Flüsterstimmen hinter der Pforte. Helmut Lauschke

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Flüsterstimmen hinter der Pforte - Helmut Lauschke

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sind die alten Unterschiede in so vielen Dingen,

      dass sich der Wohlstand auf die Wenigen beschränkt,

      während Hunger und Härte die Vielen bedrängt,

      die mager und wehrlos ums nackte Dasein ringen.

      Die Sprache von oben ist hart und rücksichtslos,

      von unten kommt das Stöhnen zwischen Wort und Ruf.

      Es ist das Bangen um den Erhalt des Provisoriums,

      weil in ihm die Matratze für Kopf und Körper ist.

      Hinzu kommt, dass die Gutgenährten sich tragen lassen

      von den Mageren mit den dünnen Armen und Beinen,

      den Ausgemergelten quasi auf den Schultern sitzen,

      die sich unter den Lasten krümmen und zu Tode schwitzen.

      Dass sich die Menschen von Armut und Elend plagen,

      sind schon Geschichten, die es aus dem Altertum bekagen,

      wenn die Plebejer die langen Straßen pflastern,

      während die Patrizier vom hohen Ross herab lästern.

      Die Welt ist geblieben, was sie war, vom gleichen Schlag,

      das spüren Menschen der harten Arbeit Tag füt Tag.

      Dafür danken die Wenigen auf den Höhen der Geburt,

      dass ihnen die Härte der Lasten abgenommen wurde.

      Andere sind’s, sie sprechen von Vernunft und Gerechtigkeit,

      was immer das ist, das der gründlichen Erklärung bedarf,

      weil von Gerechtigkeit so wenig und vom Gegenteil so viel

      zu sehen ist, dass der Zweifel viel mehr als nur möglich ist.

      Sieht man die Toten, Menschen, die für’s Gute ihr Leben gaben,

      dann glaubt man den Geboten: Du sollst nicht töten,

      doch zweifelt am Menschen, dem es gilt, warum er’s weiter tut,

      anstatt den Krieg und nicht den Menschen zu hassen.

      Aus den Lehren erwächst die Forderung der Jugend,

      die junge Brücke der Verständigung nicht wieder zu sprengen,

      sondern zu festiigen, zu beleuchten und gehsicher zu machen,

      damit Menschen von beiden Seiten aufeinander zugehen und sich umarmen.

      Versöhnung ist dringendst vonnöten, dass Wert und Würde

      ins Leben kommen, denn das Leben ist nur zeitlich

      und von kurzer Dauer, die nicht noch weiter zu verkürzen ist,

      dass sich der Geier in Menschengestalt am Profit überfrisst.

       Max, Otto und Paul:

      Das haben wir gelernt:

      Die Jugend irrt in ihrem Streben,

      dass der Meister ruft: Man sollt’ euch eine kleben,

      denn für’s Leben, wie es ist, seid ihr noch zu dumm,

      denn wenn’s drauf ankommt, bleibt ihr stumm.

      Schlägt der Hammer die Schwere auf den Amboss,

      dann schallt die Macht des Augenblicks tief ins Gehör.

      Die Furcht brennt zur Angst und türmt sich hoch,

      dass Meißelschläge die Form des Tages prägen.

       Politiker:

      Gebt endlich Ruh,

      ich muss an den Schreibtisch zurück,

      um an der Rede zu arbeiten,

      die ich vor den Menschen der Verwaltung

      zu halten habe.

       Der Herr:

      Ihr hört’s: Die Politik wird in

      die Verwaltung getragen,

      denn an die harte Arbeit kommt sie nicht heran.

      Man kann sagen: Politik ist für die Sitzenden,

      den Stehenden mit dem Meißel in der Hand

      und den anderen mit den schlagenden Hämmern

      hat sie nichts zu sagen.

      Das erste Morgenlicht

      Dem neuen Tag brennen die Augen entgegen,

      macht schon das Gestern im Denken verlegen,

      wie das Leben heute und morgen werden kann,

      wenn nichts mehr steht, was jahrhundertelang stand.

      Aus der Dämmerung steigt das Licht in den Morgen,

      wieviel mehr wär aus der Wahrheit in den Tag zu borgen,

      um Fehler und Verfehlung von gestern zu meiden

      und den Stolz zu spüren, wenn Jungtiere weiden.

      Es sollen Wiesen sein im frischen Nachttau,

      dass sich junges Leben im Wohlbefinden stellt,

      es sind die Tropfen an Blättern und Gräsern,

      sie fallen im All der Unschuld und rollen herab.

      Ich sehe die frühen Menschen mit ihren Sorgen

      in den von Müdigkeit tief geröteten Augen,

      denn ihnen geht die Arbeit bis in die späten Stunden,

      kaum einer, der über die Jahre es schafft mit den Runden.

      Menschen blicken ernst und dunkel,

      nicht einer sprüht Freude im Augenfunkel.

      Gekrümmt gehen sie schon in jungen Jahren

      und andere am Stock, wie alte Menschen waren.

      Was geht denn an in dieser lauten Welt,

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