Mami Bestseller Staffel 1 – Familienroman. Marianne Schwarz

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Mami Bestseller Staffel 1 – Familienroman - Marianne Schwarz Mami Bestseller Staffel

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Sie doch auch so, Frau Werth, nicht wahr?«

      »Natürlich, Gudrun. Wir müssen sehr gründlich nachdenken. Aber sollten wir nicht einen ersten Anfang damit machen, daß Sie mich nicht mehr Frau Werth, sondern Dorothee nennen? Und vielleicht könnten wir auch zum Du übergehen. Ich würde mich sehr darüber freuen, Gudrun.«

      »Ich auch«, nickte Gudrun. Sie lächelte zwar, wirkte aber trotzdem ernst. »Ja, ich freue mich auch. Und wir werden über alles nachdenken, nicht wahr? Ehe ein Entschluß gefaßt werden muß.«

      »Ja, Gudrun, das werden wir. Wir werden sehr gründlich nachdenken. Aber ich… ja, wirklich, ich habe jetzt schon ein gutes Gefühl.«

      *

      Es war eine ganz spontane Idee gewesen, die Dorothee da entwickelt hatte, aber diese Idee setzte sich fest. Sie war da und ließ sich nicht einfach wieder fortwischen. Auch am nächsten Tag besaß sie noch den gleichen Charme wie in den ersten Minuten ihres Entstehens.

      Und als Dorothee daraufhin mit Gudrun telefonierte, spürte sie erfreut, daß auch die so wesentlich jüngere Frau noch dabei war, die Idee von verschiedenen Seiten und Gesichtspunkten aus zu überprüfen, daß sie sie durchaus noch nicht als Hirngespinst abgetan und einfach abgeschrieben hatte.

      Die beiden Frauen trafen sich dann noch einige Male, sie beredeten alle Fragen und Probleme, die sich auftaten, sie entwickelten neue, erweiterte Ideen und gerieten so unversehens schon ins Pläneschmieden. Jedenfalls gab es bei diesen vorbereitenden Gesprächen keine negativen Aspekte, und mehr oder weniger erstaunt stellten sowohl Dorothee als auch Gudrun fest, daß ein solcher Weg tatsächlich gangbar war, daß man es wirklich so machen könnte. Zumal ihre gegenseitige Sympathie ein starkes Band war und sicher bei eventuell auftretenden Belastungen eine zuverlässige Stütze sein würde.

      Und so gingen die beiden Frauen nach verhältnismäßig kurzer Zeit daran, ihre Pläne in die Tat umzusetzen.

      In einer Kleinstadt in der unmittelbaren Umgebung Münchens fand Dorothee ein Haus, das so ziemlich ihren Vorstellungen entsprach. Es lag in einer ruhigen Seitenstraße, hatte einen hübschen kleinen Vorgarten und einen wesentlich größeren Garten hinter dem Haus. Der Hausbesitzer, ein netter älterer Herr, der in eine kleinere, für ihn bequemere Wohnung umgezogen war, liebte diesen Garten, und er erbot sich, ihn weiterhin zu pflegen. Womit Dorothee natürlich gern einverstanden war.

      »Vorausgesetzt, die Kinder dürfen darin spielen«, machte sie zur Bedingung, »und ich möchte viele Blumen haben.«

      »Die sollen Sie bekommen, Frau Werth«, versprach Paul Nettelbeck. »Und daß Sie Kinder mit ins Haus bringen, freut mich besonders. Meine Ehe ist leider kinderlos geblieben, und folglich habe ich nun auch keine Enkel. Dabei wäre ich so gern ein Opa. Wie alt sind Ihre Kinder denn, Frau Werth?«

      Dorothee schluckte unwillkürlich. Jetzt mußte sie zum ersten Mal ihren Schwindel an den Mann bringen. Bisher war ja alles nur zwischen ihr und Gudrun besprochen, nun aber mußten sie auch nach außen hin zu ihrem Plan stehen.

      »Ich habe nur einen erwachsenen Sohn«, sagte sie ganz ruhig, zumal dieser Teil der Erklärung ja auch noch der Wahrheit entsprach. »Mein Sohn lebt aber in Santiago in Chile. Hier bei mir wird meine Nichte wohnen. Sie hat ein Töchterchen, Annika, die bald vier Jahre alt wird, und das zweite Kind wird bald zur Welt kommen. Meine Nichte studiert noch, sie wird Ärztin, und ich werde hier im Haus als Übersetzerin arbeiten. Ich denke, die örtlichen Gegebenheiten sind ideal für uns.«

      »Das will ich meinen, Frau Werth«, nickte Herr Nettelbeck herzlich. »Und wenn Sie mal einen Opa für die Kinder brauchen, mir würden Sie damit eine große Freude machen.«

      Ehe Dorothee den Vertrag aber unterschrieb, machte sie erst noch einen Besuch mit Gudrun im Haus im Weidengrund. Die junge Frau sollte schließlich ein Mitspracherecht haben. Von vornherein wollten sie nur gemeinsam entscheiden. Dorothee hielt das für sehr wichtig. Gudrun sollte auf keinen Fall den Eindruck gewinnen müssen, in irgendeiner Form von ihr abhängig zu sein. Sie hatten ja gewissermaßen einen Pakt auf Gegenseitigkeit geschlossen.

      Als sie dann ein paar Tage später zum Haus im Weidengrund kamen, trugen sie beide weite, lose Kleider. Dorothee versteckte darunter ihre bereits deutlich sichtbare Schwangerschaft, während man unter dem lockeren Kleid der jüngeren Frau eine Schwangerschaft vermuten konnte. »Das wird unser letzter gemeinsamer Auftritt sein«, hatte Dorothee beschlossen, als sie sich für diese Art der Kleidung verabredeten, die sie wohl beide als ein wenig lächerlich empfanden, sie andererseits aber nach Lage der Dinge für nötig erachteten.

      Wie zu erwarten, war Gudrun begeistert von dem Haus. Und auch Herrn Nettelbeck fand sie äußerst sympathisch, was ganz auf Gegenseitigkeit beruhte.

      Nachdem der Hausbesitzer sie allein gelassen hatte, begannen die beiden Frauen sofort mit dem Planen. Ein wunderbarer großer, heller Wohnraum mit vorgebauter Terrasse zum Garten hin sollte ihnen beiden gehören. In zwei kleineren Zimmern zur Straße hin wollte Dorothee ihr Übersetzungsbüro einrichten. Dann war da noch ein geräumiges Eßzimmer mit Zugang zur Küche, von der beide Frauen gleich begeistert waren. Hier gab es Einbauschränke, alle erforderlichen Küchengeräte in durchaus gutem Zustand, vor allem aber auch viel Platz und eine Tür zum Garten hin.

      »Besser hätten wir es wirklich nicht planen können«, sagte Dorothee zufrieden.

      Im oberen Stockwerk waren für jede der Frauen ein großes Schlafzimmer, das man sich auch wohnlich einrichten konnte. Gudrun plante dort gleich ihre Studienecke. Zwei kleinere Räume lagen dazwischen, die man als Kinderzimmer einrichten wollte, und ein Gästezimmer gab es auch noch.

      »Das ist herrlich, ein richtiges Paradies«, freute Gudrun sich.

      »Ja, das denke ich auch.« Dorothee nahm einen Block aus ihrer Tasche. »Da wir aus den bekannten Gründen vor unserem Einzug nicht mehr allzu oft hier gemeinsam erscheinen können, sollten wir uns am besten jetzt gleich darüber klarwerden, wie wir das Haus einrichten wollen, wo und wie deine und meine Möbel untergebracht werden sollen, und was noch angeschafft werden muß. Einverstanden?«

      Gudrun war sehr einverstanden. Und voller Eifer machten die beiden Frauen sich an die Arbeit. Die Zeit verging dabei wie im Fluge, und zwischendurch mußte Gudrun noch ihren Babysitter anrufen, um ihm mitzuteilen, daß sie die vereinbarte Zeit nicht einhalten konnte und es später würde.

      »In Ordnung«, sagte sie nach dem Telefonat aufatmend. »Frau Berger hat zum Glück genug Zeit, und sie hat versprochen, Annika ins Bett zu bringen und bei ihr zu bleiben.«

      Es wurde dann wirklich Abend, bis die Skizzen von jedem Raum gemacht und vorhandene und noch zu beschaffende Möbel darin verteilt worden waren. Als sie dann schließlich das Haus im Weidengrund verließen, waren beide ziemlich erschöpft. Vor allem Dorothee. Aber sie waren auch hoch zufrieden.

      So lange es ihr Zustand noch zuließ, hielt Dorothee sich noch einige Male im Haus im Weidengrund auf. Sie beaufsichtigte die erforderlichen Handwerkerarbeiten und nahm auch die ersten Lieferungen in Empfang. Dann teilte sie Herrn Nettelbeck mit, sie müsse noch für einige Wochen zu ihrem Sohn nach Chile, denn da gäbe es familiäre Schwierigkeiten und man würde das Haus erst nach ihrer Rückkehr beziehen.

      Herr Nettelbeck versprach, ein wachsames Auge auf alles zu haben.

      Für die letzten Wochen ihrer Schwangerschaft zog Dorothee sich in ein Sanatorium in den Bergen zurück. Dort brachte sie ihr Kind zur Welt. Es war eine komplikationslose Geburt, und Dorothee war von ganzem Herzen glücklich mit ihrer kleinen Leila.

      Gudrun holte

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