Wolfskinder. Klaus Melcher
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Jose schüttelte den Kopf, machte sich vorsichtig frei und versorgte den Fisch.
Aus dem Schrank holte er ein Stück Käse und ein Brötchen, stellte beides auf den Tisch und setzte sich zu Carmen.
Lange saßen sie da, schweigend, hielten sich im Arm und betrachteten die Dächer der Stadt.
„Du kennst doch auch ‚Kabale und Liebe’“, unterbrach sie das Schweigen.
Es überraschte ihn nicht, dass sie jetzt daran dachte. Sie hatte ihm erzählt, dass sie es im Deutschkurs lasen, sie hatte es in einem wahren Eiltempo verschlungen, morgen sollten sie eine Arbeit darüber schreiben. Sie musste nicht, aber sie wollte mitschreiben.
Der Grund aber war ein anderer, das spürte er. Noch bevor er etwas sagen könnte, fragte sie: „Warum bringt Ferdinand sich und Luise um? Er musste doch wissen, dass Luise nur ihn liebt. Warum hatte er kein Vertrauen?“
„Vielleicht weil er es vorher nicht gelernt hat, nicht bei seinem Vater, nicht am Hofe. Erst Luise hat er vertraut, aber das reichte noch nicht aus, die Verleumdungen zu überstehen. Sieh mal“, fügte er nach einer Pause hinzu, „vorhin hattest du Angst, ganz fürchterliche Angst. Dein Vertrauen in mich reichte auch noch nicht aus.“
Carmen sah ihn erschrocken an.
Nein, das konnte nicht sein! Wem, wenn nicht ihm, vertraute sie?
Sie wollte protestieren, aber Jose kam ihr zuvor.
„Du musst darüber nicht traurig sein. Das ist ganz natürlich. Wo solltest du Vertrauen gelernt haben? Von deinem Vater, der ständig betrunken ist und dich schlägt, wenn er dich in die Finger bekommt? Oder von deiner Mutter, die nie da ist? Auch Vertrauen muss man lernen, Vertrauen ist Verlässlichkeit, ist die Gewissheit, sich auf einen anderen Menschen voll und ganz verlassen zu können. Das wächst nicht von selbst. Es braucht sehr viel, manchmal sogar aufopfernde Pflege, um gedeihen zu können.
Stell dir vor, wir sind Gärtner, und das Vertrauen ist eine sehr empfindliche Pflanze. Gemeinsam werden wir sie hegen und pflegen. Und bald wird sie jedes Wetter überstehen.“
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