Anja und das Reitinternat - Auf gut Glück. Feli Fritsch

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Anja und das Reitinternat - Auf gut Glück - Feli Fritsch

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ihr!“

      „Nee, ist klar“, ich nickte ihm kein Wort glaubend zu.

      „Würde ich sie sonst meiner Familie vorstellen?“ Cedric hatte eine Augenbraue hochgezogen.

      „Ich frage dich in acht Wochen noch mal. Mal sehen, ob du das dann immer noch von ihr und dir behauptest“, erwiderte ich.

      „Anja, sei nicht so gemein. Vielleicht hat Cedric ja auch endlich gemerkt, dass es sinnvoller ist, sich für eine und nicht für drei zu entscheiden“, tadelte mich Mama und ich hielt lieber den Mund. Auf eine Diskussion hatte ich jetzt auch keine Lust.

      „Ist okay. Ich bin gespannt, wie Marie so ist“, sagte ich deshalb entschuldigend.

      Cedric nickte. „Du wirst sie mögen“, prophezeite er.

      „Du kannst sie morgen gerne mitbringen. Soll ich etwas Bestimmtes kochen?“ Das war wieder typisch Mama. Anderseits konnte ich froh sein, denn sie war es auch gewesen, die Phil vor Cedric in Schutz genommen hatte, als wir ganz frisch zusammen gewesen waren.

      Nach der Französischarbeit, die für mich alles andere als blendend gelaufen war, freute ich mich aufs Mittagessen, dass Mama zu Ehren unseres Gastes extra gekocht hatte. Zunächst war mir die Tatsache, dass Cedric sich anscheinend eine feste Freundin gesucht hatte, glatt entfallen. Erst, als ich – laut wie immer – zur Tür hereinkam und nur kurz ein „Hallo, bin auch da“ in die Küche warf, um danach nach oben zu verschwinden, fiel es mir siedend heiß wieder ein.

      „Anja? Kommst du zum Essen?“, rief Mama aus der Küche und ich blieb erschrocken stehen.

      „Mist“, murmelte ich, als mir einfiel, dass wir ja Besuch hatten. „Bin sofort da. Ich bring nur eben meinen Kram hoch“, sagte ich dann und verschwand schnell die Treppen hoch in den ersten Stock. Dort warf ich meinen Schulrucksack unter den Schreibtisch und wusch mir im Bad die Hände. Dann rannte ich nach unten ins Esszimmer, wo Cedric schon ganz stolz neben Marie stand und ihre Hand hielt. „Da bin ich“, sagte ich.

      „Marie, das ist meine Schwester Anja. Du kennst sie bestimmt schon“, meinte Cedric und ich musste mich schwer zusammenreißen, ihn nicht wie eine Bekloppte anzusehen. Was hatte sie aus meinem eingebildeten Bruder gemacht? – Er war nett!

      Marie war mir eh schon sympathisch, aber als sie mich dann begrüßte, wurde mir klar, dass sie genau die Richtige für meinen Bruder war: Schüchtern, ihn anhimmelnd und dennoch bestimmt. „Hi, Anja. Ich bin Marie. Schön, dich mal richtig kennenzulernen. Ich habe dich bis jetzt nur reiten sehen“, sie zwinkerte mir zu.

      „Ich freue mich auch, Marie. Ich habe dich leider bis jetzt noch gar nicht gesehen. Aber das wird sich ja jetzt wohl ändern!“ Ich grinste und blickte mich um. „Wollen wir uns setzen?“

      „Gerne!“ Marie setzte sich neben Cedric und mir gegenüber. Sie hatte lange braune Haare, die sie heute offen trug und mit einer kleinen Blume im Haar. Eine enge dunkle Jeans und eine niedliche Bluse standen ihr wirklich gut. Auch optisch passte sie wirklich gut zu meinem Bruder.

      „Rate mal, mit wem meine Schwester seit einem Jahr geht“, grinste Cedric seine Freundin an. „Er ist kein unbeschriebenes Blatt.“

      „Aber im Gegensatz zu Cedrics Sieg bei der DJM ein kleines Licht“, erwiderte ich und nahm von Mama den Topf mit dem Rotkohl entgegen. Ich liebte Rotkohl!

      „Keine Ahnung. Es gibt so viele gute und bekannte Reiter. Es ist doch nicht Otto Becker, oder?“ Marie sah uns zweifelnd an.

      „Nein, der ist zu berühmt“, lachte Cedric.

      „Hallo? Der ist viel zu alt!“, protestierte ich. „Mein Freund ist in meiner Altersklasse.“

      „Könnt ihr es mir nicht einfach sagen?“, wollte Marie wissen.

      „Philipp Brückner aus Fulda“, sagte ich, bevor Cedric sie noch mehr auf die Folter spannen konnte.

      „Waas?“ Marie fiel alles aus dem Gesicht. „Der ist dein Freund??“

      „Ja … wieso bist du so erstaunt?“

      „Der ist Landesmeister geworden! Und er hat ein gutes Pferd. Eure Familie scheint sich schon in edleren Kreisen zu befinden“, bemerkte Marie.

      „Cedric, woher wusstest du, dass sie ihn kennt?“, wollte ich von meinem Bruder wissen.

      „Marie reitet in der Dressurmannschaft unseres Internats. Sie kennt sich in ihrer Disziplin gut aus. Mir war klar, dass der Name ihr etwas sagen würde“, erwiderte er.

      „Richtig cool, Anja. Wieso reitet Philipp nicht hier auf dem Internat?“, fragte sie weiter.

      „Seine Eltern sind dagegen“, erklärte ich ein wenig niedergeschlagen.

      „Wunder Punkt. Beide wollen gerne, dass Phil auf dem Internat lebt, aber bisher haben sich seine Eltern immer quergestellt“, sprach Cedric an meiner Stelle weiter. Er hatte sofort bemerkt, dass mir das Thema wehtat.

      „Ach so. Naja, irgendwann werden sie verstehen, dass er hier richtig gefördert wird. Er hat einen guten Trainer, aber auf dem Internat hat er viel mehr Möglichkeiten“, wollte mich Marie aufheitern.

      „Du kennst seinen Trainer?“ Ich war überrascht.

      „Ja. Ich hab mal bei dem einen Lehrgang gemacht. Und danach war ich froh, dass ich hier auf dem Internat mit meiner Holly viel besseres Training bekomme“, sie lächelte mir zu.

      „Irgendwie freut mich diese Tatsache gerade doppelt“, grinste ich. „Wir müssen Phils Eltern ja bloß davon überzeugen, dass er hier mehr gefördert wird und auch schulisch kein Absacken seiner Noten zu befürchten ist.“

      „Ich drücke euch die Daumen! Wirklich, Anja“, sagte Marie von Grund auf ehrlich.

      Ich freute mich. „Danke.“

      Wie versprochen kam ich am Mittwochabend mit Sky in die Reithalle. Papa wollte als erstes die Dressurlektionen ausbauen, damit er im Springen und im Gelände ein bisschen versammelter lief. Die Kandare konnten wir zum Glück weglassen, weil in Dressurpferdeprüfungen keine Kandaren verwendet wurden.

      „Wir fangen mit der Hinterhandwendung und dem Außengalopp an. Beides bietet Sky uns bereits an und das wollen wir fördern, bevor wir uns den versammelten Gangarten widmen“, beschloss Papa, als ich Sky warmgeritten hatte.

      Ich war einverstanden und begann mit den ersten Übungen. Tatsächlich bot sich Sky gut an und nach den ersten holprigen Anfängen klappte es ziemlich gut. So gut, dass Papa uns nach einer Dreiviertelstunde noch ein wenig alleine Dressur reiten ließ. Als ich abritt, bemerkte ich Oliver, der an der Bande stand und mir zusah.

      „Hey, Olli. Was ist los?“, fragte ich, als ich seinen Gesichtsausdruck bemerkte.

      „Ich will die Leistungsklasse vier haben, genauso wie du. Aber im Gelände beziehungsweise in der Vielseitigkeit. Und dafür brauche ich nicht nur noch ein paar mehr Platzierungen und mehr Turniere, sondern auch einen guten Trainer“, er hatte sich aufgerichtet und ich war ein paar Volten an der Bande geritten, um in seiner Nähe zu bleiben.

      „Hast du schon meinen Vater gefragt?“, wollte ich wissen.

      „Genau

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