Die Gespenstersonate. August Strindberg

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Die Gespenstersonate - August Strindberg

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GREIS. Das kann ich mir denken! – Dann ist da das Hyazinthenfenster. Da wohnt seine Tochter … sie macht einen Spazierritt, aber sie kommt gleich nach Hause …

      DER STUDENT. Wer ist die dunkle Dame, die dort mit der Pförtnersfrau spricht?

      DER GREIS. Ja, sehen Sie, das ist ein wenig verwickelt, aber es steht im Zusammenhang mit dem Toten da oben, wo die weißen Bettücher zu sehen sind.

      DER STUDENT. Wer war denn das?

      DER GREIS. Er war ein Mensch, so wie wir, am sichtbarsten aber war seine Eitelkeit … Wenn wir Sonntagskinder wären, würden wir ihn bald aus der Haustür herauskommen sehen, um die auf Halbmast gezogene Konsulatsflagge zu betrachten – er war nämlich Konsul und liebte Kronen, Löwen, Federn auf dem Hut und bunte Bänder.

      DER STUDENT. Sie sprechen von Sonntagskindern – ich bin wirklich an einem Sonntag geboren …

      DER GREIS. Ach! Sind Sie –? Ich konnte es mir ja denken … ich sah es an der Farbe Ihrer Augen … aber da können Sie sehen, was andre nicht sehen, haben Sie das bemerkt?

      DER STUDENT. Ich weiß nicht, was andre sehen, aber zuweilen … ja, darüber spricht man ja nicht.

      DER GREIS. Ich war meiner Sache fast gewiß! Aber zu mir können Sie davon sprechen – denn ich – verstehe dergleichen! …

      DER STUDENT. Zum Beispiel gestern … ich fühlte mich zu der unbekannten Straße hingezogen, wo dann das Haus zusammenstürzte … ich kam dahin und blieb vor dem Gebäude stehen, das ich nie zuvor gesehen hatte … Da bemerkte ich einen Riß in der Wand, hörte, wie es in dem Windelboden krachte; ich sprang herzu und riß ein Kind an mich, das an der Wand entlang ging … in der nächsten Sekunde stürzte das Haus ein … ich war gerettet, aber in meinen Armen, wo ich das Kind zu halten glaubte, war nichts …

      DER GREIS. Das muß ich sagen … Ich glaubte freilich … Erklären Sie mir eins: Warum gestikulierten Sie vorhin am Springbrunnen? Und warum sprachen Sie mit sich selbst?

      DER STUDENT. Sahen Sie nicht das Milchmädchen, mit dem ich sprach?

      DER GREIS schaudernd. Das Milchmädchen?

      DER STUDENT. Freilich! Sie, die mir die Schöpfkelle gab.

      DER GREIS. Ach so! Sie haben es auf die Weise … Nun ja, ich kann nicht sehen, aber ich kann andres … Jetzt sieht man eine weißhaarige Frau sich an das Fenster mit dem Straßenspiegel setzen. Sehen Sie die Alte am Fenster! Können Sie sie sehen? Gott! Das war meine Braut, einstmals, vor sechzig Jahren … Ich war zwanzig Jahre alt. – Fürchten Sie nichts, sie erkennt mich nicht wieder! Wir sehen uns tagtäglich, aber es macht nicht den geringsten Eindruck auf mich, obwohl wir einander damals ewige Treue schwuren; ewige!

      DER STUDENT. Wie unverständig Sie ehedem in dieser Welt waren! Heutzutage sprechen wir nie von dergleichen mit unsern Mädchen.

      DER GREIS. Verzeihen Sie uns, Jüngling, wir verstanden es nicht besser! – Können Sie aber sehen, daß diese Greisin jung und schön gewesen ist?

      DER STUDENT. Das kann man nicht mehr sehen. Ja, sie hat einen schönen Blick, die Augen sehe ich nicht!

      DIE PFÖRTNERSFRAU kommt mit einem Korb heraus und streut Tannenreiser.

      DER GREIS. Die Pförtnersfrau, ja! – Die dunkle Dame dort ist ihre Tochter mit dem Toten, und deswegen erhielt der Mann den Platz als Pförtner … aber die dunkle Dame hat einen Freier, der vornehm ist und Aussicht hat, reich zu werden; er ist im Begriff, sich scheiden zu lassen, nämlich von seiner Frau, die ihm ein steinernes Haus schenkt, um ihn loszuwerden. Dieser vornehme Freier ist ein Schwiegersohn des Toten, und Sie sehen seine Betten, die dort oben auf dem Balkon gelüftet werden … Eine verwickelte Geschichte, sollt ich meinen!

      DER STUDENT. Schrecklich verwickelt!

      DER GREIS. Ja, so ist es, nach innen und nach außen, obwohl es so einfach aussieht.

      DER STUDENT. Aber wer war denn der Tote?

      DER GREIS. Sie fragten vorhin, und ich antwortete; könnten Sie um die Ecke sehen, da wo die Hintertreppe ist, so würden Sie einen Haufen Armer bemerken, die er unterstützte, wenn es ihm in den Sinn kam …

      DER STUDENT. Er war also ein barmherziger Mensch?

      DER GREIS. Ja … zuweilen.

      DER STUDENT. Nicht immer?

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