Mami Bestseller 17 – Familienroman. Carmen Lindenau

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Mami Bestseller 17 – Familienroman - Carmen Lindenau Mami Bestseller

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auch wenn es mal kein reines Vergnügen war.

      Jenny hatte das glückliche Naturell der Leute, die über alles lachen oder doch zumindest lächeln können.

      Außerdem gönnte sie jemandem, der sich die Vorfahrt erzwang, diese von ganzem Herzen.

      Sie fuhr mit Gelassenheit und Spaß durch den brandenden Verkehr, der für den gewöhnlichen Sterbenden eine Tortur war.

      »Da wären wir«, sagte sie vor Carolas Haustür.

      »Danke dir. Bis morgen dann. Und schönen Abend noch.«

      Jenny orientierte sich bereits im Rückspiegel.

      »Dir auch, bis morgen also.«

      Carola winkte ihr nach, ohne zu ahnen, daß sie Jenny zum vorletzten Male sah. Jedenfalls die Jenny, die sie kannte.

      *

      Claus Hübner kannte das. Er konnte sich gar nicht erinnern, einmal nicht auf Jenny gewartet zu haben.

      Aber das machte nichts. Ein kleines, kühles Düsseldorfer Alt nach des Tages Arbeit und vor dem gemeinsamen Abendessen tat ihm gut.

      Zum Zeitungslesen war er heute auch noch nicht gekommen, das konnte er jetzt nachholen.

      Jupp, der Wirt der kleinen Altstadtkneipe, stellte ihm unaufgefordert ein zweites Glas hin.

      »Se is heute aber janz schön schpät dran, wa?« fragte er und nahm den überfüllten Aschenbecher vom Tisch.

      »Wann mal nicht?« lächelte Claus.

      Der Wirt lächelte zurück. »Auf dat Mächen«, bemerkte er und rollte die Augen, »tät’ ich auch wachten.«

      Claus kramte in seinen Taschen »Hast du Zigaretten da?«

      »Han isch. Aber nischt deine Sorte. Isch will ja schließlich meine Gäste nischt verjiften!«

      Claus seufzte gespielt ergeben.

      »Dann sei ein Kumpel und bring mir eine Schachtel deiner gängigsten Sorte.«

      Jupp holte sie, und nachdem er die Schachtel geöffnet hatte, brach Claus als erstes den Filter von der Zigarette.

      »Wat du da machs, is ja läscherlisch!« sagte Jupp kopfschüttelnd.

      Er ging zur Theke zurück und goß sich einen Schnaps ein, den er ruhig trank.

      Es war um diese Zeit noch still. Der Betrieb kam erst später.

      Aber ihm war diese Stunde lieber, mit den drei Stammgästen, mit denen man auch mal reden konnte. Das war so eine kleine Erholung für den Abend, der brabbelnde, randalierende, singende, in jedem Fall dummes Zeug redende Betrunkene brachte.

      »Willste auch einen?« rief er zu Claus rüber. »Jeht auf meine Reschnung.«

      Claus lachte. »Da werd’ ich doch nicht nein sagen!«

      »Haste auch dat Auto nisch mit?« erkundigte Jupp sich, bevor er einschüttete.

      »Doch. Aber wir gehen gleich noch essen, danach ist alles abgebaut.«

      »Isch wär’ da nisch so sischer. Aber du solls nisch sagen, dat isch ’ne Jeizkragen wär’.«

      »Ich sag’ das nicht«, erklärte Claus und nahm das randvoll gefüllte Glas in Empfang, »ich denke es nur.«

      In Jupps Augen sammelte sich Wohlwollen.

      »Wenn minge Sohn so ’n bißchen wat von dir hätt’, Mensch, dat täte ihm jut!«

      Claus schüttelte sich und stieß den Atem aus.

      »Laß den Felix man«, sagte er dann, »der macht schon seinen Weg!«

      »Dein Wocht in Jottes Jehörjang!«

      Damit ging er wieder zur Theke zurück. Felix, sein Sohn, hatte sich geweigert, die traditionsreiche Kneipe seines Vaters und seines Großvaters zu übernehmen, und studierte nun.

      Ich hätte ihn eben, dachte Jupp erbost, nicht aufs Gymnasium schicken sollen. Damit hat alles angefangen. Da lernen sie so’n Zeug.

      Er gönnte sich noch einen kleinen Schnaps, damit war dann Schluß für heute, und darin war Jupp eisern.

      Betrunkene Wirte sind schlechte Wirte.

      Aber, na ja, stolz war er auf seinen Sohn. Nur wen, bitte schön, jing dat wat an, ha?

      Die Tür wurde aufgestoßen.

      Und plötzlich war die kleine, stille Kneipe voller Leben.

      Jenny kam lachend herein, begrüßte erst Jupp, der sisch jenauso ’n Mädchen für seinen Felix wünschte und Jenny entsprechend liebevoll behandelte.

      Er zapfte schon ein Alt für sie, noch bevor sie am Tisch war.

      Er wußte, daß sie das mochte, so als erste Feierabendhandlung.

      »Hey!« hörte er sie sagen und sah sie sich zu Claus hinunterbeugen.

      An sich haßte Jupp öffentliche Küssereien. Aber bei Jenny – bei Jenny war alles anders. Alles so natürlich.

      Jupp kam und stellte das Glas nicht auf den Tisch, sondern gab es Jenny in die Hand.

      »Laß et dir schmecken«, sagte er und sah ihr mit Freuden zu, wie sie trank.

      Sie trank immer nur ein einziges Alt. Aber wie sie das trank, mit welchem Genuß, mit welchem Gesichtsausdruck.

      »Aaahh!« machte sie dann jedesmal. »Das tat gut!«

      Und wenn sie das gesagt hatte, schlenderte Jupp zurück hinter die Theke.

      »Ich bin wieder spät dran heute, wie?« Jenny legte beide Unterarme auf den Tisch und blickte Claus von unten herauf reuig an.

      »Tu nicht so, als ob es dir leid täte!«

      »Es tut mir leid! Jedesmal!«

      »Man sieht es dir an!«

      Sie lachten gemeinsam leise auf.

      »Wirklich! Aber irgendwie schaffe ich es nie. Woran mag das bloß liegen?«

      »Denk nicht drüber nach. Heute war es ja nur eine knappe halbe Stunde!«

      Jenny zog die Stirn kraus.

      »Ah ja! Jetzt fällts mir ein. Erst das Gespräch mit Carola, dann rief Mam noch an. Siehst du, es war nicht meine Schuld.«

      Ihr Blick war triumphierend.

      »Was war das denn für ein Gespräch mit Carola?«

      Jenny schob ihre Hand unter seine und ließ sie dort liegen.

      »Sie

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