Killer & Cosa Nostra: Sammelband 4 Krimis. A. F. Morland

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Killer & Cosa Nostra: Sammelband 4 Krimis - A. F. Morland страница 5

Автор:
Серия:
Издательство:
Killer & Cosa Nostra: Sammelband 4 Krimis - A. F. Morland

Скачать книгу

verstand gut, in welcher Zwickmühle sich der District Attorney befand. Er hatte die Wahl zwischen Pest und Cholera. Wenn er Atkinson glaubte und auf seine Bedingungen einging, riskierte er womöglich einem Verbrecher zu helfen.

      Denn zumindest wegen Beihilfe zum Mord wäre Atkinson unter normalen Umständen dran gewesen. Aber wenn eines der angekündigten Attentate dann tatsächlich durchgeführt wurde und sich herausstellte, dass man es mit Atkinsons Hilfe hätte verhindern können, hätte nicht nur District Attorney McFarlane seinen Hut nehmen müssen.

      Ich betrachtete Atkinsons Gesicht durch die Spiegelscheibe. Der AUTONOMY-Überläufer wirkte sehr ruhig und gefasst. Kein bisschen Nervosität war ihm anzusehen. Er schien genau zu wissen, was er tat.

      "Sieht so ein Mann aus, der die größte Angst vor seinen eigenen Leuten hat?", raunte Milo mir zu.

      Ich zuckte die Schultern.

      "Welches Motiv sollte er sonst haben, zu uns überzulaufen?"

      "Gezielte Desinformation vielleicht."

      Es dauerte noch ein paar Minuten, dann war der Test abgeschlossen. Mell Horster machte uns ein entsprechendes Zeichen. Nachdem Atkinson durch die Tür trat, nahmen Milo und ich ihn in Empfang. Atkinson trug keine Handschellen.

      Er blieb vor dem District Attorney stehen und sah McFarlane direkt in die Augen. Atkinson war einen halben Kopf größer als der Staatsanwalt. "Sie werden feststellen, dass ich nichts als die Wahrheit gesagt habe", murmelte er düster.

      "Das hoffe ich. Für Sie."

      "Für Ihre Entscheidungen sollten Sie sich nicht allzu lange Zeit lassen. AUTONOMY schläft nicht."

      "Möglicherweise blasen Ihre Genossen sämtliche Aktionen ab", meinte McFarlane.

      Atkinsons Zähne blitzten. "Das Gegenteil wird der Fall sein! Jetzt, da ich in Ihre Hände gefallen bin, werden sie versuchen, so viel wie möglich unserer Pläne noch durchzuführen!"

      "Sie sagen immer noch 'unsere Pläne'", stellte Mister McKee fest. Sein Tonfall war sachlich und nüchtern.

      Atkinson wandte sich zum Chef unseres Field Office herum.

      "Alte Gewohnheiten legt man nicht von heute auf morgen ab."

      Mister McKee zuckte die Achseln.

      "Mag sein."

      "Noch weiß AUTONOMY nicht, dass ich ein Überläufer bin. Jedenfalls hoffe ich das und Sie sollten auch auf diese Karte setzen. Sie könnten also einen gewissen Vorsprung gewinnen. Eine Zeitspanne, in der die AUTONOMY-Leute noch glauben, dass ich vielleicht die Aussage verweigere und mir von Ihren Verhörspezialisten jedes Detail aus der Nase gezogen werden muss..."

      Mister McKee wandte sich an Milo und mich.

      "Bringen Sie ihn in seine Gewahrsamszelle."

      "Ja, Sir."

      "Wir sehen uns nachher zur Besprechung."

      Wir nahmen Atkinson in die Mitte und führten ihn ab. In unserem FBI Field Office verfügen wir über einige sogenannte Gewahrsamszellen, in denen Verdächtige und kurzfristig Verhaftete eingesperrt werden können.

      Hier war auch Atkinson untergebracht.

      Vor seiner Zelle blieben wir einen Augenblick stehen.

      Er sah mich an.

      "Sie haben keine Ahnung, wozu AUTONOMY fähig ist, G-man!"

      "Aber Sie!"

      "Ich gehörte zu Ihnen."

      "Bislang sind mir die Motive für Ihren Sinneswandel nicht so recht klar."

      "Ich habe erkannt, dass der Weg von AUTONOMY ein Irrweg war. Die politischen Ziele dieser Organisation teile ich nach wie vor. Aber ich lehne es ab, Unschuldige dafür büßen zu lassen."

      "Späte Erkenntnis!"

      "Besser spät als nie. Und außerdem verdanken Sie dieser späten Erkenntnis vielleicht die einzigartige Möglichkeit, Verbrechen zu verhindern, von deren Ausmaß hier in diesem ehrenwerten Federal Building wohl niemand eine rechte Vorstellung zu haben scheint. Was glauben Sie, was es allein schon bedeuten würde, wenn die Wasserversorgung eines Komplexes wie diesem hier mit Plutonium oder Tollwut-Erregern versetzt werden würde!"

      "Sagen Sie es mir!"

      "Das Chaos würde ausbrechen. Eine angeblich so mächtige Organisation wie das FBI wäre innerhalb kürzester Zeit enthauptet - zumindest hier im Big Apple. Aber etwas Vergleichbares ließe sich ja auch landesweit organisieren. Die ostdeutsche Stasi verwendete Tollwut-Erreger als Mordwaffe."

      "Ich habe davon gehört."

      "Das Tückische ist, dass die meisten Ärzte gar nicht darauf kommen, dass der Betreffende unter Tollwut leiden könnte. Die Symptome sind zunächst sehr unspezifisch bis es dann zu spät ist. Und über die Wirkung von Plutonium muss ich ihnen ja wohl nichts sagen."

      "Warten wir die Testergebnisse ab", mischte sich Milo ein.

      Atkinson drehte sich kurz zu ihm um, nickte dann langsam.

      Anschließend trat er in seine Zelle.

      Die Gittertür schloss sich hinter ihm.

      Wir drehten uns um.

      Ich hörte noch, wie Atkinson sich auf seine Pritsche warf.

      Nur ein paar Schritte hatten wir uns entfernt, da verwandelte sich Atkinsons Zelle in eine Flammenhölle.

      Wir warfen uns zu Boden. Eine Welle aus Druck und Hitze fegte über uns hinweg. Ich schützte das Gesicht mit dem Arm, lag bäuchlings auf dem Fußboden.

      Die Wucht der Detonation war derart gewaltig, dass die Zellentür aus ihren Halterungen herausgesprengt worden war.

      Wir rappelten uns auf. Ein einziger Blick zeigte schon, dass wir für Atkinson nichts mehr tun konnten.

      Die Explosion hatte ihn regelrecht zerrissen.

      3

      DER HELIKOPTER FLOG einen Bogen über die Stadt, streifte den Central Park und schnellte dann Richtung Nordosten.

      Der Mann mit der Zahnlücke

Скачать книгу