Die wichtigsten Werke von Novalis. Novalis

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Die wichtigsten Werke von Novalis - Novalis

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Man gab zum schönsten Angebinde

       Den Kindern diesen Glauben mit;

       Durch ihn geheiligt zog das Leben

       Vorüber, wie ein selger Traum,

       Und, ewger Lieb und Lust ergeben,

       Bemerkte man den Abschied kaum.

      Noch steht in wunderbarem Glanze

       Der heilige Geliebte hier,

       Gerührt von seinem Dornenkranze

       Und seiner Treue weinen wir.

       Ein jeder Mensch ist uns willkommen,

       Der seine Hand mit uns ergreift,

       Und in sein Herz mit aufgenommen,

       Zur Frucht des Paradieses reift.

      II.

       Inhaltsverzeichnis

      Fern im Osten wird es helle,

       Graue Zeiten werden jung;

       Aus der lichten Farbenquelle

       Einen langen tiefen Trunk!

       Alter Sehnsucht heilige Gewährung,

       Süße Lieb in göttlicher Verklärung!

      Endlich kommt zur Erde nieder

       Aller Himmel selges Kind,

       Schaffend im Gesang weht wieder

       Um die Erde Lebenswind,

       Weht zu neuen ewig lichten Flammen

       Längst verstiebte Funken hier zusammen.

      Überall entspringt aus Grüften

       Neues Leben, neues Blut;

       Ewgen Frieden uns zu stiften,

       Taucht er in die Lebensflut;

       Steht mit vollen Händen in der Mitte,

       Liebevoll gewärtig jeder Bitte,

      Lasse seine milden Blicke

       Tief in deine Seele gehn,

       Und von seinem ewgen Glücke

       Sollst du dich ergriffen sehn.

       Alle Herzen, Geister und die Sinnen

       Werden einen neuen Tanz beginnen.

      Greife dreist nach seinen Händen,

       Präge dir sein Antlitz ein,

       Mußt dich immer nach ihm wenden,

       Blüte nach dem Sonnenschein;

       Wirst du nur das ganze Herz ihm zeigen,

       Bleibt er wie ein treues Weib dir eigen.

      Unser ist sie nun geworden,

       Gottheit, die uns oft erschreckt,

       Hat im Süden und im Norden

       Himmelskeime rasch geweckt,

       Und so laßt im vollen Gottes-Garten,

       Treu uns jede Knosp und Blüte warten.

      III.

       Inhaltsverzeichnis

      Wer einsam sitzt in seiner Kammer,

       Und schwere, bittre Tränen weint,

       Wem nur gefärbt von Not und Jammer

       Die Nachbarschaft umher erscheint;

      Wer in das Bild vergangner Zeiten

       Wie tief in einen Abgrund sieht,

       In welchen ihn von allen Seiten,

       Ein süßes Weh hinunter zieht; –

      Es ist, als lägen Wunderschätze

       Da unten für ihn aufgehäuft,

       Nach deren Schloß in wilder Hetze

       Mit atemloser Brust er greift.

      Die Zukunft liegt in öder Dürre

       Entsetzlich lang und bang vor ihm,

       Er schweift umher, allein und irre,

       Und sucht sich selbst mit Ungestüm.

      Ich fall ihm weinend in die Arme:

       Auch mir war einst, wie dir, zumut,

       Doch ich genas von meinem Harme,

       Und weiß nun, wo man ewig ruht.

      Dich muß, wie mich, ein Wesen trösten,

       Das innig liebte, litt und starb;

       Das selbst für die, die ihm am wehsten

       Getan, mit tausend Freuden starb.

      Er starb, und dennoch alle Tage

       Vernimmst du seine Lieb und ihn,

       Und kannst getrost in jeder Lage

       Ihn zärtlich in die Arme ziehn.

      Mit ihm kommt neues Blut und Leben

       In dein erstorbenes Gebein;

       Und wenn du ihm dein Herz gegeben,

       So ist auch seines ewig dein.

      Was du verlorst, hat er gefunden;

       Du triffst bei ihm, was du geliebt:

       Und ewig bleibt mit dir verbunden,

       Was seine Hand dir wiedergibt.

      IV.

       Inhaltsverzeichnis

      Unter tausend frohen Stunden,

       So im Leben ich gefunden,

      

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