Time of Lust | Band 3 | Devote Begierde | Roman. Megan Parker

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Time of Lust | Band 3 | Devote Begierde | Roman - Megan Parker Time of Lust

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die nackten schlanken Körper, die sich nun bewusst aufreizend bewegten, um ihm zu gefallen! Ich hoffte inständig, dass Estelle nur eine Schwester hatte und all die anderen gebrandmarkten Mädchen, die jemals bei ihm gelebt hatten, Einzelkinder waren!

      Es dauerte nicht lange, bis er eine der kleinen Schönheiten ausgewählt hatte. Damian musste sie für ihn an die Bar holen. Santiago gab ihr ein Glas Champagner in die Hand. Sie strahlte, als hätte sie soeben den Hauptpreis gewonnen, wobei ihre Augen genauso beeindruckend funkelten wie ihre makellosen Zähne. Sie hatte hellbraune lange Haare mit künstlichen Wellen und einem perfekt geglätteten Pony, der ihre Stirn verdeckte. Das Besondere in ihrem Gesicht waren jedoch ihre hellen türkisgrünen Augen. Sie erschienen fast zu groß und gleichzeitig verwässert, so befremdend, als wäre sie nicht von diesem Planeten. Sofort war klar, warum er sich für sie entschieden hatte. Für Santiago gab es vermutlich nichts Anziehenderes, als ein Mädchen mit »permanenten« Tränen in den Augen! Eine Besonderheit, die ihm einiges an Mühe ersparte und ihn permanent in eine gewisse Sicherheit hüllte. Wenn man ihr in die Augen sah, hatte man das Gefühl, in die Südsee einzutauchen.

      Auch Santiago war diesem Naturschauspiel hilflos ausgeliefert. Er hing an ihren beiden Unterwasser-Atollen fest und kam nach wenigen Worten des flüchtigen Kennenlernens sehr direkt zu seiner wichtigsten Frage: »Bist du Jungfrau?«

      Daraufhin schüttelte sie etwas verlegen ihre hübschen Haare und schenkte ihm einen entschuldigenden Blick.

      Man konnte direkt mit ansehen, wie sich alles in ihm verkrampfte. Aber gleichzeitig schmerzte ihn offenbar der Verlust dieser einzigartigen Schönheit so sehr, dass er sich beim nächsten Blick in ihre Augen zu etwas ganz Seltenem durchrang – er fragte weiter: »Und wie viele Lover hattest du schon?«

      »Noch keinen«, gestand sie und amüsierte sich dabei selbst ein wenig über ihre Antwort.

      Er lächelte verunsichert.

      »Es war kein ›Lover‹ ...«, erklärte sie. »Es war ein Unfall.«

      Santiago schien überrascht und erfreut zugleich. »Welche Art von Unfall?«

      »Ich möchte nicht darüber sprechen«, entgegnete sie.

      Normalerweise gab er sich mit einer solchen Antwort nicht zufrieden. Niemals. Aber irgendetwas in ihm ließ ihn zögern. In seinem Ausdruck sah ich einen Hauch von Mitgefühl, dann nickte er verständnisvoll und küsste sie. Sie tranken ... Er streichelte ihre nackte Taille ... und es dauerte nicht lange, bis er ihr ein eindeutiges Angebot machte ... »Ich will zwischen deine Beine, Baby. Erlaubst du das?«

      Sie schüttelte den Kopf und hauchte: »Nein.« Dann streckte sie sich zu seinem Ohr und flüsterte: »Zwing mich! Ich will beherrscht werden!«

      Diese Worte aus dem unschuldigen Mund einer Meerjungfrau rieselten wie Goldstaub über seine Seele. Er sagte nichts mehr, stellte sein Glas zur Seite und verließ mit ihr die Bar. Sie stiegen in einen Lift, der hinauf zu den Suiten führte.

      Ich sah Alice an. Sie war die Einzige, die außer mir diese Unterhaltung mitbekommen hatte und mit der ich mein Leid teilen konnte. Auch ihr stand der Schmerz ins Gesicht geschrieben und sie suchte in meinen Augen nach Halt. In Gedanken fielen wir einander heulend um den Hals, wie zwei Kinder, deren Vater in den Krieg gezogen war. Er würde mit ihr schlafen. Kurz erinnerte ich mich an das Champagnerglas in meiner Hand und daran, es nicht im Affekt zu zerdrücken. Wieso war er so einfach einzufangen?! Wer wusste denn, ob sie überhaupt die Wahrheit gesprochen hatte? Welches Mädchen, das grundsätzlich noch Jungfrau war, nur leider einen »Unfall« gehabt hatte, würde sich in einem One-Night-Stand freiwillig »beherrschen« lassen? Okay, vermutlich wusste sie nicht, was Santiago darunter verstand. Mir reichte schon, dass ich es wusste. Was war das überhaupt für ein Unfall gewesen? War sie einem Typen auf den Schwanz gefallen? Vielleicht einem Zuhälter. Und er bestrafte sie für ihr Ungeschick, indem er sie als seine Nutte arbeiten ließ. Dabei entdeckte sie dann ihre Leidenschaft, sich von Wildfremden dominieren zu lassen?

      Ich seufzte schwer und mein Hilfe suchender Blick traf sich kurz mit Amistad. Der lehnte sich gerade entspannt auf dem roten Kuschelsofa zurück und zog Cheyenne an seine Brust. Hitze stieg in mir auf. Gott, ich war eifersüchtig! Warum war es bei fremden Mädchen so viel schlimmer als bei unseren eigenen. Ich empfand nicht mal annähernd diesen Seelenschmerz, wenn er mit Jana schlief oder mit Alice, mit Natalie, egal. Vielleicht war es, weil ich wusste, irgendwann würde ein anderes Mädchen sein Herz erreichen, irgendwann würde er sich neu verlieben ... und dann würde er uns austauschen.

       Amistad sieht rot

      Zwei unerträglich lange Stunden später, nachdem nun auch die letzten Gäste eingetroffen waren, wurden wir alle hinauf in das Restaurant zu einem Galadinner gebeten. Und erst dort sahen wir Santiago wieder – ohne weibliche Begleitung, aber bestens gelaunt. »Arielle«, wie ich sie nannte, blieb für den restlichen Abend wie vom Ozean verschluckt. Vielleicht hatte er sie mit einem Schnellboot nach Hause geschickt oder sie durfte sich allein in der Suite erholen. Ich vermied es, jemanden nach ihr zu fragen. Hauptsache, sie war weg.

      Vor dem Essen hielt Santiago eine Ansprache und begrüßte die Ehrengäste, die überwiegend an seinem Tisch versammelt waren. Er lud auch zu der im Anschluss geplanten Tropicana-Show in den großen Ballsaal. Wir Mädchen saßen an einem Tisch mit Damian, der sehr unruhig ständig auf die Uhr sah und zwischendurch zweimal aufstand, um zu telefonieren. Vielleicht hätte ich damals schon bemerken müssen, dass etwas schief lief. Damian war der Hauptorganisator der Veranstaltung und hatte sämtliche Fäden in der Hand ... vor allem aber den Zeitplan. Sein auffälliges Verhalten begründete sich zwar allein auf das verspätete Eintreffen einer einzigen Person, aber trotzdem war seine Nervosität berechtigt, denn niemand kannte Santiago so gut wie er und niemand konnte Santiagos Reaktionen so zielgenau voraussagen wie Damian. Er wusste, was passieren würde. Diese eine Person sprengte wenig später das gesamte Abendprogramm. Was Damian allerdings nicht vorhersehen konnte ... ich musste dafür büßen.

      ***

      Die erlesene Gesellschaft der VIPs hatte sich unter Deck eingefunden und erholte sich in der Havanna Bar und im Empire Mariné von einem delikaten Dinner. Die Musik war nun allgemein etwas leiser, trotzdem gaben sich viele Tanzwillige ihrer Leidenschaft hin. Mittlerweile war die zweite Besetzung der professionellen Showgirls auf der Bühne. Santiago hatte sich wieder mal für das Empire entschieden und trank gemeinsam mit Amistad und Damian einen Digestive an der Bar. Ich bestellte pures Wasser, denn mein drittes Glas Champagner machte sich bereits in meiner Blutbahn bemerkbar. Eigentlich wäre jetzt die Zeit gewesen, wo wir alle abtauchen sollten ... in die kunstvoll arrangierte Fantasiewelt des Mr Mayor. Doch ein sanftes Donnergrollen versetzte plötzlich das gesamte Schiff in spürbare Schwingungen. Santiago hielt sich an der Bar fest und blickte Damian fragend an. Ich dachte zuerst an ein Seebeben ... aber dann wurde es immer lauter ... ein aufdringliches, konstantes Dröhnen.

      »Ein Hubschrauber!«, erklärte Damian ... zu unser aller Beruhigung. Sofort griff er nach seinem Handy und entfernte sich.

      Das Dröhnen der Propeller verstummte und die Lounge- Musik trat wieder in den Vordergrund.

      »Fehlt noch jemand von den Ehrengästen?«, fragte Amistad.

      Santiago zuckte mit den Schultern. Ich konnte regelrecht beobachten, wie sehr er sich anstrengte, in Gedanken nach einer Person zu suchen, die jetzt in diesem Moment mit dem Hubschrauber auf dem Dach der Cuba Libre gelandet sein könnte. Offensichtlich hatte man ihm nicht Bescheid gesagt.

      Damian setzte sich wieder zu uns. »Möchtest du nach oben gehen?«, fragte er Santiago.

      »Wozu?«

      »Um

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