Gebrüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen – Band 183e in der gelben Buchreihe – bei Jürgen Ruszkowski. Jacob Grimnm
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Читать онлайн книгу Gebrüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen – Band 183e in der gelben Buchreihe – bei Jürgen Ruszkowski - Jacob Grimnm страница 42
Als der Teufel wieder fortgezogen war, holte die Alte die Ameise aus der Rockfalte und gab dem Glückskind die menschliche Gestalt zurück. „Da hast du die drei goldenen Haare,“ sprach sie, „was der Teufel zu deinen drei Fragen gesagt hat, wirst du wohl gehört haben.“ „Ja,“ antwortete er. „ich habe es gehört und will's wohl behalten.“ „So ist dir geholfen,“ sagte sie, „und nun kannst du deiner Wege ziehen.“ Er bedankte sich bei der Alten für die Hilfe in der Not, verließ die Hölle, und war vergnügt, dass ihm alles so wohl geglückt war. Als er zu dem Fährmann kam, sollte er ihm die versprochene Antwort geben. „Fahr mich erst hinüber,“ sprach das Glückskind, „so will ich dir sagen, wie du erlöst wirst,“ und als er auf dem jenseitigen Ufer angelangt war, gab er ihm des Teufels Rat: „Wenn wieder einer kommt und will übergefahren sein, so gib ihm nur die Stange in die Hand.“ Er ging weiter und kam zu der Stadt, worin der unfruchtbare Baum stand, und wo der Wächter auch Antwort haben wollte. Da sagte er ihm, wie er vom Teufel gehört hatte: „Tötet die Maus, die an seiner Wurzel nagt, so wird er wieder goldene Äpfel tragen.“ Da dankte ihm der Wächter und gab ihm zur Belohnung zwei mit Gold beladene Esel, die mussten ihm nachfolgen. Zuletzt kam er zu der Stadt, deren Brunnen versiegt war. Da sprach er zu dem Wächter, wie der Teufel gesprochen hatte: „Es sitzt eine Kröte im Brunnen unter einem Stein, die müsst ihr aufsuchen und töten, so wird er wieder reichlich Wein geben.“ Der Wächter dankte und gab ihm ebenfalls zwei mit Gold beladene Esel.
Endlich gelangte das Glückskind daheim bei seiner Frau an, die sich herzlich freute als sie ihn wiedersah und hörte wie wohl ihm alles gelungen war. Dem König brachte er was er verlangt hatte, die drei goldenen Haare des Teufels, und als dieser die vier Esel mit dem Golde sah, ward er ganz vergnügt und sprach: „Nun sind alle Bedingungen erfüllt und du kannst meine Tochter behalten. Aber, lieber Schwiegersohn, sage mir doch, woher ist das viele Gold? Das sind ja gewaltige Schätze!“ „Ich bin über einen Fluss gefahren,“ antwortete er, „und da habe ich es mitgenommen, es liegt dort statt des Sandes am Ufer.“ „Kann ich mir auch davon holen?“ sprach der König und war ganz begierig. „So viel Ihr nur wollt,“ antwortete er, „es ist ein Fährmann auf dem Fluss, von dem lasst Euch überfahren, so könnt Ihr drüben Eure Säcke füllen.“ Der habsüchtige König machte sich in aller Eile auf den Weg, und als er zu dem Fluss kam, so winkte er dem Fährmann, der sollte ihn übersetzen. Der Fährmann kam und hieß ihn einsteigen, und als sie an das jenseitige Ufer kamen, gab er ihm die Ruderstange in die Hand und sprang davon. Der König aber musste von nun an fahren zur Strafe für seine Sünden.
„Fährt er wohl noch?“ „Was denn? es wird ihm niemand die Stange abgenommen haben.“
* * *
Läuschen und Flöhchen
Läuschen und Flöhchen
Ein Läuschen und ein Flöhchen die lebten zusammen in einem Haushalte und brauten das Bier in einer Eierschale. Da fiel das Läuschen hinein und verbrannte sich. Darüber fing das Flöhchen an laut zu schreien. Da sprach die kleine Stubentür: „Was schreist du, Flöhchen?“ „Weil Läuschen sich verbrannt hat.“
Da fing das Türchen an zu knarren. Da sprach ein Besenchen in der Ecke: „Was knarrst du, Türchen?“ „Soll ich nicht knarren?
Läuschen hat sich verbrannt,
Flöhchen weint.“
Da fing das Besenchen an entsetzlich zu kehren. Da kam ein Wägelchen vorbei und sprach: „Was kehrst du, Besenchen?“ „Soll ich nicht kehren?
Läuschen hat sich verbrannt,
Flöhchen weint,
Türchen knarrt.“
Da sprach das Wägelchen: „So will ich rennen,“ und fing an entsetzlich zu rennen. Da sprach das Mistchen, an dem es vorbeirannte: „Was rennst du, Wägelchen?“ „Soll ich nicht rennen?
Läuschen hat sich verbrannt,
Flöhchen weint,
Türchen knarrt,
Besenchen kehrt.“
Da sprach das Mistchen: „So will ich entsetzlich brennen,“ und fing an in hellem Feuer zu brennen. Da stand ein Bäumchen neben dem Mistchen, das sprach: „Mistchen, warum brennst du?“ „Soll ich nicht brennen?
Läuschen hat sich verbrannt,
Flöhchen weint,
Türchen knarrt,
Besenchen kehrt,
Wägelchen rennt.“
Da sprach das Bäumchen: „So will ich mich schütteln,“ und fing an sich zu schütteln, dass alle seine Blätter abfielen. Das sah ein Mädchen, das mit seinem Wasserkrügelchen heran kam und sprach: „Bäumchen, was schüttelst du dich?“ „Soll ich mich nicht schütteln?
Läuschen hat sich verbrannt,
Flöhchen weint,
Türchen knarrt,
Besenchen kehrt,
Wägelchen rennt,
Mistchen brennt.“
Da sprach das Mädchen: „So will ich mein Wasserkrügelchen zerbrechen,“ und zerbrach das Wasserkrügelchen. Da sprach das Brünnlein, aus dem das Wasser quoll: „Mädchen, was zerbrichst du dein Wasserkrügelchen?“ „Soll ich mein Wasserkrügelchen nicht zerbrechen?
Läuschen hat sich verbrannt,
Flöhchen weint,