Die Brüder Karamasow. Fjodor Dostojewski

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Die Brüder Karamasow - Fjodor Dostojewski

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href="#u53120829-be75-5333-ad7c-19c61665d341">4. Eine Hymne und ein Geheimnis

       5. Nicht du, nicht du!

       6. Erster Besuch bei Smerdjakow

       7. Zweiter Besuch bei Smerdjakow

       8. Dritter und letzter Besuch bei Smerdjakow

       9. Der Teufel – Iwan Fjodorowitschs Alptraum

       10. »Das hat er gesagt!«

       Zwölftes Buch

       1. Der verhängnisvolle Tag

       2. Gefährliche Zeugen

       3. Die medizinischen Gutachten und ein Pfund Nüsse

       4. Das Glück lächelt Mitja

       5. Die plötzliche Katastrophe

       6. Die Rede des Staatsanwalts: Personencharakteristik

       7. Historischer Überblick

       8. Der Traktat über Smerdjakow

       9. Psychologie auf Hochtouren. Die dahinjagende Troika. Schluß der Rede des Staatsanwalts

       10. Die Rede des Verteidigers. Der Stab mit zwei Enden

       11. Kein Geld – also auch kein Raub

       12. Und auch kein Mord

       13. Und selbst wenn

       14. Die Bauern haben ihren Kopf für sich

       Epilog

       1. Pläne zu Mitjas Rettung

       2. Für einen Augenblick wird die Lüge zur Wahrheit

       3. Iljuschetschkas Begräbnis und die Rede am Stein

       Namensregister

       Über den Autor

      Vorwort

      Indem ich die Lebensbeschreibung meines Helden Alexej Fjodorowitsch Karamasow beginne, bin ich in einer gewissen Verlegenheit. Obgleich ich nämlich Alexej Fjodorowitsch als meinen Helden bezeichne, weiß ich doch selbst, daß er keineswegs ein großer Mann ist; daher sehe ich unweigerlich Fragen voraus wie etwa: Wodurch zeichnet sich Ihr Alexej Fjodorowitsch denn aus, daß Sie ihn zu Ihrem Helden erwählt haben? Was hat er schon geleistet? Wem ist er bekannt und wodurch? Warum soll ich, der Leser, meine Zeit mit dem Studium von Ereignissen aus seinem Leben vergeuden?

      Die letzte Frage ist die heikelste; denn ich kann auf sie nur antworten: »Vielleicht entnehmen Sie das dem Roman.« Wenn nun jemand den Roman liest und es nicht entnimmt und meinen Alexej Fjodorowitsch nicht als bemerkenswert anerkennt? Ich sage das, weil ich es zu meinem Leidwesen voraussehe. Für mich ist er ein bemerkenswerter Mensch; aber ich zweifle stark, ob es mir gelingen wird, dies dem Leser zu beweisen. Das liegt daran, daß er zwar handelt, aber eben unsicher, ohne Klarheit. Allerdings wäre es seltsam, in einer Zeit wie unserer von jemandem Klarheit zu fordern. Eines steht aber wohl ziemlich fest: Er ist ein seltsamer Mensch, ja sogar ein Sonderling. Aber Seltsamkeit und Wunderlichkeit schaden eher, als daß sie ein Recht auf Beachtung geben, namentlich da alle bemüht sind, die Einzelerscheinungen zusammenzufassen und wenigstens darin irgendeinen gemeinsamen Sinn in der allgemeinen Sinnlosigkeit zu finden. Ein Sonderling aber ist in der Mehrzahl der Fälle etwas Vereinzeltes, Isoliertes. Ist es nicht so?

      Wenn Sie nun aber mit dieser letzten These nicht einverstanden sind und antworten: Es ist nicht so! oder: Es ist nicht immer so! – dann würde ich hinsichtlich der Bedeutung meines Helden Alexej Fjodorowitsch doch wieder Mut fassen. Abgesehen davon, daß ein Sonderling »nicht immer« etwas Vereinzeltes und Isoliertes ist – es kommt sogar vor, daß gerade er den Kern des Ganzen in sich trägt, daß alle übrigen Menschen seiner Epoche aus irgendeinem Grund, durch irgendeinen andrängenden Wind zeitweilig von diesem Ganzen losgerissen sind ...

      Am liebsten hätte ich mich auf diese sehr uninteressanten und unklaren Darlegungen gar nicht eingelassen, sondern mein Werk ganz einfach ohne Vorwort begonnen: wem's gefällt, der wird es sowieso lesen. Aber das Unglück besteht darin, daß ich zwar nur eine Lebensbeschreibung habe, dafür aber zwei Romane. Der Hauptroman ist der zweite; er enthält die Tätigkeit meines Helden in unserer Zeit, gerade in diesem jetzigen Augenblick. Der erste Roman jedoch hat sich schon vor dreizehn Jahren zugetragen; eigentlich ist er kaum ein Roman, eher ein Moment aus der frühen Jugend meines Helden. Diesen ersten Roman wegzulassen ist für mich unmöglich, vieles in dem zweiten wäre dann unverständlich. Aber auf diese Weise vergrößert sich für mich noch die ursprüngliche Schwierigkeit: Wenn schon ich, der Biograph selber, finde, ein einziger Roman ist für einen so bescheidenen und undeutlichen Helden vielleicht schon zuviel – wie soll ich da mit zwei Romanen auf den Plan treten, und womit soll ich eine solche Anmaßung entschuldigen?

      Da mir die Beantwortung dieser Fragen schwerfällt, entschließe ich mich, sie überhaupt nicht zu beantworten. Selbstverständlich hat der scharfsinnige Leser längst bemerkt, daß ich von Anfang an dazu neigte, und nun ist er bloß ärgerlich auf mich, weil ich unnütze Worte und kostbare Zeit zwecklos vergeude. Darauf gebe ich eine klare Antwort: Ich habe unnütze Worte und kostbare Zeit erstens aus Höflichkeit und zweitens aus Schlauheit vergeudet. Immerhin könnte ich nachher sagen: Ich habe im voraus gewarnt! Übrigens freue ich mich sogar darüber, daß sich mein Roman von selbst in zwei Erzählungen gegliedert hat, »bei wesentlicher

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