Von Jerusalem bis Rom. Martin Renold

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Von Jerusalem bis Rom - Martin Renold

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      Martin Renold

      Von Jerusalem bis Rom

      Die Geschichte des Apostels Paulus erzählt von seinem Gefährten Jonas

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1. Kapitel

       2. Kapitel

       3. Kapitel

       4. Kapitel

       5. Kapitel

       6. Kapitel

       7. Kapitel

       8. Kapitel

       9. Kapitel

       10. Kapitel

       11. Kapitel

       12. Kapitel

       13. Kapitel

       14. Kapitel

       15. Kapitel

       16. Kapitel

       17. Kapitel

       18. Kapitel

       19. Kapitel

       20. Kapitel

       21. Kapitel

       22. Kapitel

       23. Kapitel

       24. Kapitel

       Das Hohelied der Liebe

       Impressum neobooks

      1. Kapitel

      Mein Name ist Jonas. Ich bin der Sohn eines reichen Jerusalemer Kaufmanns. Unter Herodes Agrippa hatte ich eine strenge militärische Ausbildung genossen und war zum Hauptmann befördert worden. Als jüdische Truppe waren uns vor allem Wächteraufgaben im Palast des Herodes, in Gefängnissen und auf dem Tempelberg übertragen. Unser Ansehen bei den jüdischen Mitbürgern war nicht gut, obwohl wir mit der römischen Besatzungsmacht kaum etwas zu tun hatten. Man betrachtete uns dennoch als Mitläufer oder gar Landesverräter. Rein militärische Aufgaben waren jedoch den römischen Truppen vorbehalten. Ich war aber als Vertreter des Hohen Rates und, wie gesagt wurde, des jüdischen Volkes, dabei, als Jesus, den ich damals auch noch als Irrlehrer betrachtete, gekreuzigt wurde. Ich ging neben ihm, als er zur Richtstätte geführt wurde und unter der Last des Kreuzesbalkens in die Knie sank. Er tat mir leid. Denn er war sanftmütig und ließ alles über sich ergehen. Ich hatte von seinen Predigten und Wundertaten gehört und konnte eigentlich nichts Schlechtes daran sehen. Aber die Rabbiner behaupteten, er lege die Schriften der Väter falsch aus und bezeichne sich als den Messias der Juden. Ich habe ihnen geglaubt. Was verstand ich schon von der Schrift! Dazu sind ja eben die Schriftkundigen da, und die werden es schon wissen – dachte ich. Ich hab damals einen Bauern, den ich auf einem nahen Acker sah, herbeigerufen und ihn gebeten, Jesus den Kreuzesbalken zu tragen. Das brachte mir allerdings einen heftigen Rüffel des römischen Hauptmanns ein, der auf der anderen Seite von Jesus ging. Als ich dem zum Tode Verurteilten den Balken losband, sah er mir in die Augen, und mich durchfuhr ein eigenartiges Gefühl, das ich nicht beschreiben kann. Er hätte mich doch hassen müssen, denn ich hatte zugesehen, wie meine Soldaten ihn gegeißelt hatten. Doch sein Blick war voll Liebe.

      Als er dann am Kreuz hing und die Soldaten um seinen Mantel würfelten, nahm ich diesen, als sie ihn in Stücke schneiden wollten, weg und übergab ihn dem römischen Hauptmann, er solle ihn dem Pontius Pilatus, der Jesus verurteilt hatte, zurückgeben.

      Kurze Zeit schon nach der Kreuzigung konnte man in Jerusalem hören, dass die Jünger von Jesus die Nachricht verbreiteten, der Gekreuzigte sei auferstanden und ihnen erschienen. Natürlich konnte ich dies nicht glauben.

      Einige Zeit später war Unglaubliches geschehen. Männer, die behaupteten, Jünger jenes Jesus gewesen zu sein, hatten auf einem Platz in der Stadt viel Volk um sich versammelt und gepredigt. Nun waren die meisten Zuhörer Juden, aber viele von ihnen waren aus den verschiedensten Ländern, aus Kleinasien, aus Phrygien, aus Ägypten nach Jerusalem gekommen, auch ehemalige Heiden, die sich zum Judentum bekehrt hatten, aus Rom und aus Kreta, aus dem Zweistromland, aus Arabien und andern fernen Orten.

      Da nun so viele Menschen zusammenliefen und ich mit einigen meiner Leute in der Nähe war, ging ich hin, um notfalls für Ordnung zu sorgen. Doch die Menschen verhielten sich einigermaßen ruhig. Wir brauchten nicht einzugreifen.

      Die Männer hatten von Jesus, dem Gekreuzigten, gesprochen, welcher der Christus, der Sohn Gottes sei, den Gott habe auferstehen lassen. Vierzig Tage lang nach seiner Auferstehung sei er noch unter ihnen gewesen, habe sie gelehrt und sei dann zum Himmel, zu Gott, seinem Vater, hinaufgeschwebt und vor ihren Augen von der Erde entrückt worden.

      Jeder dieser Jesus-Jünger hatte um sich eine große Schar versammelt. Das Erstaunlichste aber war, dass alle Zuhörer, ob Araber, Römer, Grieche oder Syrer, den Mann in seiner Sprache, in Latein, Arabisch, Griechisch,

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