Ich nicke, gehe aber vorsichtshalber auf Abstand zu meinem Partner. Wer weiß was der als nächstes vorhat. Vielleicht war es doch nicht so klug von mir den Größten auszuwählen?

      Tom sagt wieder etwas und ich ducke mich vorsichtshalber. Nichts passiert. Ich sehe mich um, um zu beobachten, was die anderen machen. Irgendwas läuft hier doch schief! Möchte mir vielleicht mal jemand erklären, was für ein komischer Kurs das ist?!

      Ich beschließe gerade Moni umzubringen, sobald wir alleine sind, da kommt Tom zu mir herüber. Na das wurde auch Zeit.

      „Hast du gar keine Vorkenntnisse in Selbstverteidigung?“, fragt er und setzt freundlicher Weise hinzu: „Das ist ein Kurs für Fortgeschrittene.“

      „Oh“, sage ich, weil mir nichts Besseres einfällt. Ich werde Moni erwürgen! Jetzt sofort!

      „Ich könnte dir ein paar Privatstunden geben, damit du klar kommst“, schlägt Tom vor.

      Das klingt doch prima!

      Mein Partner muss dann leider mit einem anderen Paar weiter trainieren. Tom tätschelt mir die Schulter und ich darf mich auf die Bank setzten und den anderen zugucken. Genüsslich trinke ich meinen mitgebrachten Wellnessdrink. So gefällt mir der Kurs doch schon viel besser. Die Aussicht auf Privatstunden bei diesem durchtrainierten Prachtexemplar lassen mich lächeln. Ob der mich auch auf die Matte werfen will?

      Abgerechnet wird am Schluss

      „Pst … ganz ruhig“, flüsterte sie und strich dem Häufchen Elend vor sich über die erschlaffte Haut seiner Wange. Er gab ein paar würgende Laute von sich. Zu mehr war er nicht in der Lage.

      „So sieht man sich wieder, nicht wahr?“, fragte die junge Frau und kniete sich vor ihn, damit er ihr ins Gesicht sehen konnte. Da war kein Erkennen in den trüben Augen.

      „Du kennst mich nicht mehr?“, fragte sie dicht an seinem Ohr.

      „Na komm schon. Streng dich mal an. Ich habe dich jedenfalls nicht vergessen.“

      Immer noch sah sie keinerlei Veränderung in seinen Gesichtszügen. Schaumiger Speichel bildete sich an seinem Mundwinkel und sie nahm fürsorglich ein Tuch und wischte ihn weg.

      „Du

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