Leni Behrendt Box 1 – Liebesroman. Leni Behrendt

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Leni Behrendt Box 1 – Liebesroman - Leni Behrendt Leni Behrendt

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du denn so plötzlich her?«

      Jetzt sprangen auch die beiden Herren aus den Liegestühlen hoch, während Gräfin Linda langsamer folgte.

      »Mutti, das ist die Jo«, stellte Doro freudestrahlend vor. »Ach, was habe ich bloß für eine Mordsfreude!«

      »Das sieht und hört man«, lachte die Hausherrin, dem unverhofften Gast liebenswürdig die Hand reichend. »Seien Sie uns herzlich willkommen, Frau Baronin.«

      »Nicht böse, Frau Gräfin, daß ich so formlos hier hereinplatze?«

      »Dann würde meine Frau bestimmt ein anderes Gesicht machen«, pirschte sich der Hausherr an den Gast heran, der ihn jetzt zutraulich anlachte.

      »Sie brauchen sich erst gar nicht vorzustellen, Herr Graf. Denn daß Sie der Vater des Grafen Edzard sind, fühlt selbst ein Blinder mit dem Stock.«

      In dem Moment rasten die drei Hunde aus dem Park heran, umbelferten den Gast, bis Herrchen Ruhe gebot. Da nahmen sie das fremde Wesen mißtrauisch unter die Nase – und steckten sich dann zufrieden zu seinen Füßen.

      »Na also«, schmunzelte Bertram. »Jetzt erst sind Sie richtig willkommen geheißen, Frau Baronin. Denn die Kerlchen hier sind unser Menschenbarometer.«

      »Und wie zeigt es?«

      »Auf schön Wetter.«

      Vergnügt nahm man Platz, und nun gab es endlich die wohltuende Ruhe nach dem Sturm.

      »Nun laß schon endlich die Blumen los«, zeigte Jo lachend auf den Strauß, den Doro noch immer im Arm hielt. »Die sind ja ganz zerquetscht von der stürmischen Begrüßung.«

      »Ach, Jo, ich muß mich erst ausfreuen. Warst du schon bei den Eltern?«

      »Nein, dann wäre ich wohl so bald nicht losgekommen. Ich, ich wollte doch sehen, in welch ein Nest sich mein Goldfasan verflogen hat.«

      »Und gefällt dir das Nest?«

      »Kann man wohl sagen. Im Paradies kann es wohl nicht schöner sein. Bist schmal geworden, mein geliebter Vielfraß. Gibt man dir hier etwa nicht genug zu essen?«

      Man lachte herzlich über die quicklebendige Frau, die überall, wohin sie auch kam, gleich Leben in die Bude brachte. Es war ja kein Wunder, daß Doro so an ihr hing.

      »Du, Jo, ich rufe die Eltern an und bitte sie, mal herzukommen«, erklärte sie jetzt eifrig. »Ich verrate aber nichts, du sollst eine Überraschung für sie werden.«

      Sie wirbelte davon, und es war ein sehr zärtlicher Blick, mit dem die Baronin ihr nachsah.

      »Ich habe mich schon richtig nach dem lieben Balg gebangt«, erklärte sie in der ihr eigenen Offenheit. »Man hängt sein Herz bald an so etwas Goldiges, zumal dann, wenn man keine Kinder hat.«

      »Nun entführen Sie uns die Dörth bloß nicht wieder«, wehrte der Hausherr. »Unser Herz hängt nämlich auch an ihr. Ohne sie würden wir viel Sonne entbehren müssen. Wenn man daran denkt, wie sie früher war, bevor Sie sie in Ihre charmante Schule nahmen, Frau Baronin, dann muß man tatsächlich an Wunder glauben.«

      »Und ich habe doch so gar kein Wunder vollbracht«, entgegnete sie einfach. »Ich habe nur das ans Tageslicht befördert, was in der Kleinen steckte, aber bisher nicht gehoben worden war. Denn trotz aller Liebe und Verwöhnung fehlte den Erziehern das rechte Verständnis für die Psyche des sehr sensiblen Kindes. Ihr damals so unleidliches Wesen war nichts anderes als eine Tarnung ihres frierenden Seelchens – das sie zuweilen auch heute noch empfindet. Aber jetzt versteckt sie das nicht hinter Unleidlichkeit, sondern hinter Trotz und unbändigem Stolz…«

      In dem Moment trat Doro hinzu.

      »Bald wäre die Sache schiefgegangen«, lachte sie. »Denn Paps, mit dem ich sprach, ist ja keiner von den Dummen und wundert sich daher über die Einladung, die zwischen uns doch wahrlich nicht erforderlich ist. Ich habe mich aber ganz gut herausgeredet. Na, auf die Gesichter bin ich gespannt.«

      Und sie waren denn auch zum Malen. Zuerst Verblüffung – dann Freude.

      »Bist du gewachsen, Jörn«, staunte Jo, die den Jungen von den Besuchen bei seiner Schwester her gut kannte, dann jedoch längere Zeit nicht mehr gesehen hatte. »Du bist ja beinahe schon ein junger Herr.«

      »Ach, weißt du, Tante Jo, das möchte ich gar nicht sein«, bekannte er treuherzig. »Dann muß man sich immer so tadellos benehmen – und das fällt mir manchmal schwer.«

      »Na, wenn das kein offenes Bekenntnis ist!« lachte die Baronin gleich den andern. »Aber weißt du, Jörn, ich kenne junge Herren, die sich alles andere als gut benehmen.«

      »Dann sind das Banausen, sagt mein Paps. Er jedenfalls benimmt sich stets gut – und von Onkel Bertram und Edzard ganz zu schweigen. Einer ist ein Grandseigneur, der andere ein Mann von Welt.«

      Jetzt ging das Leben in stürmische Heiterkeit über. Er war aber auch zu nett, der dunkle Krauskopf. Ein frischer Junge, aufgeweckt und gut geartet. So ein richtiger Stolz für die Eltern. An der Kaffeetafel führte die Baronin das große Wort. Sie mußte viel erzählen, was sie in ihrer lebhaften Art auch gern tat. Ein bedauerndes »Oh« kam von allen Seiten, als sie erklärte, nur über die Feiertage bleiben zu können.

      »Ja, meine Herrschaften, mehr Zugeständnisse machte mir mein Ehetyrann nicht«, erklärte sie verschmitzt. »Wenn der mir nicht am Rock hängen kann, ist ihm nämlich nicht wohl.«

      »Kunststück – bei so einer Frau –«, bemerkte der Hausherr galant. »Und warum brachten Sie den Herrn Gemahl nicht mit?«

      »Weil er zur Jagd fuhr.«

      »Die hätte er auch hier haben können.«

      »Das schon. Aber mein lieber Friedbert ist ein Mensch, der erst einen Scheffel Salz mit jemand gegessen haben muß, bevor er zutraulich wird. Mit mir sogar zwei, bis er sich zur Werbung entschloß.«

      Jetzt mußte man wieder lachen über das quecksilbrige, fidele Persönchen, das so eine witzige, charmante Plauderin war. Und dazu gut von Herz und Gemüt, sauber von innen und außen. Eine bessere Lehrmeisterin hätte das Scheusälchen Dörth ja gar nicht finden können als diese patente Frau.

      Man saß dann auch noch lange zusammen. Trank einen vorzüglichen Wein, unterhielt sich so richtig fidel und genoß dabei den wundervollen Maiabend mit allen Sinnen.

      »Ein Duft ist das hier, der direkt trunken macht«, sagte Jo, die von Rautenau restlos entzückt war. Sie hatte es sich wohl großartig vorgestellt, aber so feudal denn doch nicht.

      »Ein Labsal für denjenigen, der von einem Gestüt kommt, wo einem die Pferde fast über die Beine laufen und dabei ihren Eigengeruch verströmen. Für sie wird alles getan, für die Menschen nichts. Die müssen sich auf einen engen Raum beschränken.«

      »So ist der Gatte ein Pferdenarr, Frau Baronin?« fragte Edzard.

      »Ein sehr leidenschaftlicher, Herr Graf.«

      »Und dann war er noch nicht hier, um sich unsere Pferdezucht anzusehen?«

      »Haben Sie denn eine?«

      »Ja.

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