Полное собрание сочинений. Том 9. Июль 1904 ~ март 1905. Владимир Ленин (Ульянов)

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Полное собрание сочинений. Том 9. Июль 1904 ~ март 1905 - Владимир Ленин (Ульянов) Полное собрание сочинений в 55-ти томах

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Minorität wollte nämlich nicht unter der Kontrolle der Zentralbehörden arbeiten, falls drei alte Redakteure nicht wieder kooptiert werden. Zwei Monate dauerte dieser Kampf. Als Kampfmittel dienten Boykot und Desorganisierimg der Partei. 12 Komitees (aus den 14, die sich darüber geäußert haben) verurteilten scharf diese Kampfmittel. Die Minorität weigerte sich sogar, unsern (von mir und Plechanoff ausgehenden) Vorschlag anzunehmen und ihren Standpunkt auf den Seiten der «Iskra» zu besprechen. Auf dem Kongreß der ausländischen Liga kam es so weit, daß die Mitglieder der Zentralorgane mit persönlichen Beleidigungen, Hetzerei und Geschimpf (Selbstherrscher, Bürokraten, Gendarmen, Lügner etc. etc.) überhäuft wurden. Sie wurden beschuldigt, daß sie die individuelle Initiative unterdrücken, Kadavergehorsam, blinde Unterordnung etc. einführen wollen. Die Versuche Plechanoffs, solch eine Kampfweise der Minorität als eine anarchistische zu kennzeichnen, konnten nicht ihr Ziel erreichen. Nach diesem Kongreß trat Plechanoff mit seinem epochemachenden, gegen mich geschriebenen Artikel «Was man nicht tun darf» (in № 52 der «Iskra»). In diesem Artikel sagte er, daß der Kampf mit dem Revisionismus nicht notwendig einen Kampf gegen die Revisionisten bedeute; es war für jeden klar, daß er dabei an unsere Minorität dachte. Er sagte weiter, daß der individualistische Anarchismus, der so tief in dem russischen Revolutionär steckt, bisweilen nicht bekämpft werden soll; einige Zugeständnisse seien bisweilen ein besseres Mittel zu seiner Unterwerfung und zur Vermeidung einer Spaltung. Ich trat aus der Redaktion aus, da ich diese Ansicht nicht teilen konnte, und die Redakteure aus der Minorität wurden kooptiert. Darauf folgte der Kampf um die Kooptation in das Zentralkomitee. Mein Vorschlag, Frieden zu schliessen mit der Bedingung, daß die Minorität das Zentralorgan, die Majorität das Zentralkomitee behält, wurde abgewiesen. Der Kampf wurde weiter geführt, man kämpfte «prinzipiell» gegen den Bürokratismus, Ultrazentralismus, Formalismus, Jakobinismus, Schweizerjanismus (ich nämlich wurde russischer Schweizer genannt) und andere Schreckgespenster. Ich lachte alle diese Beschuldigungen in meinem Buch aus und bemerkte, daß es entweder bloß ein einfaches Kooptationsgezänk sei, oder (wenn es bedingt als «Prinzipien» anerkannt werden darf) nichts anders als opportunistische, girondistische Phrasen sei. Die heutige Minorität wiederholt nur das, was Gen. Akimoff und andere anerkannte Opportunisten auf unserem Parteitag gegen den Zentralismus aller Anhänger der alten «Iskra» sagten.

      Die russischen Komitees waren gegen diese Verwandlung des Zentralorgans in ein Organ eines Privatzirkels, Organ des Kooptationsgezänks und des Parteiklatschs empört. Mehrere Resolutionen der strengsten Verurteilung wurden angenommen. Nur die schon erwähnte s. g. «Arbeiterorganisation von Petersburg» und das Komitee von Woronjesch (beide Anhänger der Richtung des Gen. Akimoff) sprachen ihre, prinzipielle Zufriedenheit mit der Richtung der neuen «Iskra» aus. Die Stimmen, welche die Einberufung des dritten Parteitags forderten, wurden immer zahlreicher.

      Der Leser, der sich die Mühe nehmen wird, die Urquellen unseres Parteikampfs kennen zu lernen, wird leicht begreifen, daß die Äußerungen der Gen. Rosa Luxemburg über den Ultrazentralismus, über die Notwendigkeit einer stufenweisen Zentralisation u. a. m. konkret und praktisch ein Spott über unsern Parteitag sind, abstrakt und theoretisch (wenn es hier von einer Theorie die Rede sein kann) nichts, als eine Verflachung des Marxismus, als Mißbrauch der wirklich Marx'schen Dialektik etc. sind. Die letzte Phase unseres Parteikampfs wird dadurch gekennzeichnet, daß die Mitglieder der Majorität teilweise aus dem Zentralkomitee ausgeschlossen sind, teilweise kaltgemacht, zum Nul degradiert. (Das geschah dank den Veränderungen des Bestandes des Zentralkomitees etc). Der Parteirat (der nach der Kooptation der alten Redakteure auch in die Hände der Minorität kam) und das jetzige Zentralkomitee verurteilen jede Agitation für die Einberufung des III. Parteitags und treten auf den Weg der persönlichen Abmachungen und Verhandlungen mit einigen Mitgliedern der Minorität. Die Organisationen, die wie z. B. das Kollegium der Agenten (Vertrauensleute) des Zentralkomitees sich ein solches Verbrechen erlauben, für die Einberufung des Parteitags zu agitieren, wurden ausgelöst. Der Kampf des Parteirats und des neuen Zentralkomitees gegen die Einberufung des dritten Parteitags wurde auf der ganzen Linie proklamiert. Die Majorität antwortete auf diese Proklamierung mit der Losung: «Nieder mit dem Bonapartismus!» (so lautet der Titel einer Broschüre des Gen. Galerka, der im Namen der Majorität spricht). Es mehren sich die Resolutionen, welche die Parteibehörden, die gegen die Einberufung des Parteitags zu kämpfen sich erlauben, als parteiwidrig und bonapartistisch erklären. Wie heuchlerisch das Gerede der Minorität gegen den Ultrazentralismus, für die Autonomie war, kann leicht daraus ersehen werden, daß ein neuer Verlag der Majorität, den ich mit einem Genossen angefangen habe (wo die erwähnte Broschüre des Gen. Galerka und einige andere veröffentlicht sind), als außer der Partei stehender erklärt wurde. Der neue Verlag gibt der Majorität, da die Seiten der «Iskra» für sie so gut wie geschlossen sind, die einzige Möglichkeit, ihre Ansichten zu propagieren.

      Und doch oder, besser gesagt, eben darum faßte der Parteirat den ebenerwähnten Beschluß aus dem rein formellen Grunde, daß unser Verlag von keiner Parteiorganisation autorisiert worden ist.

      Es braucht nicht erwähnt zu werden, wie stark die positive Arbeit vernachlässigt, wie stark die Prestige der Sozialdemokratie gefallen sind, wie stark die ganze Partei durch dieses Niederwerfen aller Beschlüsse, aller Wahlen des II. Parteitags, durch diesen Kampf, den die Parteibehörden, die der Partei Rechenschaft schuldig sind, gegen die Einberufung des III. Parteitags führen, demoralisiert ist.

      Написано в сентябре, позднее 2 (15), 1904 г.

      Впервые напечатано в 1930 г. в Ленинском сборнике XV

      Печатается по рукописи, переписанной неизвестной рукой и просмотренной В. И. Лениным

      Шаг вперед, два шага назад. Ответ Н. Ленина Розе Люксембург{17}

      Статья тов. Розы Люксембург в 42 и 43 номерах «Die Neue Zeit»{18} является критическим разбором моей русской книги о кризисе в нашей партии[13]. Я не могу не выразить благодарности германским товарищам за их внимание к нашей партийной литературе, за их попытки ознакомить с этой литературой германскую социал-демократию, но я должен указать на то, что статья Розы Люксембург в «Neue Zeit» знакомит читателей не с моей книгой, а с чем-то иным. Это видно из следующих примеров. Тов. Люксембург говорит, например, что в моей книге отчетливо и ярко выразилась тенденция «не считающегося ни с чем централизма». Тов. Люксембург полагает, таким образом, что я отстаиваю одну организационную систему против какой-то другой. Но на самом деле это не так. На протяжении всей книги, от первой до последней страницы, я защищаю элементарные положения любой системы любой мыслимой партийной организации.

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<p>17</p>

Статья В. И. Ленина «Шаг вперед, два шага назад» (Ответ на статью Розы Люксембург «Организационные вопросы русской социал-демократии») была направлена Каутскому для опубликования в органе германской социал-демократии «Die Neue Zeit», но Каутский отказался ее поместить и вернул рукопись обратно Ленину. Оригинал ленинской рукописи не сохранился. Сохранилась рукопись на немецком языке, переписанная рукой неизвестного, на которой имеются небольшие поправки В. И. Ленина.

Печатается немецкий текст статьи по авторизованной рукописи и перевод ее на русский язык.

<p>18</p>

«Die Neue Zeit» («Новое Время») – теоретический журнал Германской социал-демократической партии; выходил в Штутгарте с 1883 по 1923 год. До октября 1917 года редактировался К. Каутским, затем – Г. Куновым. В «Die Neue Zeit» были впервые опубликованы некоторые произведения К. Маркса и Ф. Энгельса: «Критика Готской программы» К. Маркса, «К критике проекта социал-демократической программы 1891 г.» Ф. Энгельса и др. Энгельс постоянно помогал своими советами редакции журнала и нередко критиковал ее за допускавшиеся в журнале отступления от марксизма. В «Die Neue Zeit» сотрудничали видные деятели германского и международного рабочего движения конца XIX – начала XX века: А. Бебель, В. Либкнехт, Р. Люксембург, Ф. Меринг, К. Цеткин, Г. В. Плеханов, П. Лафарг и др. Со второй половины 90-х годов, после смерти Ф. Энгельса, в журнале стали систематически печататься статьи ревизионистов, в том числе серия статей Э. Бернштейна «Проблемы социализма», открывшая поход ревизионистов против марксизма. В годы первой мировой войны журнал занимал центристскую позицию, поддерживая фактически социал-шовинистов.

<p>13</p>

См. Сочинения, 5 изд., том 8, стр. 185–414. Ред.