Gefesselt an die dunkle Seite meiner Affäre | Erotischer SM-Roman. Katy Kerry

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Gefesselt an die dunkle Seite meiner Affäre | Erotischer SM-Roman - Katy Kerry BDSM-Romane

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würde es sicherlich nicht mit blütenweißen Westen zu tun bekommen. Streng genommen, gefiel mir mein Job ja auch gut.

      Schon als Kind hatte ich einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn gehabt und später, als mein bester Freund Jayson mit vierzehn Jahren wegen seiner Behinderung – er litt an den Folgen einer Kinderlähmung – gemobbt worden war, war ich völlig ausgerastet und hatte ihn verteidigt wie eine Löwin ihr Junges. Zu diesem Zeitpunkt waren offensichtlich die Weichen für meine berufliche Laufbahn bereits gestellt gewesen. Gemeinsam hatten Jayson und ich Irland verlassen, um an der Universität in London Jura zu studieren.

      Heute war er einer der begehrtesten Anwälte Londons. Während unseres Studiums hatten wir zusammen immer richtig viel Spaß gehabt. Seit wir allerdings im Gerichtssaal standen, kämpften wir während der Verhandlungen wie zwei Hyänen, deren Rivalität mit blutigen Bissen ausgetragen wurde. Er auf der Seite des Angeklagten und ich auf der Seite des Opfers. Aber das war wieder eine andere Geschichte. Grundsätzlich verstanden Jayson und ich uns immer noch sehr gut und das war natürlich auch der Grund für unsere enge und lang anhaltende Freundschaft.

      Rasant bretterte ich auf die Zapfsäule der Tankstelle zu und brachte meinen funkelnagelneuen roten Sportwagen der Marke Mercedes GT C unmittelbar daneben zum Stillstand.

      Im Shop brannte Licht. Jake hatte noch geöffnet und lugte nun aus dem Schaufenster, indem er seinen Kopf etwas neigte und die Hand gegen seine Stirn hielt, um von meinen Scheinwerfern nicht geblendet zu werden. Ich schaltete das Licht aus. Als er mich erkannte, zwinkerte er mir zu und lächelte unwiderstehlich.

      Dieser Casanova!, dachte ich, während ich meinen Wagen volltankte. Jake war als immer gut gelaunter Tankstellenmitarbeiter bekannt und sein Grinsen erweckte in mir stets einen amüsierten und vergnügten Seelenzustand. Er zwinkerte mir wieder zu und hielt hinter der Scheibe bereits die Cracker in die Höhe, die ich fast jedes Mal bei ihm kaufte, wenn ich vorbeikam.

      Als ich den Tankstellenshop betrat, fiel mir ein auffallend elegant gekleideter Mann auf. Mitte dreißig, groß, schlank und doch muskulös gebaut. Er trug einen sehr teuer wirkenden schwarzen Anzug, unter der taillierten Sakko-Weste lugte ein blütenweißes Hemd hervor, an dessen Ärmeln Manschettenknöpfe blitzten. In seiner Brusttasche steckte ein passendes Einstecktuch. Seine Krawatte war exakt gebunden, man hätte sie mit einem Maßband vermessen können.

      Mein Blick fiel unwillkürlich auf eine bestimmte Stelle seiner Hose – den Schritt. Verwirrt griff ich mir an die Stirn. Oh Gott, Elena, wo guckst du bloß hin?, mahnte ich mich in Gedanken. Ich schaute nach unten, auf seine blitzblank geputzten schwarzen Lederschnürschuhe. Dann betrachtete ich seine linke Hand. Kein Ehering, auch nicht an der rechten. Nun ja, das muss nicht unbedingt etwas heißen, er kann trotzdem gebunden sein, sinnierte ich.

      Er hatte auffallend lockeres, nicht zu langes und leicht gewelltes dunkelbraunes Haar, das er markant zur Seite gescheitelt trug, und unheimlich schöne, eisblaue Augen, die mir nun entgegenstrahlten. Sein Mund verzog sich dabei zu einem bezaubernden Lächeln. Er war mir auf Anhieb sympathisch. Verlegen wandte ich meinen Blick von ihm ab, um zielstrebig auf Jake zuzugehen und meine Rechnung zu begleichen.

      »Macht fünfzig Pfund, Elena.« Selbstbewusst hielt ich Jake meine schwarze Kreditkarte entgegen, die er in die mobile Bankomatkasse steckte. Schon bald ratterte die Rechnung heraus und er hielt sie mir entgegen.

      »Wirf sie weg«, forderte ich ihn in arroganter Manier auf, mit diesem Verhalten wollte ich dem geheimnisvollen Fremden imponieren, und verabschiedete mich von ihm. Ich nahm die Papiertasche mit meinen geliebten Crackern entgegen und wandte mich zum Gehen um.

      In voller Größe stand nun der elegant gekleidete Unbekannte vor mir. Mir stockte fast der Atem bei der Art, wie er mich musterte. Vor Schreck fiel mir die Tragetasche zu Boden. In exakt derselben Geschwindigkeit gingen wir beide gleichzeitig in die Knie und befanden uns jetzt auf Augenhöhe. Galant hob er meine Papiertüte auf, ohne jedoch den Blick von mir abzuwenden, und überreichte sie mir.

      »Ich denke, das gehört Ihnen«, bemerkte er charmant.

      Eine Gänsehaut lief mir über den Rücken. Ich konnte meinen Blick nicht von ihm losreißen. Meine Stimme klang heiser: »Ja, vielen Dank.«

      Simultan richteten wir uns auf, sein Lächeln wirkte überaus anziehend auf mich. Unsere Blicke trafen sich wieder und ich dachte: Wow, was für ein Mann! Da stellte er sich kurz und bündig vor: »Jeremy White.« Unsicher lächelte ich ihn an.

      »Elena Cooper«, entgegnete ich wie unter Hypnose. Ich war verzaubert von seinem Charisma und achtete gar nicht auf die Worte, die er sagte.

      »Sehr angenehm, Miss Cooper.« Dabei wanderte seine Aufmerksamkeit zu meiner linken Hand. Ich verzog meine Mundwinkel zu einem schüchternen Lächeln. Er wollte sich also auch vergewissern, ob ich verheiratet war.

      Seine selbstbewusste Art brachte mich völlig aus dem Gleichgewicht. Mich, Elena Cooper, Staatsanwältin, achtundzwanzig Jahre alt und unter normalen Umständen durchaus selbstsicher sowie zielstrebig. Zuvorkommend näherte er sich der selbst öffnenden Schiebetür. Galant ließ er mir den Vortritt. Er zählte offenbar noch zu den Männern, denen man den Kavaliersinstinkt in die Wiege gelegt hatte. Ob er mich wohl noch zu einem Drink einladen würde?, ging es mir durch den Kopf.

      Noch während ich so vor mich hin träumte und mir in Gedanken ausmalte, wie mein Abend mit ihm verlaufen könnte, hörte ich erneut seine Stimme: »Haben Sie heute noch etwas vor, Miss Cooper?«

      Mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Ich flippte innerlich völlig aus. Mein Gott! Dieser gut aussehende Mann fragte mich tatsächlich, ob ich Zeit hätte. »Ähm … nein«, stammelte ich, denn mehr brachte ich nicht zustande. Gleichzeitig empfand ich mich als ziemlich abgeklärt, forsch und abweisend.

      Doch Mr White lächelte mich hinreißend an, während er mir seinen Arm anbot. Dankend nahm ich an und wir stolzierten in die sternenklare Nacht hinaus. Vor meinem Wagen blieben wir stehen und er sah mich hoffnungsvoll an. Er räusperte sich.

      »Nun, es wäre jetzt höchst unromantisch, getrennt in das nächstgelegene Lokal zu fahren, nicht wahr?«, versicherte er sich. Seine direkte Art gefiel mir. Endlich ein Mann, der wusste, was er wollte.

      »Was schlagen Sie vor, Mr White?«, versuchte ich, gelassen zu klingen, obwohl mein Adrenalinspiegel so rasant anstieg, dass ich das Gefühl hatte, beinahe in Ohnmacht zu fallen.

      Er aber schien davon nichts zu bemerken und schlug mir vor, meinen Wagen zu nehmen. Er würde sich danach ein Taxi kommen lassen. Beim Wort danach fuhren meine Gefühle Achterbahn. Was wollte er damit andeuten? Was hatte er an sich, das mir schlichtweg den Puls in die Höhe trieb? Wieso reagierte ich in seiner Gegenwart so unkontrolliert? Was machte mich so scharf auf ihn?

      Bist du jetzt völlig verrückt geworden, Elena?, ermahnte ich mich innerlich. Reiß dich am Riemen verdammt noch mal und flipp jetzt nicht aus! Du kannst dich nicht einem x-beliebigen Mann an den Hals werfen, nur weil er gut aussieht und du deinen Hormonspiegel nicht im Griff hast. Geduldig wartete er auf eine Antwort.

      »Einverstanden«, versuchte ich, so arglos wie möglich zu klingen und drückte ihm die Schlüssel in die Hand. Sofort öffnete er die Beifahrertür meines Wagens und machte eine einladende Handbewegung.

      »Wenn Sie bitte Platz nehmen würden, Miss Cooper, ich übernehme das Steuer«, forderte er mich mit einer distinguierten Geste auf. Normalerweise überließ ich Fremden nur ungern meinen nagelneuen Wagen, aber Mr White schien mir sehr vertrauenserweckend zu sein.

      Nervös und etwas unbeholfen rutschte ich auf den weichen Ledersitz. Da es draußen kühl war, hatte

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