Еврейские судьбы: Двенадцать портретов на фоне еврейской иммиграции во Фрайбург. Павел Полян

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Еврейские судьбы: Двенадцать портретов на фоне еврейской иммиграции во Фрайбург - Павел Полян

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eine Familie nach der anderen: Ingenieure, Lehrer, Buchhalter – alle möglichen Leute! Eines nach dem anderen füllten die Juden Wohnheime in Freiburg und Umgebung (Kenzingen, Weil, Rheinfelden, Rheinweiler, Bad-Krozingen). Einem quellten damals natürlich fast die Augen aus den Höhlen, aber dank der Unterstützung durch die Stadtbehörden wurden nach und nach neue Wohnungen gefunden (die französischen Kasernen wurden eben frei) und andere Fragen geklärt, vor allem Status– und Visafragen. Eine große Hilfe war der Gemeindebus, mit dem alle Willigen zum Gebet, zum Einkaufen und zu den Stadtämtern gebracht wurden.

      Für Teschemacher selbst bestand die Schwierigkeit darin, dass er bis 1996 die Tätigkeit in der Gemeinde mit der Arbeit an der Schule kombinierte. Der Arbeitstag dauerte nahezu rund um die Uhr!.. Allerdings war diese Arbeit inspiriert und gottgefällig: nicht nur die soziale Arbeit, sondern auch das Kulturleben (Konzerte, Ausstellungen, Arbeitsgemeinschaften, Aufstockung der Bibliothek) in der Gemeinde wurden auf ein neues Niveau erhoben.

      Selbstverständlich war bei weitem nicht alles erfreulich. Einmal ging Klaus zusammen mit einer Familien in ein Lebensmittelgeschäft und war erschüttert, als er sah, dass diese Leute Schweinewurst kauften. Das war ein traumatisches Erlebnis für ihn, aber dadurch begann er das Phänomen «sowjetische Juden» besser zu verstehen.

      Übrigens wurde die Kaschrut in der Gemeinde Freiburg streng genommen nicht eingehalten. Die nächst gelegenen koscheren Läden befanden sich in Straßburg und Basel und waren extrem teuer. Die Freiburger Gemeinde konnte sich koschere Würstchen nur einmal im Jahr, zu Rosch Haschana, leisten. Aber sogar damit gab es Schwierigkeiten – einmal wollten die Schweizer Grenzbeamten die Würstchen nicht über die Grenze durchlassen. Man hat sie damals mit großen Mühen «verteidigt»…

      Nicht nur Neuankömmlinge, sondern auch Alteingesessene machten Teschemacher das Herz schwer. Viele von ihnen zischelten über die Neulinge: «Sie kennen die Religion nicht. Sie beherrschen die Sprache nicht. Sie überfluten unser Land!..» Solchen Empörten rieb Teschemacher ihre eigene – von ihnen bereits vergessene – Migrantenvergangenheit gerne unter die Nase (selbst unter den alten Gemeindemitgliedern gab es nur wenige uransässige Freiburger Juden).

      Probleme bereiteten auch die neuen Mitglieder: Einer von ihnen war besonders aktiv und schlug vor, für ihn bei den Wahlen zu stimmen und falls er gewählt wird, wird er jedem seinen Wähler 3500 DM geben (er war überzeugt, durch die Gemeinde sollen Millionen fließen). Gewählt wurde er nicht, so suchte er sein Glück woanders: Versicherungen.

      Teschemacher lebte in Emmendingen und war im Vorstand der Gemeinde Freiburg zwei Legislaturperioden lang tätig (in der zweiten Legislaturperiode hatte die Frau des Rabbiners den Vorsitzendenposten inne). Dann wurde es klar, dass in der Umgebung Bedarf nach weiteren Gemeinden bestand. 1995 wurden sie auch gegründet – in Lörrach und in Emmendingen, wo Klaus lebte. Und dahin, nach Emmendingen, wo zu diesem Zeitpunkt bereits 80 Juden lebten, verlegte er den Fokus seiner Mühen und Sorgen. Er ist der eigentliche Gründer nicht nur der Gemeinde und der Synagoge, sondern auch des Vereins für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen und sogar des Jüdischen Museums Emmendingen. Seine Frau Ute Teschemacher – auch eine Lehrerin, die 15 Jahre lang zur Gemeindevorsitzenden gewählt wurde – leistete ihm immer Beistand. Als sie sich beide im Mai 2010 aus ihrer Tätigkeit in der Gemeindeleitung verabschiedeten, zählte die Gemeinde schon 360 Mitglieder.

      Klaus Teschemacher führt heute immer noch gerne Besucher durch die Freiburger Synagoge und erinnert sich an ihre Geschichte, die er selbst mitgestaltet hatte.

      Er selbst gehört nun mit aller Recht zur Geschichte der Gemeinde und darf das Lächeln und den Spruch «Das werden wir schon sehen!..» vom Altvorsitzenten Altman übernehmen.

      АННА ИОСИФОВНА РЕЗНИК:

      «ТОЛЬКО ИНИЦИАЛЫ…»

      (МИНСК – АГРЫЗ – КАЗАНЬ – МОСКВА – ФРАЙБУРГ – МЮНХЕН)

      Минск

      Анна Иосифовна Резник родилась в 1917 году в Минске, старшая дочь. К этому времени была установлена граница, и все ее родственники в одночасье оказались за кордоном, в Польше – в местечке (теперь это райцентр) Ивенец Барановичской области. Ни дедушки, ни бабушки поэтому у нее рядом по жизни не было. Оба дедушки, кстати, были «служителями культа»: один резник, другой раввин.

      Впрочем, когда отец женился на маме, то в семье оказались еще бабушка и мамин глухонемой младший брат, который погиб в Минске. Семья была хорошая, дружная: Аня была старшей, кроме нее еще средняя сестра и младший брат (обоих уже нет в живых).

      Отца, неудавшегося нэпмана, в 1933 году арестовали, искали золото: продержали 2 месяца в тюрьме, там он заразился сыпным тифом и через две недели после освобождения умер от тифа. Ане тогда было 16 лет.

      Мама окончила в Смоленске гимназию экстерном, ездила туда сдавать экзамены. Она была учителем русского языка, человеком очень грамотным. Потом закончила курсы фрибеличек (дореволюционное понятие для воспитателей детских садов, которое происходит от имени немецкого педагога Фрёбеля) и работала в детском саду.

      Аня окончила Минский юридический институт с отличием, а в 1939 году поступила в московскую аспирантуру – в Институт Министерства юстиции. Но пришлось отказаться и вернуться в Минск: мама в одиночку элементарно не могла прокормить всю семью. В 1941 году стало полегче, и Аня вернулась в институт: работала ассистентом на кафедре уголовного права, вела практические занятия со студентами и даже успела сдать кандидатские минимумы – по марксизму и по уголовному процессу.

      Анна Резник c сестрой

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