Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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ja keinen Tanz auslassen wollen. Und später hast du die Christel heimgefahren. War’s denn schön?«

      Den letzten Satz hatte sie mit einem Augenzwinkern gesagt.

      Tobias schmunzelte. Seit er auf dem Hof angefangen hatte, war Monika Leitner so etwas wie eine große Schwester für ihn geworden, mit der er über alles reden konnte, was ihn bedrückte. Und so manches Mal hatte er ihr sein Leid geklagt, wenn er wieder unter Lores Launen zu leiden hatte.

      »Wunderschön«, gestand er. »Weißt du, die Christel ist genau das Madel, das ich mir immer gewünscht habe. Ich kenn’ sie zwar erst seit ein paar Tagen wirklich richtig, aber es ist, als hätte der liebe Gott sie für mich gemacht. Ich weiß gar net, wo ich früher meine Augen hatte. Gesehen hab’ ich sie zwar, aber net so richtig wahrgenommen.«

      »Du hast dich schon richtig entschieden«, sagte Monika.

      *

      »Nur noch eine Stunde, dann machen wir Rast«, sagte Heinrich Burghaller, der die Spitze der Wandergruppe übernommen hatte.

      Er trug nun den großen Rucksack mit Wanderkarten und Proviant. Eine der Karten hatte er in der Hand und verfolgte darauf den Weg.

      »Wenn wir dort drüben weitergehen, dann müßten wir eigentlich gleich die Zwillinge sehen«, deutete er dann nach Osten.

      Mit den Zwillingen meinte er das imposante Bergmassiv mit dem Himmelsspitz und der Wintermaid, das beinahe dreitausend Meter in die Höhe ragte.

      »Nach zwei Kilometern kommt eine Berghütte, wo wir uns ausruhen.«

      Heinrich warf einen besorgten Blick auf Hubert Brunnenmayr. Der nickte ihm aufmunternd zu.

      »Alles in Ordnung«, sagte er und klopfte auf die Brusttasche seines Anoraks. »Den Tee hab’ ich auch dabei.«

      In einer Thermoskanne, die in einem der anderen Rucksäcke steckt, hatte Irma Reisinger ihnen heißes Wasser mitgegeben, damit Hubert sich während der Wanderpausen von dem Wundertee aufbrühen konnte. Vorsichtshalber hatte er am Morgen weitere zwei Tüten vom Brandhuber-Loisl erstanden.

      Überhaupt war der Morgen ein gutes Geschäft für den Hallodri gewesen. Beinahe seinen gesamten Vorrat an Kräutern und Mixturen hatten die Männer des Kegelvereins ihm abgekauft, und Loisl verfluchte Dr. Wiesinger, der ihm die Grundlage seines Geschäftes zerstört hatte. Natürlich waren durch diese »Engpässe« in der Kräuterbeschaffung auch die Marktpreise gestiegen…

      So hatte er nur bedauernd mit der Schulter gezuckt, als die Nachfrage nach dem Wundertee seinen Vorrat überstieg.

      Hubert Brunnenmayr indes war davon überzeugt, ein wahres Wundermittel gekauft zu haben, und so reute ihn auch das Geld nicht. Schon zum Frühstück hatte er, statt des üblichen Kaffees, Kräutertee getrunken und fühlte sich blendend. Auch jetzt spürte er nichts mehr von den gräßlichen Bauchschmerzen, und er freute sich jetzt schon auf den deftigen Bauernspeck, den es zum Mittagessen geben sollte.

      Der Weg zur Berghütte führte über schmale Pfade und ausgetretene Wege. Die Männer mußten immer wieder aufpassen, daß sie nicht daneben traten.

      »Im Dunkeln möcht’ ich aber net hier langlaufen«, meinte einer, und die anderen gaben ihm recht.

      Schließlich kamen sie bei der Hütte an. Während das Essen und die Getränke verteilt wurden, schaute Heinrich mit zwei anderen die Wanderroute auf der Karte nach.

      »Bis jetzt sind wir gut drei Stunden unterwegs«, sagte Heinrich Burghaller. »Die müssen wir für den Rückweg unbedingt einkalkulieren, sonst kommen wir in die Dunkelheit.«

      »Richtig«, nickten die beiden anderen. »Also jetzt ist es zwölf – wenn wir gegen eins weitergehen, dann sollten wir uns überlegen, wann wir wieder im Hotel sein wollen. Ich denk’, bis sieben

      wird’s einigermaßen hell sein.«

      »Das hat der Reisinger-Sepp auch gesagt«, bestätigte Hubert Brunnenmayr, der sich zu ihnen gesellt hatte. »Allerdings hat er auch gemeint, daß es manchmal zu plötzlichen Wetterumschwüngen kommt. Dann sollten wir sehen, daß wir wieder im Tal sind. Mit einem Gewitter in den Bergen ist net zu spaßen.«

      In der einen Hand hielt er ein kerniges Bauernbrot, in der anderen den Becher der Thermoskanne mit Tee gefüllt.

      »Eigentlich schmeckt das Zeug ja abscheulich«, meinte er. »Aber es scheint zu helfen. Seit gestern abend sind die Schmerzen wie weggezaubert.«

      Die Männer kamen überein, nicht weiter als zwei Stunden zu marschieren. Die Warnung vor einem Unwetter hatte den einen oder anderen nachdenklich werden lassen, und sie wollten kein Risiko eingehen. Zumal sie das, was sie bisher gesehen hatten, schon reichlich für die Strapazen ihrer Bergtour entschädigte.

      Die majestätischen Gipfel, deren Spitzen den Himmel zu kitzeln schienen, das satte Grün der Berghänge und die Vielfalt an Pflanzen und Tieren erstaunte sie immer wieder. Beinahe alle hatten Fotoapparate dabei, und was immer es an Sehenswürdigkeiten gab, wurde im Bild festgehalten.

      *

      Gegen drei Uhr nachmittags gab Heinrich Burghaller das Zeichen zur Umkehr. Die Gruppe hatte noch einmal Rast gemacht und lagerte auf einer Wiese, die bis an einen bewaldeten Hang reichte. Oberhalb davon ragten zerklüfftete Felsen in die Luft. Ein Bussardpaar kreiste davor.

      Noch einmal wurde der Proviantrucksack geöffnet, doch die meisten hatten keinen Hunger mehr. Ein paar Brote blieben übrig. Schließlich machten sich die Männer wieder auf den Rückweg. Heinrich Burghaller, der fast am Ende der Gruppe marschierte, sah sich nach Hubert Brunnenmayr um. Der Freund war in der letzten Stunde immer schweigsamer geworden. Sollten die Schmerzen zurückgekehrt sein?

      Heinrich wußte, daß der Freund eher schweigen würde, als es zuzugeben.

      Er wartete, bis die anderen vorbei waren und hielt Hubert dann am Arm fest. Der schaute ihn aus glasigen Augen an und krümmte sich.

      »Halt! Anhalten!« rief Heinrich den anderen zu.

      Eiligst kamen sie zurückgelaufen.

      »Was ist los?«

      Hubert preßte die Hände auf den schmerzenden Leib. Um ihn herum schien sich alles zu drehen.

      »Ich… ich kann net mehr«, stöhnte er und brach zusammen. Hilfreiche Hände fingen ihn im letzten Moment auf und ließen ihn zu Boden gleiten.

      Dann standen sie um ihn herum und sahen sich ratlos an.

      Hubert Brunnenmayr zitterte am ganzen Körper.

      »Wir müssen ihn zudecken«, rief einer. »Bis der Fieberanfall vorüber ist. Dann müssen wir sehen, daß wir ins Tal zurückkommen.«

      Glücklicherweise hatten sie eine Rettungsfolie dabei, die sie über den Kranken legten. Einer goß noch einmal von dem Tee auf und sie flößten Hubert vorsichtig davon ein.

      Ein paar schlugen vor, sich zu trennen und aus dem Tal Hilfe zu holen. Andere waren dagegen. Sie meinten, man solle lieber zusammenbleiben. Die Diskussion wurde beendet, als ein Blitz die anbrechende Dämmerung durchfuhr, und gleich darauf ein Donnerschlag von den Berghängen wiederrollte.

      »Gütiger

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