Time of Lust | Band 1 | Gefährliche Liebe | Roman. Megan Parker

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Time of Lust | Band 1 | Gefährliche Liebe | Roman - Megan Parker Time of Lust

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über die Treppe hinauf und öffnete die erste Tür auf der rechten Seite. »Hier ist das Badezimmer. Du kannst das mittlere Waschbecken benutzen, Handtücher findest du in den Regalen dort drüben.«

      Sprachlos stand ich neben ihm. Es war das mit Abstand größte und edelste Bad, das ich je gesehen hatte. An der linken Seite führte eine geschwungene Treppe hinauf zu einem mehr als großzügigen Whirlpool, der auf seiner Empore bestimmt den halben Raum einnahm. Gegenüber der Tür glänzten drei breit gezogene Waschtische mit goldenen Armaturen, dahinter eine meterlange Spiegelwand. Die halbe rechte Seite füllte ein Schiebetürschrank mit abwechselnd offenen und geschlossenen Elementen aus. An der Wand zum erhöhten Whirlpool gab es Bidets und weiße Leder-Sitzgelegenheiten. Aber mein Staunen sollte noch übertroffen werden, denn das wahrscheinlich eindrucksvollste Prunkstück des Hauses lag direkt hinter mir. Die gesamte rechte Ecke war eine Felswand aus hellgrauem Marmor, an der leise das Wasser herunterlief. Erst auf den zweiten Blick konnte man erkennen, dass dieses gediegene Kunstwerk als Dusche dienen sollte. In den Felsen eingearbeitet gab es mehrere dezente Armaturen und kleine Regen-Auslässe an der Decke.

      David lächelte, als er meine Begeisterung erkannte und führte mich weiter zu einem Raum auf der gegenüberliegenden Seite des Flurs. »Das ist dein Zimmer.« Er schaltete das Licht ein und stellte meine Tasche ab. »Brauchst du noch irgendetwas?«

      »Nein danke, ich glaube nicht ... oder ... warte! Ist es egal, wann ich ins Bad gehe? Gibt es nur dieses eine Bad?«

      David lächelte, vermutlich wegen meiner Schüchternheit. »Unten gibt es mehrere Bäder ... in etwas kleinerer Ausführung. Hier oben wohnen nur Santiago, Keathan, du und ich. Mit jedem von uns kannst du das Bad gegebenenfalls gleichzeitig benutzen.«

      Gleichzeitig? Das wollte ich mir lieber nicht vorstellen, aber ich nickte.

      David merkte bestimmt die Überforderung in meinem Gesicht und versuchte, mich mit seiner sanften Stimme zu beruhigen. »Mach dir keine Gedanken, das kommt alles ganz von selbst, du wirst schon sehen. Schlaf jetzt.« Mit einem Lächeln strich er über meine Wange, sagte: »Wir sehen uns morgen«, und ging.

      Mein Zimmer war düster. Es gab offenbar nur gedämpftes Licht. Gegenüber der Tür blickte man durch zwei große Fenster in üppige Vegetation, mehr konnte ich aufgrund der Finsternis draußen nicht erkennen. Davor stand ein zierlicher Schreibtisch, ein umso wuchtigeres Doppelbett an der rechten Seite, eine helle Sitzgarnitur an der linken Wand, darüber ein Flachbildfernseher und neben der Eingangstür Schränke und Regale. Ich zog die dunkelrote schwere Tagesdecke vom Bett und ließ mich in ein Meer von cremefarbig glänzenden Kissen fallen. Ich war müde und trotzdem noch so sehr aufgekratzt, dass ich unmöglich hätte schlafen können. Die Aufregung des ganzen Tages war einfach zu viel für mich. Ich hätte mir gewünscht, Santiago irgendwo allein treffen zu können. Hier waren so viele Männer ... Santiago liebte auch Männer, damit musste ich erst zurechtkommen. Ich hatte ja schon vermutet, dass ich nicht die einzige Frau in seinem Leben sein würde ... aber das! Andererseits hatte ich zu diesem Zeitpunkt wenigstens noch die Hoffnung, dass es zumindest keine anderen Frauen hier gab.

      ***

      Ich erwachte durch ein leises Knurren. Mein Magen. Als ich die Augen aufschlug, musste ich mich erst einmal orientieren und stellte erschrocken fest, dass ich gestern anscheinend doch recht schnell eingeschlafen war. An meinem Körper konnte ich noch das hübsche Kleid fühlen und meine Reisetasche stand ungeöffnet neben dem Bett. Ich befreite mich aus der Decke und so hungrig ich auch war, vor einem Frühstück mit möglicherweise fünf gutaussehenden Männern, musste ich unbedingt ins Bad.

      Auf dem Gang war es ruhig und ich hoffte auf eine einsame Dusche. Barfuß öffnete ich die Tür zum Badezimmer und ... meine Hoffnung zerplatze. Ich stotterte: »Guten ... Morgen, ähm, entschuldige ... Ich komme später wieder ...«

      Keathan sprach durch den Spiegel mit mir: »Guten Morgen. Nein, bleib da, du störst mich nicht. Ich bin auch gleich fertig.«

      Ich schämte mich ... mit meinen zerzausten langen Haaren, verwischter Schminke und dem Kleid von gestern. Wie gern hätte ich mich auf der Stelle wieder umgedreht, aber ich atmete tief durch und blieb. Keathan stand an einem der Waschbecken und rasierte sich. Um seine schlanken Hüften hatte er ein schwarzes Handtuch gewickelt und ich konnte seinen nackten muskulösen Rücken sehen. Seine sonnengebräunte Haut glänzte seidig und mehrere Tätowierungen zierten seinen Körper. Ein großes abstraktes Muster an seiner rechten Schulter, mystische Schriften an beiden Unterarm-Innenseiten, eigenartige Zeichen auf der linken Hand.

      Ich drehte meine schweren Haare zu einem Knoten und putzte mir eilig die Zähne. Er lächelte, als sein Blick auf mein Kleid fiel. Vielleicht hätte ich mich mit diesem Dekolleté doch nicht nach vorn beugen sollen. Ich klatschte mir kaltes Wasser ins Gesicht und versuchte, ihn nicht zu beachten. Als ich wieder aufsah, verließ er gerade das Badezimmer. Endlich war ich allein.

      Ich brauchte unbedingt eine Dusche. Schnell streifte ich das Kleid ab und fand auch tatsächlich den richtigen Knopf an der Felswand. Gleichzeitig verdunkelten sich alle Lichter und leise, langsame Musik ertönte, die mich irgendwie an sphärische Weltraumklänge erinnerte. Ein tropisch-warmer Nieselregen kam von der Decke und meine persönliche Dusche sprühte zusätzlich angenehm in meine Richtung. Mit geschlossenen Augen massierte ich meine Haare mit Shampoo, der Schaum streichelte über meine Schultern und ich vergaß alles um mich herum. Ich ließ mir das Wasser ins Gesicht spritzen, genoss die feinen Strahlen auf meiner Haut und spülte die letzten Schaumkronen von meinem flachen Bauch. Das Wasser lief mir angenehm über die Haare und den Rücken ... Dann öffnete ich die Augen. Und es traf mich wie ein Blitz. Santiago stand vor mir ... in einem schwarzen Bademantel, den er gerade im Begriff war zu öffnen. Mein Herz stolperte und eigentlich wollte ich mich reflexartig umdrehen, um meine Blöße zu verbergen, aber ich war wie erstarrt. Als er den Bademantel zu Boden gleiten ließ und einen Schritt auf mich zu machte, musste ich mich ganz fest auf seine Augen konzentrieren, um nicht wieder das Bewusstsein zu verlieren. Er war viel größer als sonst, denn zum ersten Mal stand ich ihm barfuß gegenüber. Ich wich einen Schritt zurück, doch da war schon der grobe Stein hinter mir. Er trat durch den feinen Wasserstrahl und seine kräftigen Arme stützten sich links und rechts von mir an die Felsen. Sein schönes Gesicht kam mir tropfend nass immer näher. Ohne zu zögern, legten sich seine Lippen auf meine und er küsste mich ... Anfangs ganz zärtlich, als wollte er nur von mir naschen. Vor Aufregung hatte ich wieder einmal vergessen zu atmen ... die Feuchtigkeit, der Wasserdampf, alles begann sich zu drehen. Sanft griff er nach meiner Taille und zog mich an sich heran. Zu meiner Überraschung war er nicht nackt, ganz deutlich fühlte ich einen noch halb trockenen Stoff an seinen Lenden. Seine Küsse wurden fordernder ... und ich spürte die Anspannung von mir weichen. Ich kam ihm bereitwillig entgegen und gierte förmlich danach, von seiner Zunge besessen zu werden. Sie bewegte sich aufdringlich und selbstbewusst in meinem Mund. Sie versetzte meinen ganzen Körper in einen süßen Rauschzustand und ließ mich hilflos in seiner Leidenschaft ertrinken.

      Feiner Regen plätscherte über unsere Körper und ich musste mich kurz von seinen Lippen lösen, um Luft zu holen. Er nutzte die Gelegenheit, um seinen Blick von meinem Gesicht nach unten über meine Brüste gleiten zu lassen. Gefühlvoll streichelte er über meine zierlichen Rundungen, die noch etwas ängstlich vor ihm zurückzuckten. Mein Brustkorb hob und senkte sich heftig vor Aufregung und trotzdem genoss ich seine sanften Berührungen ... bis er unerwartet plötzlich streng in meine Haare fasste und meinen Kopf nach hinten riss. Kurz war ich erschrocken, aber bereits im nächsten Moment konnte ich mich sogar dafür begeistern. Heiße gierige Küsse breiteten sich über meinen ganzen Hals aus, mein Atem wurde unweigerlich schneller und ich musste mich richtig beherrschen, um nicht laut zu stöhnen.

      Mittlerweile hatte ich das Gefühl, er wollte mich verschlingen. Ich spürte seine Zähne an meinem Hals und in meinem Gesicht. Auf einmal drückte er mich mit seinem ganzen Körper gegen die kantige Felswand und der Schmerz in meinem Rücken ließ mich aufschreien.

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