Tamara macht Ferien auf dem Lande. Gertrud Monika Gottschalk

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Tamara macht Ferien auf dem Lande - Gertrud Monika Gottschalk

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Wer möchte mir dabei helfen?“ Wieder gingen alle Hände hoch. Karin suchte sich 10 Mädchen aus, da sie meinte, Mädchen sind für diese Dinge besser geeignet. Rolf benötigte dafür einige Jungen, weil die Stallhasen neues Stroh benötigten. Dafür waren eben Jungen besser geeignet.

      Die Kinder standen langsam von den Tischen auf und zuckelten in ihre Zimmer. Hier nahmen sie ihr Waschzeug und begaben sich in den Waschraum. Im Waschraum für Jungen war es ziemlich laut, auch die Knaben erzählten sich ihre Erlebnisse vom heutigen Tag. Die Mädels legten los: Zähneputzen, Gesicht und Hände waschen. Danach ab ins Bett. Tamara hatte keine Angst und kletterte zügig die Leiter hoch. Sie kuschelte sich in die schöne Bettwäsche. Sie vermisste ihren Bären. Da musste sie wohl noch einmal die Leiter herunter und in den Kleiderschrank schauen. Da stand der Koffer und aus der Tasche schaute traurig Monabärchen heraus. „Du armes kleines Bärchen. Habe ich dich den ganzen Tag alleine gelassen. Das tut mir wirklich leid. Komm mit in mein Bett. Du brauchst auch keine Angst haben. Ich helfe dir die Leiter hinauf.“ So sprach Tamara zu Monabär. Vorsichtig kletterte sie die Leiter hinauf. Das war nicht so einfach. In der einen Hand den Bären und nur mit der anderen Hand die Sprossen halten. Nein! Das ging nicht. Hannah sah das Problem. Sie stand aus ihrem Bett auf um Tamara zu helfen. Als Tamara im Bett war, reichte Hannah ihr den Monabär. Fertig! So einfach geht das, wenn man Freunde hat. Tamara kuschelte sich in die schöne Bettwäsche, ihren Monabären im Arm und war schnell eingeschlafen. Das mit dem Einschlafen machten auch die anderen Mädchen. Denn nicht jedes Kind hatte sein Kuscheltier dabei. Einige leise Gesprächsfetzen wanderten noch von Bett zu Bett, doch die Kinder waren zu müde um richtige Gespräche zu führen. Nach einigen Minuten war es still im Zimmer. Auch aus den Räumen der anderen Kinder kamen nur noch vereinzelte Gesprächsfetzen. Als die Betreuer ihre Runde machten da war alles ruhig. Das Licht wurde gelöscht und die Betreuer hatten Feierabend.

      7Helfer im Garten

      Der Hahn kam seiner Funktion als Wecker sehr gut nach. Um 6 Uhr krähte er los. Sein Kikeriki, Kikeriki weckte die Mädchen und auch die Jungen auf. Sie wischten mit ihren Fäusten über die Äuglein um wach zu werden. Tamara setzte sich zuerst im Bett auf. „Na! Wie habt ihr geschlafen?“ Alle riefen gut. Sogar Sabine hatte nichts zu meckern. Ab in den Waschraum und eine Katzenwäsche genügte den Mädchen heute. Sie waren viel zu Aufgeregt. Mona und Sabine sausten auf den Hof und trafen da auf Otto, die Bäuerin winke den Dreien und ging mit ihnen in den Hühnerstall. Jedes Kind bekam ein Henkelkörbchen, das mit Stroh gepolstert war. Dann zeigte ihnen Tante Berta wie man die Eier aus den Legeboxen entnahm. Sabine stellte fest: „Die sind ja ganz warm die Eier.“ Otto hatte seinen Korb am schnellsten voll und wurde von der Bäuerin gelobt. Auch die beiden Mädels machten ihre Sache gut. Gemeinsam ging es in die Küche, die im Bauernhaus lag. Hier wurden sie von der Magd Rosi erwartet. „Guten Morgen Kinder. Hier habt ihr Löffel, mit denen legt ihr die Eier in das kochende Wasser. Aufpassen! Die Eier nicht fallen lassen, dann platzen sie auf und laufen aus!“ Kaum ausgesprochen, schon passiert. Otto hatte sich erschrocken als er ein Ei in Wasser gleiten ließ. Der Löffel fiel mit in den Topf und beschädigte ein Ei, das schon im Wasser lag. Die Schale platze auf und das Eiweiß mit Dotter floss ins heiße Salzwasser. Otto war fasziniert. Er sagte: „Kann ich das kaputte Ei haben?“ Tante Berta sagte ja und das Missgeschick von Otto war vergessen.

      Die Drei kamen mit den gekochten Eiern ins Speisezimmer. Otto trug sein geplatztes Ei zu seinem Platz. Er zeigte es seinem Freund Paul und erzählte den anderen Kindern, wie das geschehen war. Das Ei schmeckte Otto trotzdem. Auf dem Tisch standen noch Pflaumenmus, Marmelade, Honig, Butter und Schmalz. Frische Brötchen und Vollkornbrot, ja sogar Knäckebrot und Zwieback standen den Kindern zur Verfügung. Es war ein Schmausen und Schmatzen an den Tischen. Die Mädchen kicherten und flüsterten miteinander. Die Jungen knufften sich in die Seiten und raunten sich Worte zu. Das war ja kein flüstern, das taten nur Mädchen. Karin stand auf und klatschte in den Händen. „So Kinder! Es geht los. Die Mädchen für die Beerenlese bitte zu mir. Die Knaben für die Stallreinigung gehen mit Rolf. Die anderen Kinder ziehen sich eine Jacke über und gehen mit Udo und Ruth auf Besuch in die Nachbarschaft. Noch Fragen? Nein? Dann geht es los. Wir treffen uns alle hier zum Mittagessen.“

      Für die Gartenarbeit bekamen die Mädchen Kittelchen und Holzschuhe. Sie fanden es sehr lustig, doch es war schon richtig, denn mit den Holzpantinen konnte man besser im Garten laufen. Jetzt wurden die Körbchen verteilt. Tamara und Maria durften die roten Johannisbeeren ernten nachdem Karin ihnen gezeigt hatte wie das geht. Immer 2 Mädchen an einem Strauch damit es nicht so langweilig wurde. Beim Pflücken wurde auch genascht und geschwatzt. Bei den schwarzen Johannisbeeren waren Hannah und Erika eifrig bemüht, die Trauben in das Körbchen zu legen.

      Sie kicherten und stopften sich gegenseitig die schwarzen Beeren in die Mündchen. Karin mahnte: „Esst nicht zu viel von den Beeren, die Säure seit ihr nicht gewohnt.. Sonst bekommt ihr Bauchschmerzen.“ Die süßesten Beeren hatten Clara und Amelie. Die letzen Erdbeeren lagen rot und prall auf dem Stroh, das zwischen den Reihen der Pflanzen verteilt war. Schnell waren die Körbe gefüllt und die Mädchenkarawane zog in die Küche.

      Wer wollte, der durfte helfen. Natürlich wollten alle Mädchen helfen Kittel und Holzschuhe ausziehen und ordentlich im Flur abstellen. Für die kleinen Helfer lagen saubere Schürzen bereit, die über die Kleidung gezogen wurde. Und los ging es. Beeren von den Stielen zupfen. Erdbeeren vom Stängel und Blütenansatz befreien. Dann kamen die Früchte in den Topf, etwas Zucker und Zitronensaft kamen noch dazu. Und jetzt hieß es rühren, rühren, rühren. Die Mädchen wechselten sich mit dem Holzlöffel beim Rühren ab. Auf dem großen Herd standen fünf Töpfe, aus denen es verführerisch duftete. Auf den Holzhockern vor dem Herd standen die Mädchen mit roten Wangen und zogen den Kochlöffel durch die rote Suppe. Schon nach kurzer Zeit war die Marmelade fertig.

      Eine Kostprobe für die Mädchen wurde auf einem Tellerchen gegeben. Mit kleinen Löffeln naschten die Mädels von der Marmelade. Hm! War das lecker! Die Gläser waren schon gespült und die warme Marmelade wurde eingefüllt. Deckel drauf und auf den Kopf gestellt. Das heißt, die Gläser wurden umgedreht und auf den Deckel abgestellt. „So geht die Luft raus und die Marmelade hält sich länger frisch.“ So sprach die Magd. Wie schnell doch die Zeit vergeht, wenn man beschäftigt ist. Schon klang die Glocke über den Hof. Die Kinder trafen sich unter der Kastanie und redeten, redeten, redeten Jeder hatte etwas zu erzählen. Tamara freute sich auf Morgen, denn dann durfte sie mit zu den Nachbarn. Wie sie von Paul hörte, waren die anderen Bauern sehr nett und hatten die Gruppe zum Kuchenessen eingeladen. Der Tag würde noch mit Bauer Heinrich abgesprochen. Paul fand die Geschichte von der Beerenlese auch prima. Doch er würde lieber Stroh in die Kaninchenställe tauschen. Die Jungens, die das heute gemacht hatten waren Feuer und Flamme, sie wollten das am liebsten jeden Tag machen. Die Hasen waren streichelzart und das Kuscheln mit den Kindern gewohnt. Doch auch hier wurden jeden Tag andere Kinder eingeteilt, damit jedes Kind einmal dran war. Schnell waschen und ab zum Essen.

      8Das erste Mittagessen

      Das erste Mittagessen auf dem Bauernhof, mal sehen ob es den Kindern schmeckt. Es roch auf jeden Fall schon sehr verführerisch als sie in den Speiseraum traten. In großen Terrinen dampfte die Gemüsesuppe. Auf Warmhalteplatten standen Reibeplätzchen und in Glasschüsselchen wartete Apfelkompott. Mit Heißhunger schaufelten sich die Kinder die Suppe und Reibeplätzchen rein. In der Suppe war nur Gemüse aus dem Garten. Kartoffeln, Möhren, Schwarzwurzeln, Blumenkohl und Kohlrabi. Auch Lauch und Petersilie fehlten nicht. Das Maggikraut gab der Suppe den letzen Pfiff. Den Ferienkindern schmecke es auf jeden Fall sehr gut. Sogar Sabine, die erst die Nase gerümpft hatte, löffelte die Suppe mit Genuss. Ein Junge hatte sich überfressen!!! Er muss

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