Leidenschaftlich verführt. Velvett D. Black

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Leidenschaftlich verführt - Velvett D. Black Leidenschaftlich

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      Ich seufze tief.

      »Wenn du das sagst. Trotzdem passiert das auf keinen Fall nochmal in deinem Büro.« Hinter mir ertönt ein verächtliches Schnauben, was dafür sorgt, dass mir sanft die Luft seines Atems am Hals entlang streicht. Mühsam unterdrücke ich ein wohliges Stöhnen.

      »Mal davon abgesehen, dass ich die Regeln mache, nach denen du spielst, Süße: Warum? Die Firma gehört mir. Und ich werde dich nicht entlassen, zumindest nicht, wenn du mir gehorchst und dich an unsere Abmachung hältst.«

      Ich werfe einen Blick über die Schulter und versuche, das Dunkelbraun zu sehen.

      »Trotzdem wäre es mir lieber, wenn keiner mitkriegt, was da zwischen uns läuft. Denkst du nicht, es würde Gerede geben? Wahrscheinlich würden sie mich hassen und sich das Maul über dich zerreißen.«

      Adrian zieht eine Augenbraue hoch.

      »Solange wir hier drinnen bleiben, wird es niemand bemerken. Wie sollten sie denn?«

      »Denkst du nicht, dass es auffällt, wenn ich mitten am Tag für eine Ewigkeit verschwinde? Glaubst du, dass Lilian sich nicht fragt, was wir so lange treiben?«

      Langsam richte ich mich auf. Mein Blick streift den Riss im Rock und gleitet von da aus zu der zerfetzen Spitze, der vor einer Stunde noch mein Höschen war.

      »Und das Zerreißen von Kleidungsstücken macht es nicht gerade leichter zu verstecken, was du da tust«, bemerke ich und entlocke Adrian damit ein schallendes Lachen.

      »So süß ich diese Seite von dir auch finde, Elisabeth, der Master bestimmt die Regeln, und du … ordnest dich unter. Das ist nun mal das Spiel.«

      In meinem Kopf springt alles Mögliche durcheinander, und als die Rädchen einrasten, ist mein Mund schneller, als mein Verstand. Meine Lippen öffnen sich bereits, bevor ich darüber nachdenken kann.

      »Ich bin deine Sklavin, und wenn ich richtig informiert bin, gehört dazu ein Safeword und die Festlegung von Hard Limits«, sage ich. Endlich habe ich meine Stimme und meine Stärke wieder gefunden. Einen Moment scheint Adrian sprachlos, dann erklingt wieder das Lachen. Es ist echt und nicht so freudlos wie das, was ich von ihm schon vielfach gehört habe.

      »Du scheinst dich ja gut auszukennen, Elisabeth.« Wieder bekomme ich einen sanften Kuss. Diesmal auf den Scheitel, als wolle er mir Geborgenheit vermitteln, wie man es bei einem kleinen Kind tut.

      »Gut. Überleg dir dein Safeword und lege Limits fest, aber ich garantiere nicht, dass die Limits nicht noch verhandelt werden. Du hast den Rest des Tages dafür frei. Dafür, und um den Rock und das Höschen zu ersetzen. Die Rechnung schickst du mir.« Ich öffne den Mund, doch Adrian unterbricht mich, noch bevor ich protestieren kann.

      »Keine Widerrede. Du machst genau das, was ich dir sage.« Er fasst mich unterm Kinn und drückt mir einen gierigen Kuss auf die Lippen.

      Kapitel 4

       Wie läuft’s mit dem heißen Musiker, kleines Flittchen ;P

      Leahs Nachricht bringt mich ungewollt zum Lachen. Sie hat mich noch nie in meinem Leben Flittchen genannt. Es war bisher, sagen wir mal, eher ein liebevoller Spitzname von mir für sie. Da ich eine … eher konservative Einstellung zu Männern hatte, während Leah offener mit ihrer Weiblichkeit damit umgeht.

      Gib zu, dass du dein Leben lang darauf gewartet hast, mich so nennen zu dürfen ;), tippe ich zurück, stecke das Handy weg und betrete den noblen Laden, in dem ich mein zerstörtes Höschen ersetzen kann.

      Schon, bevor ich zur Tür hereinkomme, begrüßt mich eine Verkäuferin mit einem unverkennbar breiten Strahlen, das nur trainiertes Personal in Nobelläden auszeichnet.

      »Guten Tag und herzlich willkommen!« Ich lächele freundlich zurück, doch erstaunlicherweise belässt sie es nicht dabei, sondern reicht mir die Hand.

      »Mein Name ist Miljana Remonova, wie kann ich Ihnen helfen, Miss?« Ich starre sie an und benötige einen Moment, in Anbetracht ihrer unfassbaren Freundlichkeit, meine Fassung wieder zu erlangen.

      »Ähm … ja, ich suche … also, ich habe hier ein Set gekauft und ich hätte das … Höschen gerne nochmal …«, stammele ich und hoffe, dass man mir nicht bereits an der Nasenspitze ansehen kann, dass ich keinesfalls ein zweites Höschen, sondern einen Ersatz für eines brauche. Für eins, dass mir vorhin ein hungriger Millionär vom Körper gepflückt hat. Unverschämt, dass er anscheinend gar keine Ahnung hat, wie lange normale Menschen für eines dieser Spitzendinger arbeiten müssen. Doch ich bin tatsächlich kein bisschen sauer auf ihn, auch wenn diese innere Stimme flüstert, dass ich jedes Recht dazu hätte.

      Miljana zwinkert mir zu und streicht sich ihren brünetten Pony zur Seite. Mir fällt auf, dass ihre Finger wie beiläufig über die perfekte Form ihrer Frisur fahren, wohl um einzelne Härchen wieder an ihren Platz zu dirigieren. Sie ist nervös … Seltsam …

      »Misses Gates! Ihr Mann hat uns bereits informiert!« Eine blonde Frau, ähnlich klassisch schön wie Miljana gesellt sich zu uns und streckt mir ein Tablett mit einer eleganten Champagnerflöte entgegen.

      »Ähm …?«, sage ich wieder. Bisher war ich schon ein paar Mal hier und nie hat man mir so stilvoll Prickelwasser serviert.

      »Mein Mann?«, frage ich begriffsstutzig und greife geistesgegenwärtig nach dem Glas. Für alles, was jetzt kommen wird, brauche ich Alkohol. Ganz sicher. Wieder ernte ich Miljanas zwinkern.

      »Mister Gates! Er hat uns bereits instruiert, also …« sie deutet auf ein ausladendes Sofa, das bequemer aussieht, als die Designer-Garnitur in meinem Wohnzimmer, » … nehmen Sie doch Platz, Judi und ich werden uns bestens um Sie kümmern!« Eine manikürte Hand packt mich am Ellbogen und schiebt mich, sanft aber bestimmt, zu dem Möbel. Ich nehme Platz, wie betäubt starre ich auf das Glas zwischen meinen Fingern und hebe es automatisch an die Lippen. Misses Gates, ihr Mann hat … Der Rest des Satzes verschwimmt zu einem franseligen Etwas, doch dieser Teil bleibt bestehen. Ihr Mann, wiederholt Miljanas Stimme hartnäckig in meinem Kopf.

      Adrian, du Arsch, wenn ich dich das nächste Mal in die Finger bekomme, bringe ich dich um. Dafür, dass ich bei meinem Lieblingslingeriedesigner keine Wäsche mehr kaufen kann, ohne, dass die Verkäuferinnen glauben für seinen Geschmack auszusuchen.

      Verflucht seist du, du dreckiger Millionär!

      Miljana schenkt mir ein breites Lächeln, während ihre Kollegin, deren Namen ich schon wieder vergessen habe, mir bereits eine Schachtel präsentiert, in der ein exklusives Set aus roter Spitze liegt.

      Die Dessous einer Hure.

      Doch meine zynischen Gedanken können nicht darüber wegtäuschen, dass sie wunderschön sind. Wahrscheinlich habe ich kein Recht dazu, sowas überhaupt zu denken. Wie viel besser als eine Hure bist du denn, Elisa? Der kleine Teufel in meinem Kopf setzt sich mal wieder durch. Natürlich bin ich das nicht. Und es ist möglich, dass Adrian genau das hier veranstaltet, um mich darauf hinzuweisen. Die Frage ist eben, ob ich seine Herausforderung nun annehmen und mich für ein normales Leben für mich und Ayden kaufen lassen will, oder ob ich alles, was ich und der wunderschöne Musiker in unseren beiden Leben bisher erreicht haben, durch meinen Stolz zerplatzen lassen möchte.

      Adrian stellt mir noch einmal dieselbe Frage, wie am Anfang.

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