Mami Bestseller Staffel 1 – Familienroman. Marianne Schwarz

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Mami Bestseller Staffel 1 – Familienroman - Marianne Schwarz Mami Bestseller Staffel

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Du weißt, wie unbändig stolz diese Menschen sind. Und ich werde dort nun akzeptiert, weil Yvonne mich liebt. Darum ist es mir so wichtig, daß du einen guten Eindruck auf meine Braut machst, Mutter. Natürlich ist mir darum nicht bange, überhaupt nicht. Du bist eine fabelhafte Frau, und auch bei Verons ist es bekannt, welche Rolle du in Santiago gespielt hast. Aber… du hast Vater verlassen. Das begreift man in solchen Kreisen vielleicht nicht. Und darum kommt es so sehr auf den persönlichen Kontakt an.«

      »Das ist schon richtig, mein Junge.« Dorothee ließ sich nicht anmerken, ob sie gekränkt war. »Der Name allein zählt nichts, es kommt auf die Person an, die dahinter steht. Darum kannst du mir die Frau, die du heiraten willst, gern bringen. Ich werde sie herzlich und völlig unvoreingenommen empfangen.«

      »Du hast mich nicht richtig verstanden, Mutter. Ich möchte, daß du mich nach München begleitest. Yvonne hat nur diesen einen Abend zur Verfügung. Und ich wußte ja nicht, wie du jetzt hier lebst. Da dachte ich, eine Begegnung im Hotel wäre auf jeden Fall richtig. Yvonne hat diesen Vorschlag gemacht.«

      »So, hat sie das?«

      Nach kurzem Anklopfen steckte Gudrun den Kopf zur Tür herein. »Entschuldige, Dorothee«, sagte sie. »Ich muß jetzt los. Leila schläft, und Annika…«

      Da wurde die Tür ganz aufgestoßen, und Annika hüpfte fröhlich ins Zimmer. »Ich habe ausgeschlafen, Dote«, rief sie munter. »Gehen wir jetzt in den Garten? Wir wollen doch die Blumen gießen, das hast du ja versprochen.«

      Sie war auf Dorothee zugerannt, die sie liebevoll auf den Schoß nahm. »Später gießen wir die Blumen, Annika. Jetzt haben wir Besuch.«

      Annika schien den fremden Mann noch gar nicht bemerkt zu haben. Jetzt machte sie große, staunende Augen. »Wer bist du denn?« fragte sie in ihrer direkten, unbekümmerten Art. »Bist du vielleicht ein Papi? Ich hätte nämlich gern einen, und für Leila könnten wir auch einen Papi gebrauchen.«

      Gudrun war mit raschen Schritten ins Zimmer gekommen. »Annika, du bist unmöglich!« sagte sie tadelnd, wandte sich dann mit einem leicht verlegenen Lächeln an Hanno. »Entschuldigen Sie, Herr Werth. Annika redet halt so, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Sie dürfen das nicht ernst nehmen.«

      Hanno war sichtlich verwirrt. »Nein, nein, natürlich nicht. Sie ist ja ganz reizend, die Kleine.«

      »Ich bin Annika«, sagte Gudruns Töchterchen wichtig. »Und Leila ist oben in ihrem Bettchen. Das ist nämlich unser Baby. Sie ist ganz süß. Willst du sie mal sehen?«

      »Ja, ich weiß nicht… später vielleicht…«, stotterte Hanno.

      »Nehmen Sie das nicht so ernst, Herr Werth«, lachte Gudrun nun fröhlich. Sie wandte sich Dorothee zu. »Tut mir leid, Dorothee, aber ich muß nun wirklich los.«

      »Ja, ja, mach dich ruhig auf den Weg, Gudrun. Ich kümmere mich schon um die Kinder. Sei unbesorgt.«

      »Wir gießen gleich die Blumen«, erklärte Annika wichtig.

      »Fein, mein Schatz. Die Blumen werden sich freuen.«

      Gudrun wandte sich Hanno zu. »Auf Wiedersehen, Herr Werth. Hat mich sehr gefreut, Ihre Bekanntschaft zu machen. Hoffentlich besuchen Sie uns nun öfter. Tschüs, Dorothee. Und du, Annika, sei brav, hörst du? Sei vor allem nicht zu lästig. Dote hat schließlich Besuch.«

      »Bist du Besuch?« nahm Annika das ihr noch unbekannte Wort, das sie nun zum zweiten Mal hörte, begierig auf. »Was ist das, Besuch?«

      Dorothee lachte. »Besuch ist, wenn jemand kommt, um uns zu sehen und mit uns zu reden. Meistens freut man sich darüber. Und jetzt lauf los und spiel eine Weile allein. Du kannst im Garten ja schon einmal nachsehen, welche Blumen gegossen werden müssen.«

      Das ließ Annika sich nicht zweimal sagen, und sie flitzte durch die offenstehende Terrassentür in den Garten.

      »Mal sehen, wie lange sie nun Ruhe gibt«, lächelte Dorothee. »Ich wette, daß sie rasch wieder hier ist, um zu erzählen, wo gegossen werden muß.«

      Hanno Werth war sichtlich verwirrt. »Kannst du mir das bitte erklären, Mutter? Was sind das für Kinder, und wieso lebst du hier mit ihnen?«

      »Sagte ich das nicht bereits? Das sind Gudruns Kinder. Zwei reizende Mädchen. Annika ist vier Jahre und Leila erst ein paar Monate alt. Gudrun ist… ja, sie ist eine junge Witwe, und ich bin wirklich froh, daß ich ihr helfen kann. Sie studiert Medizin, weißt du. Sie wird Kinderärztin. Sie ist eine äußerst tüchtige Person.«

      »Sie ist eine Witwe? Eine so junge Witwe?«

      »Ja«, nickte Dorothee. Aber ihr war ein bißchen unbehaglich zumute bei dieser Lüge.

      »Und da bist du hier und versorgst ihre Kinder?« fuhr Hanno immer noch ungläubig fort.

      »Nicht nur. Ich führe hier auch ein Übersetzungsbüro. Übrigens recht erfolgreich. Und daß wir hier gemeinsam wohnen, das hat sich so ergeben. Und es ist für uns alle von Vorteil. Gudrun hat dadurch die Möglichkeit, ihr Studium zu beenden, und ich… nun ja, ich bin nicht so allein.«

      »Bei uns in Santiago warst du schließlich auch nicht allein, Mutter.« Hannos Stimme klang etwas bitter.

      »Ja, das ist schon richtig«, nickte Dorothee. »Aber dieses Leben hier gefällt mir besser. Hier kann ich ich selbst sein, ich nehme am echten Leben teil, ich muß mich nicht mehr verbiegen und mit Leuten, die mich herzlich wenig interessieren, belanglose Konversation machen. Ich war dieses öde Leben, dieses leere Repräsentieren so herzlich leid, Hanno. Erst hier bin ich wieder lebendig geworden. Und es ist wunderbar, noch einmal so junges Leben um mich zu haben. Komm, ich zeige dir unser Baby, die kleine Leila.«

      Sie wartete Hannos Antwort nicht ab, sondern ging aus dem Raum und zur Treppe, die zum Kinderzimmer führte. Der junge Mann folgte ihr widerstrebend.

      Leila schlief in ihrem Bettchen. Sie war ein reizendes Baby mit dunklen Löckchen und vom Schlaf geröteten Pausbäckchen. »Ist sie nicht süß?« fragte Dorothee strahlend.

      »Ja, ja, ganz nett«, nickte Hanno unbeholfen. Für ihn sah ein Baby wie das andere aus.

      »Dann komm, wir wollen sie schlafen lassen.«

      Als sie wieder im Wohnzimmer waren, fragte Hanno fast widerstrebend, und es war schon mehr eine Feststellung: »Dann fühlst du dich also wirklich wohl in deinem neuen Leben?«

      »Ja, mein Junge, ich fühle mich sehr wohl. Ich kann sogar sagen, daß ich richtig glücklich bin.«

      »Das hatte ich nicht erwartet«, sagte Hanno ehrlich.

      »Du hattest wohl damit gerechnet, eine verbitterte, enttäuschte Frau anzutreffen?

      »Ja, eigentlich schon. Ich habe es jedenfalls nicht verstanden, daß du Vater und mich verlassen hast, und wir dachten, du kämest bald zurück.«

      »Reumütig und zerknirscht, nicht wahr?«

      »Ja, so ungefähr.«

      »Gut, daß du dir jetzt ein anderes Bild machen kannst.«

      »Ja, ja, stimmt schon. Und ich freue mich natürlich für dich, Mutter. Und ich sehe ja auch, wie gut dir dieses Leben zu bekommen scheint. Du bist viel

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