Die wichtigsten Dramen von Ödön von Horváth. Ödön von Horváth

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Die wichtigsten Dramen von Ödön von Horváth - Ödön von Horváth

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Wir brauchen ein neues Auto. Einen Autobus. Ab.

      DAS FRÄULEIN

      Auf Wiedersehen die Herren! Auf Wiedersehen! Sie beschäftigt sich mit ihrem Strumpfband.

      SLADEK

      beobachtet sie: Auf Wiedersehen.

      DAS FRÄULEIN

      Der Herr kennt die Herren? Das waren doch Soldaten? Nicht? Oder? – So antworten Sie doch! Sind Sie taub?

      SLADEK

      Ja.

      DAS FRÄULEIN

      Die Männer heutzutag sind alle originell. – Was wünscht der Herr? Trinken wir eine Flasche Wein?

      SLADEK

      Was kostet das?

      DAS FRÄULEIN

      Eine Milliarde.

      SLADEK

      Und, was kosten Sie?

      DAS FRÄULEIN

      Wie meint das der Herr?

      SLADEK

      Wenns nicht stimmt, so sagen Sies nur. Ich hab gehört, daß Sie sich für eine Milliarde ausziehen.

      DAS FRÄULEIN

      Manche Herren trinken lieber Wein.

      SLADEK

      Ich nicht. Ich krieg nämlich keinen Rausch. Ich spei nur alles voll.

      DAS FRÄULEIN

      Ist das so schlimm? Dann ziehe ich mich lieber aus.

      SLADEK

      Eine Milliarde ist viel Geld.

      DAS FRÄULEIN

      Der Herr sind Kaufmann?

      SLADEK

      Ich bin kein Schieber.

      DAS FRÄULEIN

      Also redlich verdient?

      SLADEK

      Nein.

      DAS FRÄULEIN

      Geschenkt?

      SLADEK

      Nein.

      DAS FRÄULEIN

      Es geht mich auch nichts an.

      SLADEK

      Ich hab die Milliarde gestohlen. Ich kenn nämlich eine Witwe, die hat noch drei im Schrank. Sie verdient sehr schön und liebt mich, das heißt: Eigentlich gibt es keine Liebe. Man muß nur selbständig denken. Es ist ein glattes Geschäft. Sie hat sich den Sladek gekauft. Ich hab mich ihr ganz gegeben, aber sie ist so eifersüchtig, daß ich nicht zum Arbeiten komm. Sie will herrschen, drum läßt sie mich um jede Million betteln. Da hab ich die Milliarde gestohlen, sie gehört mir, ich bin im Recht. Gib mir eine Zigarette.

      DAS FRÄULEIN

      Du gefällst mir immer besser. Gib mir die Milliarde.

      SLADEK

      Zieh dich aus.

      DAS FRÄULEIN

      Hernach.

      SLADEK

      Nein. Hernach wird man geprellt.

      DAS FRÄULEIN

      Du hast viel mit schlechten Frauen verkehrt.

      SLADEK

      Eigentlich nur mit Huren.

      DAS FRÄULEIN

      Pfui! Sowas sagt man nicht!

      SLADEK

      Sie weiß, daß ich fort will, aber sie sieht es nicht ein. Ich bin zu rücksichtsvoll. Alles hat ein End. Diesmal radikal. – Weißt du, was das Furchtbarste ist? Wenn man will und nicht kann. das Fräulein lacht. Lach nicht!

      DAS FRÄULEIN

      Das ist doch komisch!

      SLADEK

      Nein, das ist tragisch. Wenn etwas schon lange tot ist, vielleicht nie gelebt hat, und man redet damit, als wärs gesund. Ich bin nicht feig und wollt nie Theater spielen und habs doch getan. Sie hat es gewußt, daß sie nur winseln muß und ich verlier die Kraft. Weil ich ein anständiger Mensch bin, zu guter Letzt. Aber damit Geschäfte machen, das ist ein Verbrechen.

      DAS FRÄULEIN

      Du mußt wenig gearbeitet haben, um auf solche Gedanken zu kommen.

      SLADEK

      Ich hab noch nie richtig gearbeitet. Sie hat es nicht gern gesehen, daß ich was verdien. Sie hatte Angst, ich könnt ohne sie leben. Sie hat mich lieber ausgehalten, das ist das berühmte mütterliche Gefühl. Auch so ein Verbrechen.

      DAS FRÄULEIN

      beugt sich über ihn: Sprich nicht mehr. Das ist mir alles zu hoch. Gib mir die Milliarde –

      SLADEK

      Du hast so eine schöne Haut –

      DAS FRÄULEIN

      Ich bin auch ein Sonntagskind.

      SLADEK

      Ich nicht. – Du bist so weich.

      DAS FRÄULEIN

      Das hat jede Frau.

      SLADEK

      Nein, nicht jede.

      DAS FRÄULEIN

      Was der kleine Mann für große Augen hat. Schau mich an. Wohin schaust du denn?

      SLADEK

      Ich schau dich an.

      DAS FRÄULEIN

      Nein.

      SLADEK

      Doch.

      DAS FRÄULEIN

      Du

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