Sophienlust Staffel 8 – Familienroman. Diverse Autoren

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Sophienlust Staffel 8 – Familienroman - Diverse Autoren Sophienlust

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länger in Sophienlust lassen können – so lange, bis Guido und sie wieder zusammengefunden hatten, bis die Harmonie, die früher ihr Beisammensein bestimmt hatte, wieder entscheidend für sie beide geworden war.

      Je näher sie Bachenau kamen, desto ausgelassener wurde Ingrid. Mit strahlenden Augen stieg sie dann aus dem Zug aus. Kuni und Mathias schauten sich aufgeregt um und erstarrten vor Bewunderung, als ein livrierter Chauffeur sie fragte, ob sie Laurens hießen.

      Dann saßen die drei in dem großen Wagen, der lautlos durch die Straßen glitt und schließlich eine mit Apfelbäumen eingesäumte Landstraße entlangfuhr.

      Respektvoll blickten Kuni und Mathias auf den breiten Rücken des so vornehm aussehenden Chauffeurs. Aber sie wagten es nicht, irgendeine Bemerkung über ihn fallenzulassen.

      Ingrid verkniff sich ein Lächeln, denn sie kannte ihre Kinder gut genug, um zu wissen, was sie bewegte. Aber auch sie war tief beeindruckt von dem Wagen und dem hochherrschaftlichen Chauffeur.

      »Dort vorn sehen Sie schon das Herrenhaus von Sophienlust«, erklärte der Chauffeur Hermann jetzt und wandte sich einen Augenblick um.

      »Oh, Mutti, das ist ja ein Schloß«, rief Kuni.

      »Schaut doch!« jubelte Mathias. »Dort hinten auf den Wiesen sehe ich viele kleine Pferde. Sind das alles junge Pferde?«

      »Nein, das sind Ponys. Die großen Pferde und die Fohlen siehst du weiter hinten«, erläuterte Hermann, der schon unzähligemale ähnliche Begeisterungsrufe von Kindern vernommen hatte. Er gehörte ja auch zum alten Bestand der großen Sophienluster Familie.

      Das Sonnenlicht fiel voll auf die Fassade des einstöckigen schloßähnlichen Herrenhauses, als der Wagen durch das Tor in den Gutshof einfuhr. Den Laurens’ bot sich ein reizendes Bild. Heckenröschen rankten sich zu beiden Seiten der Freitreppe, auf der eine große Kinderschar versammelt war, empor. Die beiden Hunde Anglos und Barri standen auf der untersten Stufe und warteten ebenso gespannt auf die Ankunft der Gäste wie die Kinder.

      »Der große schwarze Hund ist eine Dogge und der braunweiße ein Bernhardiner«, erklärte Ingrid ihren Kindern.

      »Ich weiß das, Mutti«, bekam sie von ihrem Töchterchen zur Antwort. »Ich habe doch das Hundebuch geschenkt bekommen. Meinst du, daß die Hunde beißen?« fragte sie ängstlich.

      »Das glaube ich kaum, sonst ließe man sie gewiß nicht frei herumlaufen.« Ingrids Blick richtete sich nun auf die schlanke Frauengestalt, die eben aus der Haustür trat. Daß Frau von Schoenecker auf sie zukam, ließ sie innerlich aufatmen. Instinktiv fühlte sie, daß sie in ihr eine Freundin gewonnen hatte, bei der ihre Kinder für die nächste Zeit bestimmt gut aufgehoben sein würden.

      Denise begrüßte die drei herzlich und machte sie dann mit den Sophienluster Kinder bekannt. Sprachlos standen Kuni und Mathias bei den Heimkindern. Peter Heidenreich, Henrik, die kleine Heidi und Pünktchen umringten die beiden und versuchten ihr Vertrauen zu gewinnen.

      Nick blickte seine Mutter an und verstand sie auch ohne Worte.

      »Wir werden Kuni und Mathias zuerst einmal die Ponys und die Pferde zeigen«, schlug er vor, nachdem er seiner Mutter unmerklich zugenickt hatte.

      »Und Habakuk!« rief Angelika.

      »Wer ist Habakuk?« fragte Kuni schüchtern. Noch empfand sie eine gewisse Scheu vor den vielen Kindern.

      »Habakuk heißt unser Papagei. Er kann wie ein Mensch sprechen«, erklärte Henrik. »Aber den können wir später bewundern. Nick hat recht, wir sollten erst einmal zu den Ponys laufen. Vor drei Tagen ist ein Pony-Fohlen zur Welt gekommen. Das müßt ihr sehen.«

      »Mutti, kommst du mit?« fragte Mathias und wandte sich um. Aber seine Mutter und die nette Dame stiegen bereits die Stufen der Freitreppe hinauf, um ins Haus zu gehen.

      Mathias erste Reaktion war, seiner Mutter nachzulaufen, aber Kuni hielt ihn zurück. »Komm, Mathias«, sagte sie, »Mutti möchte sich gewiß mit der Dame unterhalten. Da würdest du nur stören. Ich möchte die Ponys gern sehen«, fügte sie hinzu und blickte sich in der Runde um.

      Mathias faßte nach ihrer Hand und sah sie an. Kuni erwiderte seinen Händedruck beruhigend. »Mir gefällt es hier schon gut«, raunte sie ihm zu.

      »Mir auch«, wisperte er zurück. Beide Kinder fühlten auf einmal keine Angst mehr und überwanden auch bald ihre Schüchternheit. Sie schlossen sich an diesem Vormittag besonders Peter Heidenreich und Henrik an. Voller Begeisterung bewunderten sie das Fohlen, das mit seinen staksigen Beinen und übermütigen Sprüngen ihr helles Entzücken hervorrief.

      »Wenn ihr wollt, fahren wir heute nachmittag nach Bachenau«, sagte Nick. »Dort wohnt meine große Schwester Andrea. Sie ist mit einem Tierarzt verheiratet. Die beiden haben ein Tierheim gegründet. Es heißt Waldi & Co. Dort gibt es unter anderem drei Bären, zwei Schimpansen, zahme Füchse, einen alten Esel, Igel, Hasen, Rehe und sogar eine Schlange.«

      »Und viele Vögel, die auch alle ganz zahm sind«, ergänzte Fabian Schöller, der ebenfalls zu den Dauerkindern von Sophienlust gehörte.

      »O ja, das Tierheim möchten wir schon sehen!« rief Kuni, die sich von Minute zu Minute stärker heimisch bei den Kindern fühlte, begeistert. Vielleicht würde Mutti erlauben, daß Mathias und sie etwas länger hierbleiben, überlegte sie, ohne zu ahnen, daß ihre Mutter die Absicht hatte, sie beide für längere Zeit dazulassen.

      Während die Kinder die Pferde, Ponys, Kühe und das Federvieh bewunderten, führten Denise und Frau Rennert ihren Gast durch das Herrenhaus.

      Ingrid kam aus dem Staunen nicht heraus. Später dann, als sie Frau von Schoenecker im Biedermeierzimmer gegenübersaß, sagte sie: »Ich wäre sehr froh, wenn Kuni und Mathias hierbleiben dürften. Später, wenn sich unsere Verhältnisse wieder gebessert haben, bezahle ich natürlich ihren Aufenthalt«, fügte sie hinzu, weil es für sie noch immer unvorstellbar war, daß es Menschen gab, die etwas ohne Bezahlung taten.

      »Vorläufig sprechen wir nicht mehr davon«, erwiderte Denise lächelnd.

      »Am liebsten würde ich meine beiden Kinder sogleich dalassen. Leider habe ich kein größeres Gepäck für sie mitgenommen. Ich habe nur ihre Schlafanzüge und Waschzeug dabei.«

      »Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Frau Laurens. Unser Chauffeur wird Sie morgen abend nach Maibach zurückbringen. Dann können Sie ihm das Nötigste für die Kinder mitgeben. Und bei Ihrem nächsten Besuch bringen Sie dann die restlichen Sachen mit.«

      »Sie sind so gut, Frau von Schoenecker.« Tränen verdunkelten Ingrids Blick, als sie das sagte. »Hoffentlich gibt es mit den beiden keine Schwierigkeiten. Ich habe mich bisher noch niemals für längere Zeit von ihnen getrennt. Aber am nächsten freien Wochenende muß ich unbedingt zu meinem Mann nach München fahren.«

      »Ich bin überzeugt, daß Kuni und Mathias gern bei uns bleiben werden«, meinte Denise. »Schauen Sie doch mal zum Fenster hinaus. Dann können Sie sich selbst davon überzeugen, daß sie sich bei uns bereits wohl fühlen.«

      Ingrid erhob sich und trat ans Fenster, das einen Blick auf den Park bot. Sie sah Kuni und Mathias zwischen den anderen Kindern. Beide waren fröhlich und lebhaft wie meist.

      Erleichtert wandte die junge Frau sich um. »Ich glaube, Sie haben recht, Frau von Schoenecker.«

      Denise lud Ingrid

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