Faust. Johann Wolfgang von Goethe

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Faust - Johann Wolfgang von Goethe

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Frauen,

      So wohlgeputzt und backenroth,

      Belieb’ es euch mich anzuschauen,

      Und seht und mildert meine Noth!

      Laßt hier mich nicht vergebens leyern!

      Nur der ist froh, der geben mag.

      Ein Tag den alle Menschen feyern,

      Er sey für mich ein Aerndetag.

      Andrer Bürger.

      Nichts bessers weiß ich mir an Sonn- und Feyertagen,

      Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrey,

      Wenn hinten, weit, in der Türkey,

      Die Völker auf einander schlagen.

      Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus

      Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;

      Dann kehrt man Abends froh nach Haus,

      Und segnet Fried’ und Friedenszeiten.

      Dritter Bürger.

      Herr Nachbar, ja! so laß ich’s auch geschehn,

      Sie mögen sich die Köpfe spalten,

      Mag alles durch einander gehn;

      Doch nur zu Hause bleib’s beym Alten.

      Alte zu den Bürgermädchen.

      Ey! wie geputzt! das schöne junge Blut!

      Wer soll sich nicht in euch vergaffen? —

      Nur nicht so stolz! es ist schon gut!

      Und was ihr wünscht das wüßt’ ich wohl zu schaffen.

      Bürgermädchen.

      Agathe fort! ich nehme mich in Acht

      Mit solchen Hexen öffentlich zu gehen;

      Sie ließ mich zwar, in Sanct Andreas Nacht,

      Den künftgen Liebsten leiblich sehen.

      Die Andre.

      Mir zeigte sie ihn im Krystall,

      Soldatenhaft, mit mehreren Verwegnen;

      Ich seh’ mich um, ich such’ ihn überall,

      Allein mir will er nicht begegnen.

      Soldaten.

      Burgen mit hohen

      Mauern und Zinnen,

      Mädchen mit stolzen

      Höhnenden Sinnen

      Möcht’ ich gewinnen!

      Kühn ist das Mühen,

      Herrlich der Lohn!

      Und die Trompete

      Lassen wir werben,

      Wie zu der Freude,

      So zum Verderben.

      Das ist ein Stürmen!

      Das ist ein Leben!

      Mädchen und Burgen

      Müssen sich geben.

      Kühn ist das Mühen,

      Herrlich der Lohn!

      Und die Soldaten

      Ziehen davon.

      Faust und Wagner.

      Faust.

      Vom Eise befreyt sind Strom und Bäche,

      Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,

      Im Thale grünet Hoffnungs-Glück;

      Der alte Winter, in seiner Schwäche,

      Zog sich in rauhe Berge zurück.

      Von dorther sendet er, fliehend, nur

      Ohnmächtige Schauer körnigen Eises

      In Streifen über die grünende Flur;

      Aber die Sonne duldet kein Weißes,

      Ueberall regt sich Bildung und Streben,

      Alles will sie mit Farben beleben;

      Doch an Blumen fehlts im Revier,

      Sie nimmt geputzte Menschen dafür.

      Kehre dich um, von diesen Höhen

      Nach der Stadt zurück zu sehen.

      Aus dem hohlen finstren Thor

      Dringt ein buntes Gewimmel hervor.

      Jeder sonnt sich heute so gern.

      Sie feyern die Auferstehung des Herrn,

      Denn sie sind selber auferstanden,

      Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,

      Aus Handwerks- und Gewerbes Banden,

      Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,

      Aus der Straßen quetschender Enge,

      Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht

      Sind sie alle ans Licht gebracht.

      Sieh nur sieh! wie behend sich die Menge

      Durch die Gärten und Felder zerschlägt,

      Wie der Fluß, in Breit’ und Länge,

      So manchen lustigen Nachen bewegt,

      Und, bis zum Sinken überladen

      Entfernt sich dieser letzte Kahn.

      Selbst von des Berges fernen Pfaden

      Blinken uns farbige Kleider an.

      Ich höre schon des Dorfs Getümmel,

      Hier ist des Volkes wahrer Himmel,

      Zufrieden jauchzet groß und klein:

      Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s seyn.

      Wagner.

      Mit euch, Herr Doctor, zu spazieren

      Ist ehrenvoll und ist Gewinn;

      Doch würd’ ich nicht allein mich her verlieren,

      Weil ich ein Feind von allem Rohen bin.

      Das Fiedeln, Schreien, Kegelschieben,

      Ist mir ein gar verhaßter Klang;

      Sie toben wie vom bösen Geist getrieben

      Und nennen’s Freude, nennen’s Gesang.

      Bauern unter der Linde. Tanz und Gesang.

      Der Schäfer putzte sich zum Tanz,

      Mit bunter Jacke, Band und Kranz,

      Schmuck war er angezogen.

      Schon um die Linde war es voll

      Und alles tanzte schon wie toll.

      Juchhe! Juchhe!

      Juchheisa!

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