Mami Bestseller Staffel 1 – Familienroman. Marianne Schwarz

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Mami Bestseller Staffel 1 – Familienroman - Marianne Schwarz Mami Bestseller Staffel

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einwilligen. Es fällt mir schwer, das zu sagen, Dorothee, denn ich wollte keine Scheidung. Will es eigentlich auch jetzt nicht. Aber so, wie die Verhältnisse nun einmal liegen… Also, zunächst Scheidung. Ich hoffe, du machst mir da keine Schwierigkeiten. Und dann werde ich ganz gezielt nach einer Mutter für Rosita suchen.«

      »Und nach einer Frau für dich selbst.«

      »Ja, natürlich. Aber das ist für mich zunächst einmal zweitrangig. Das Wohl des Kindes ist mir wichtiger.«

      »Von dieser Seite kenne ich dich ja noch gar nicht, Alexander.« Dorothee war wirklich erstaunt.

      Alexander nickte, und sein Lächeln wirkte fast verlegen. »Du glaubst ja gar nicht, Dorothee, was solch ein kleines Menschlein aus einem machen kann. Ich bin selbst ganz erstaunt. Aber Rosita ist ungeheuer wichtig für mich geworden. Und die neue Vaterrolle gefällt mir sehr. Ich hätte das selbst nicht für möglich gehalten. Immerhin bin ich ja kein junger Mann mehr.«

      »Vielleicht genießt man das neue Kinderglück darum besonders intensiv«, sagte Dorothee leise.

      »Ja, kann schon sein. Und darum bin ich auch bereit, für diese neue Rolle alle Konsequenzen auf mich zu nehmen.«

      »Auch eine neue Ehe?«

      »Ja, auch das. Wenn es mir, ehrlich gesagt, auch schwerfällt, mich an einen solchen Gedanken zu gewöhnen. Aber ich weiß wirklich keine bessere Lösung. Wie gesagt, dieses kleine Wesen hat in so kurzer Zeit einen ganz anderen Menschen aus mir gemacht. Das wirst du kaum begreifen können, Dorothee. Ich hätte so etwas ja auch nicht für möglich gehalten.«

      »Ob ich das begreifen kann?« lächelte Dorothee geheimnisvoll. »Komm mal mit. Ich möchte dir jemanden vorstellen.«

      Die Türen zu den beiden Kinderzimmern im oberen Stockwerk standen offen, damit man unten hören konnte, wenn sich hier etwas rührte. »Das ist Annika«, deutete Dorothee im Vorübergehen in das erste Kinderzimmer hinein. »Sie ist vier Jahre alt und ein richtiger kleiner Sonnenschein.«

      »Sie ist die Tochter von der jungen Frau, mit der du hier im Haus lebst. Erinnere ich mich da richtig?«

      »Ja, Alexander, da erinnerst du dich richtig.« Sie knipste im zweiten Zimmer die Lampe an, die ein gedämpftes, sehr angenehmes Licht verbreitete. Trotzdem wurde das Kind in seinem Bettchen wach. Leila verzog erst weinerlich das Mündchen, doch als Dorothee sich über sie beugte, strahlten die blauen Augen, und zwei Ärmchen streckten sich ihr entgegen.

      Dorothee nahm das Kind hoch, drückte es zärtlich an sich und wandte sich dann ihrem Mann zu. »Das ist Leila«, sagte sie glücklich. »Leila ist meine Tochter.«

      »Du meinst, du vertrittst so etwas wie Mutterstelle an dem Kind deiner Hausgenossin.«

      »Nein, Alexander. Das haben wir bisher zwar behauptet, weil ich zu feige war, mich zu dem Kind zu bekennen. Du bist der erste, der die Wahrheit erfährt. Leila ist wirklich meine Tochter. Ich habe sie geboren, ich mit meinen vierundvierzig Jahren. Ich war und bin unsagbar glücklich über dieses Wunder, wollte mich aber doch nicht zu dieser späten Mutterschaft bekennen, weil ich mich zu alt fühlte. Aber inzwischen empfinde ich das selbst als albern. Wir sind nur einfach so bei unseren Rollen geblieben, Gudrun und ich. Aber damit ist jetzt Schluß. Siehst du, Alexander, wir haben beide eine Tochter. Und darum habe ich unwillkürlich so lachen müssen, als ich von deiner Rosita erfuhr. Da kann man doch wohl von einer Duplizität der Ereignisse sprechen, findest du nicht?«

      Alexander Werth ging nicht darauf ein. Für ihn war eine andere Frage wichtig. »Wer ist denn der Vater?«

      »Ach, der spielt überhaupt keine Rolle mehr. Der verdient ein solches Geschenk gar nicht. Ich werde dir, wenn du willst, alles über ihn erzählen. Aber im Augenblick geht mir etwas ganz anderes durch den Kopf. Hier dieses Haus ist zwar nicht so groß wie das in Santiago, aber es ist Platz genug hier. Es wäre auch noch Platz da für dich und Rosita. Wäre das nicht wunderbar? Wir könnten alle zusammen leben, wären eine richtige Familie, und wir hätten ein tolles Dreimädelhaus. Schon allein eine solche Vorstellung macht mich ganz glücklich.«

      Alexander Werth kam nicht dazu, zu antworten. Jedenfalls nicht sofort. Unten vor dem Haus fuhr nämlich ein Wagen vor, und man hörte die Stimmen von Hanno und Gudrun. Beide waren in bester Laune.

      »Du bist hier, Vater?« rief Hanno erfreut, als Alexander und Dorothee die Treppe herunterkamen. Dorothee hatte Leila noch auf dem Arm.

      »Prima, Vater, daß du hier bist. Gerade heute. Wir haben nämlich etwas zu feiern. Komm mit ins Zimmer. Ich habe euch etwas zu verkünden, das euch hoffentlich gefallen wird. Und wenn nicht, das sage ich euch gleich, würde das auch nichts ändern. Diesmal bin ich mir meiner Sache nämlich ganz sicher.«

      Während sie alle ins Wohnzimmer gingen und dort Platz nahmen, fuhr Hanno, zu Gudrun gewandt, eifrig fort: »Du kannst gleich natürlich auch etwas sagen. Aber erst einmal muß ich reden. Das muß alles raus, weißt du. Also, Vater, das ist Gudrun. Du hast schon von ihr gehört, und ich bin richtig froh, daß du sie jetzt auch persönlich kennenlernst. Gerade heute ist nämlich ein wichtiger Tag für uns. Gudrun und ich – wir haben ganz ernsthaft miteinander gesprochen. Nicht zum ersten Mal, aber heute sind wir zu einer Entscheidung gekommen. Nein, richtig verlobt sind wir noch nicht, aber doch eigentlich so gut wie. Wir wollen uns nur noch ein bißchen prüfen, wir haben ja Zeit. Aber ich bin sicher, ändern wird das nichts, denn wir verstehen uns sehr gut, und alle Voraussetzungen stimmen.

      Aber weil Gudrun meinte, ich brauchte noch Zeit, warten wir eben. Und euch will ich gleich sagen, liebe Eltern, daß ich einen eventuellen Einwand von euch, ich sei zu jung, um gleich mit zwei Töchtern eine Ehe zu beginnen, auf keinen Fall gelten lassen werde. Die Kinder gehören zu Gudrun, und ich finde es ganz toll, gleich drei süße Frauen auf einmal zu bekommen. Also, für mich ist das völlig klar, und nachgedacht habe ich auch genug darüber. Kein Wort von euch also zu diesem Thema.«

      »Moment mal, mein Sohn«, schaltete sich nun aber Alexander Werth ein. »Was du auch beschlossen haben magst, eine dieser drei Frauen mache ich dir ganz entschieden streitig. Diese Kleine hier, Leila, brauche ich nämlich als Schwesterchen für Rosita. Und in dem Punkt lasse ich nun nicht mit mir reden. Und damit werde ich euch auch gleich meinen Entschluß verkünden, den ich gerade gefaßt habe. Mein Job in Chile macht mir schon lange keinen rechten Spaß mehr. Ich werde ihn einfach an den Nagel hängen und mich mit Rosita hier im Weidengrund einquartieren. Deine Mutter hat mir das eben angeboten, und ich denke, das ist ein äußerst verlockendes Angebot. Wir werden hier also eine Großfamilie gründen, mit einem Vater – das bin ich – mit zwei Müttern, drei Töchtern und einem Sohn. Ja, Hanno, zur Vaterschaft hat es bei dir ja noch nicht gereicht. Aber das wird schon noch. Wie findest du die Idee mit der Großfamilie?«

      »Ziemlich gut«, nickte Hanno. »Jedenfalls zunächst mal. Was wir später machen werden, Gudrun und ich, können wir ja immer noch entscheiden. Dir habe ich ja schon lange gesagt, du solltest deinen stressigen Job in Santiago aufgeben. Prima, daß ihr endlich begriffen habt, du und Mutter, daß ihr zusammengehört.« Er grinste breit. »Also, meinen Segen habt ihr.«

      Doch dann wurde er wieder ernst. »Eins habe ich aber nicht begriffen. Warum beanspruchst du nur Leila als Rositas Schwester? Gudrun hat doch zwei Töchter. Und Annika finde ich ebenso reizend.«

      Jetzt schaltete sich Dorothee ein. »Daß Annika reizend ist und zur Familie gehört, steht außer Frage, Hanno. Aber da gibt es etwas, das du anscheinend wirklich noch nicht zu wissen scheinst, und das Gudrun dir wohl auch nicht gesagt hat, obwohl eure Beziehung dadurch etwas belastet wurde. Das habe ich wohl gespürt. Leila ist nämlich nicht Gudruns Tochter, Hanno.

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