Die göttliche Komödie. Dante Alighieri

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Die göttliche Komödie - Dante Alighieri

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und daß dir bloßes Sehn genüge,

      Vernimm, wie und warum sie eingepfercht sind.

      Jedweder Bosheit Ziel, die Haß im Himmel

      Erwirbt, ist Unrecht, und zu diesem Ziele

      Gelangt durch Trug sie oder durch Gewalt.

      Doch weil Betrug dem Menschen eigne Sünd' ist,

      Mißfällt er Gott mehr, darum weilen tiefer

      Und leiden größre Qualen die Betrüger.

      Im ersten Kreis sind, die Gewalttat übten;

      Doch weil Gewalt sich gegen drei läßt richten,

      Ist weiter eingeteilt er in drei Ringe.

      Man kann sich selbst, dem Nächsten, oder Gott

      Gewalt antun, so ihnen als dem Ihren,

      Wie du noch hören und begreifen wirst.

      Durch Mord und arge Wunden tut dem Nächsten

      Gewalt man an, und dem was ihm gehöret

      Durch Raub und Brand und bösliche Zerstörung.

      Drum quält der erste Ring, mehrfach gegliedert,

      Totschläger und die freventlich mißhandeln,

      Mordbrenner, Räuber und Landschädiger.

      Gewalttat übt an sich und an dem Gute

      Das er besitzt der Mensch. Im zweiten Ring

      Ist denen drum fruchtlose Reu beschieden,

      Die sich des Sein's in eurer Welt berauben,

      Die ihr Vermögen mutwillig vergeuden,

      Und die, statt froh zu sein, trübsinnig weinen.

      Es richtet gegen Gott, der die Gewalt,

      Der ihn im Herzen leugnet oder lästert,

      Und die Natur und was sie schenkt verachtet.

      Darum beschließt der engste der drei Ringe

      Mit seinem Siegel Sodom sowie Cahors

      Und die böswillig Gott verachtend reden.

      Trug, welchen jegliches Gewissen anklagt,

      Kann gegen den man üben, der uns trauet,

      Und gegen den, der kein Vertraun beherbergt.

      Die letztgenannte Weise tötet nur

      Das Liebesband, das die Natur geschaffen;

      Drum nisten in dem zweiten dieser Kreise

      Die Kuppler, Schmeichler und die Amtsverkäufer,

      Die Fälscher, die Bestechlichen und Heuchler

      Nebst Dieben und mehr ähnlichem Gezüchte.

      Die andre Art verletzet mit der Liebe,

      Die von Natur ist, die hinzugekommne,

      Auf die sich das besondre Zutraun gründet.

      Darum verzehrt im engsten Kreise, wo

      Des Weltalls Punkt ist, auf dem Dis beruht,

      Sich wer verraten hat in Ewigkeit.

      Drauf sprach ich, Meister, deine Rede schreitet

      Zwar deutlich vor und unterscheidet gut

      Den Schlund hier und das Volk, das ihn bewohnet.

      Doch sage mir, die von dem fetten Sumpfe,

      Die, die der Wind treibt, und der Regen geißelt,

      Und die mit herbem Scheltwort sich begegnen,

      Wenn unter Gottes Zorn sie stehn, warum

      Sind in der roten Stadt sie nicht gestrafet?

      Und tun sie's nicht, warum sind sie gepeinigt?

      Und er entgegnete: Was irrt so ferne

      Dein Geist von dem ab, was er sonst zu sein pflegt,

      Falls dein Gedanke nicht wo anders hinschaut?

      Gedenkst du nicht der Worte deiner Ethik,

      Mit denen sie die dreierlei Gesinnung

      Behandelt, die zuwider Gottes Willen:

      Maßlosigkeit und Bosheit und die wilde

      Vertiertheit, und wie von den drei'n die erste

      Gott minder kränkt und weniger bestraft wird?

      Betrachtest du gehörig diesen Grundsatz,

      Erinnerst du dich auch, wer jene sind,

      Die außerhalb der Stadt dort Strafe leiden,

      So siehst du ein, warum von diesen Argen

      Getrennt sie sind, warum mit mindrem Zorne

      Die göttliche Gerechtigkeit sie geißelt.

      O Sonne, die umtrübten Blick du heilest,

      So sehr erfreuet stets mich deine Lösung,

      Daß Wissen mir nicht lieber ist als Zweifeln.

      Ich bitte, sprach ich, wende die Gedanken

      Zurück und lehre mich, warum der Wucher

      Die Güte Gottes, wie du sagst, verletzet?

      Philosophie belehret den, der aufmerkt,

      So sagt' er drauf, an mehr als einer Stelle,

      Daß die Natur die Bahnen, die sie einschlägt,

      Aus Gottes Geist entnimmt und seiner Kunst.

      Erwägst du dann das Buch von der Physik,

      So findest du nach nicht gar vielen Blättern,

      Daß eure Kunst, soweit sie kann, der letzten

      So wie der Schüler seinem Meister, nachfolgt

      Und sozusagen Gottes Enklin ist.

      Aus diesen beiden, wie die Genesis

      Dir

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