Heiße Nächte zu viert | Erotischer SM-Roman. Tara Silver

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Heiße Nächte zu viert | Erotischer SM-Roman - Tara Silver BDSM-Romane

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bloß nicht so, als würde ich dich nicht lieben oder irgendwie vernachlässigen. Wer hat denn gerade erst mit dir an der Landstraße …«

      »Das war doch nur, damit ich Ruhe gebe, wenn du mich mit Kenneth betrügen willst.«

      »Michael!«

      »Liza!«, äffte er sie nach. »Nörgle nicht ständig an mir herum!«

      »Ach, ich nörgle also an dir herum?«

      »Und nachplappern, was ich gesagt habe. Das machst du auch gern, wenn ich was äußere, was dir nicht gefällt.«

      Liza holte tief Luft, schüttelte dann aber den Kopf und blickte starr vor sich auf die Straße.

      »Konzentrier dich lieber aufs Fahren«, schob er noch hinterher. »Es ist gefährlich hier draußen, wenn es neben dem Seitenstreifen plötzlich steil nach unten geht.«

      »Das hätte ich jetzt nicht gedacht«, sagte sie patzig.

      »Was ist los mit dir?« Sie holte tief Luft und schlug mit der Faust aufs Lenkrad. »Liza!«

      »Was los ist, willst du wissen?« Ihre Stimme wurde schriller.

      »Achtung! Die Kurve da!«

      Gehorsam lenkte Liza den SUV um die nächste Biegung und verlangsamte das Tempo immerhin so weit, dass Michael nicht das Gefühl bekam, dass er noch vor dem tödlichen Unfall an einem Herzinfarkt sterben würde.

      »Wir treffen uns seit Monaten mit Kenneth und Jessica«, setzte sie an.

      »Das stimmt nicht ganz. Wir sind seit Monaten im gleichen Tanzkurs, aber danach essen zu gehen, das tun wir erst seit …«

      »Geschenkt.« Sie sah starr geradeaus. »Aber die Idee mit dem Wochenende ist uns allen gekommen. Und du warst einverstanden.«

      »Mit einem gemeinsamen Wochenende.« Seine Kiefer mahlten und er schluckte hart. »Aber allmählich kommt es mir vor, als ginge es dir vor allem darum, mehr Zeit mit Kenneth zu verbringen und auch Swingerin zu werden. Weil die ja alle so aufgeschlossen sind. Und weil die beiden viel cooler sind als ich, seit Jahren swingen, Kenneth maßgeschneiderte Anzüge trägt und Madame auch zu den coolen Leuten gehören will.« Seine Augen brannten. »Scheiße, Mensch … Ich weiß, ich bin unfair. Aber deine Augen leuchten manchmal so, wenn von ihm die Rede ist.«

      »Ach du.« Sie schluckte sichtbar.

      »Kenneth hätte dich zum Beispiel auch nicht die ganze Strecke fahren lassen, sondern wäre ein Kavalier gewesen und hätte das Steuer übernommen.« Er versuchte zu grinsen.

      Normalerweise, wenn Liza weniger rasant fuhr, mochte er es tatsächlich lieber, die Landschaft vor den Fenstern vorbeiziehen zu lassen und die Hand auf Lizas Bein liegen zu haben, um zu spüren, wie ihre Körperspannung sich beim Fahren veränderte. Diese Aufteilung hatte sich zwischen ihnen im Lauf der Zeit entwickelt und irgendwie fühlte sie sich richtig an.

      Aber in den Augen eines Alphamannes wie Kenneth wirkte er damit garantiert schwach und zu wenig maskulin.

      Liza schnaubte. »Und du glaubst, ein Mann, der mir meinen SUV wegnimmt, ist cooler als du?« Sie schüttelte leicht den Kopf.

      »Ich weiß ja, dass ich mit ihm nicht überall mithalten kann, weder beim Auto noch beim Ferienhaus, aber …« Er biss sich auf die Lippe.

      Wenn das so weiterging, redete er sich um Kopf und Kragen. Das würde ihn noch mehr als Weichei abstempeln. Normalerweise kümmerte er sich bei Liza nicht darum, ob er stark oder schwach erschien, weil sie ihn immer so akzeptiert hatte, wie er war. Aber ein Teil seiner Bauchschmerzen kam daher, dass Kenneth ihm stärker und maskuliner erschien. Vielleicht reichte das, was er selbst war, nicht aus, um Liza auf Dauer zu halten.

      »Michael …« Ihre Stimme klang unerwartet sanft. »Das stimmt doch ni… Scheiße, ich glaube, das wäre der Weg gewesen, auf den wir hätten abbiegen müssen.«

      Michael beugte sich nach hinten. »Ja, der könnte es gewesen sein. Kannst du hier irgendwo wenden?«

      »Neben der Straße ist es mit den Bäumen oder Felsen zu eng. Wir müssen etwas weiterfahren und eine Stelle finden, an der ich rangieren kann.«

      »Ich halte die Augen offen.« Michael schluckte hart. »Und sorry wegen eben. Ich wollte dich nicht beleidigen. Du hast …«

      »Du hast ja recht«, sagte sie leise.

      Ein unerwarteter Schmerz presste sein Herz zusammen. »Ist das dein Ernst? Du hast dir …«

      »Das eben gerade ist Blödsinn, da hast du dich in etwas reingesteigert.« Sie schluckte. »Aber ich bin wirklich sehr aufgeregt. Ich habe nachts wachgelegen und mich gefragt, wie es wäre … mit dem anderen Typen. Und die Vorstellung hat mich wahnsinnig scharf gemacht.«

      Ihre Worte taten weh. »Heißt das, ich mache dich nicht mehr an?«

      Die Straße beschrieb eine weitere Kurve. Die Landschaft änderte sich nicht. Die Reifen des SUVs rollten gleichmäßig über den alten, an einigen Stellen löchrigen Straßenbelag.

      »Das ist Blödsinn«, meinte Liza wieder, aber sie sagte es leise. »Ich liebe dich. Und das mit dir, das eben am Straßenrand, das war ernst gemeint.«

      »Hast du dabei wirklich nur an mich gedacht?«

      Sie holte tief Luft. »Natürlich, Ke… Michael.«

      Michael hatte das Gefühl, ein Bulldozer würde über ihn hinwegrollen. Hatte sie das wirklich so gesagt – oder hatte er sich verhört?

      »Genug davon.« Er starrte geradeaus auf die Straße.

      »Michael.« Ihre leise Stimme ließ seinen Namen wie eine Beschwörung klingen. »Bitte mach nicht alles kaputt, kurz bevor wir am Ziel sind. Findest du Jessica etwa nicht attraktiv?«

      »Nicht so hübsch wie dich.« Er schluckte wieder. »Liza, mir geht das alles zu schnell.«

      Ihr aufgesetztes Selbstbewusstsein bröckelte mit einem Mal. Er sah, wie die echte Liza hinter der Maske der verführerischen Sirene hervorkam. »Du hast ja recht, Michael«, flüsterte sie. »In der Fantasie ist es eine tolle Sache. Aber ich weiß nicht, ob ich tatsächlich dazu in der Lage bin.«

      Er nahm ihre Hand. Sie blickten gemeinsam auf die Straße, die sich vor ihnen erstreckte. Es war nicht zu erkennen, was sich hinter der von den Bäumen verdeckten nächsten Kurve verbarg. Ein leichter Wind brachte die Zweige und Nadeln zum Erzittern.

      »Wir müssen das nicht tun«, sagte Michael leise. »Wenn du nicht willst …«

      Liza spannte sich an, nahm sich dann aber zusammen. »Ich weiß nicht, ob ich will oder nicht«, stellte sie richtig. »Auf jeden Fall habe ich gerade Angst. Aber die allein reicht nicht aus, um Entscheidungen zu treffen.«

      »Hast ja recht.« Es fühlte sich nicht so an.

      »Also versuchen wir es einfach? Alles kann, nichts muss?« Ihre Augen leuchteten schon wieder, blickten aber an Michael vorbei.

      Er würde sie verlieren, ahnte er. Zumindest einen Teil von ihr. Was auch immer

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