Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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finden wir sie bald, und hoffentlich geht’s dem Kranken einigermaßen.«

      »Ja, sonst kann sich jemand auf etwas gefaßt machen!« knurrte Dr. Wiesinger.

      *

      Auf dem Tanzsaal, im Hotel ›Zum Löwen‹, hatte keiner der Gäste etwas um die Aufregung über die vermißte Wandergruppe mitbekommen. Lediglich ein gedeckter Tisch mit einem Reserviert-Schild darauf, an dem niemand saß, deutete darauf hin, daß die Männer des Kegelvereins noch nicht wieder im Hotel waren.

      Irma Reisinger hatte mit ihren Saaltöchtern ihre Hände voll zu tun. Dummerweise war gerade an diesem Abend eine Aushilfe erkrankt und hatte abgesagt. Dazu kam, daß vorne im Restaurant eine Tafelrunde von zwanzig Gästen saß, die ebenfalls bedient werden wollte. Der sonst immer gut gelaunten Wirtin war das Lachen vergangen, schließlich war auch ihr Mann nicht da, so daß vier helfende Hände fehlten. Irma seufzte erleichtert auf, als die Saaltür geöffnet wurde, und Lore Inzinger eintrat. Die Wirtin eilte auf das einstige Lehrmädchen zu.

      »Lore, du bist meine Rettung«, sagte sie bittend. »Wir sind völlig unterbesetzt. Die Kathrin ist krank geworden, und mein Mann ist los, eine Wandergruppe suchen, die immer noch net zurück ist. Kannst du uns net ein wenig unter die Arme greifen?«

      Lore Inzinger trug einen schicken Hosenanzug und war besonders sorgfältig geschminkt. Am Nachmittag war sie noch beim Friseur gewesen.

      »Aber gerne, Frau Reisinger«, antwortete sie. »Wenn es Sie net stört, daß ich keine passende Arbeitskleidung anhab’. Ich hab’ ja net damit gerechnet, daß ich heute…«

      »Schon gut«, unterbrach Irma Reisinger sie. »Das ist schon recht so, mit der Kleidung. Wenn du gleich die drei Tische, drüben bei der Musik übernehmen willst.«

      »Mach ich, Frau Reisinger«, nickte Lore und verstaute ihre Handtasche unter dem Tresen.

      Dann schnappte sie sich Block und Stift, und steckte das Portemonnaie mit dem Wechselgeld ein.

      »Zapft’s schon mal ein paar Maß vor«, rief sie den beiden Saaltöchtern zu, die Tresendienst hatten, und rauschte über das Parkett.

      Irma Reisinger ging erleichtert nach vorn. Wenigstens hatte sie auf dem Saal jetzt genug Personal. Sie schaute in der Küche nach, und auch dort lief alles zu ihrer Zufriedenheit. Sie gönnte sich einen kleinen Moment der Ruhe und setzte sich nach vorne an die Rezeption. Hier, am Hoteleingang, war alles ruhig, und Irma legte dankbar die Füße auf den kleinen Schemel.

      Hoffentlich kommen’s alle wieder heil herunter, dachte sie, und ihre größte Sorge galt natürlich ihrem Sepp.

      *

      Christels Herz machte einen Sprung, als sie Tobias’ Wagen erkannte, der den Wirtschaftsweg zur Jenner-Alm heraufgefahren kam. Zum Glück hatte sich das fürchterliche Unwetter weiter nach Osten verzogen, und der Wind hatte ganz nachgelassen.

      Tobias sprang aus dem Auto und lief zu ihr. Sie begrüßte ihn mit einem liebevollen Blick.

      »Magst’ hereinkommen?« fragte sie. »Die Mutter möcht‘ dich kennenlernen.«

      »Gern«, erwiderte er. »Aber vorher muß ich dir noch sagen, daß ich mich narrisch auf diesen Abend gefreut hab’.«

      Er drückte ihr einen Kuß auf den Mund, dann gingen sie in die Sennerhütte.

      Maria Hornhauser stand in der kleinen Küche und hatte gerade den Abwasch beendet, als die beiden eintraten. Sie begrüßte Tobias freundlich, während Christel verschwand, um ihren Mantel zu holen.

      »Möchten S’ einen Schnaps’l, Herr Hofer?« fragte die Sennerin.

      Tobias winkte ab.

      »Das ist sehr nett, Frau Hornhauser, aber wenn ich Auto fahre, dann trinke ich net.«

      Maria war erleichtert, das zu hören. Im selben Moment erschien Christel wieder.

      »So, ich bin fertig«, sagte

      sie und hakte sich bei Tobias

      ein.

      »Viel Spaß«, rief ihre Mutter ihnen hinterher. »Und grüß’ die Tante.«

      »Mach’ ich«, winkte Christel zurück und setzte sich in den Wagen.

      Tobias hatte es sich nicht nehmen lassen, ihr galant die Tür zu öffnen.

      »Und jetzt los«, sagte er freudig und klatschte in die Hände. »Ich kann’s gar net erwarten, mit dir über den Tanzboden zu schweben.«

      Christel schmunzelte und drückte einen Moment ihren Kopf an seine Schulter. Dann fuhren sie ins Tal hinunter, voller Freude auf einen schönen Abend…

      *

      »Wie geht es dir?«

      Heinrich Burghaller beugte sich über den Freund und wischte ihm mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn.

      Hubert sah ihn aus glasigen Augen an. Offenbar hatte er hohes Fieber, gleichzeitig schlug er auch ständig mit den Zähnen aufeinander. Ein untrügliches Zeichen für Schüttelfrost. Die Rettungsfolie, mit der die Kameraden ihn zugedeckt hatten, spendete nicht genug Wärme.

      »Die Schmerzen kommen und gehen«, antwortete Hubert Brunnenmayr. »Jetzt hilft auch der Tee nicht mehr.«

      »Wir hätten auch gar kein heißes Wasser mehr, um welchen aufzubrühen«, meinte jemand.

      Nachdem der Rucksack mit den Wanderkarten verlorengegangen war, hatte die Wandergruppe mit Mühe und Not zu der Berghütte zurückgefunden, in der sie ihre Mittagsrast gehalten hatte. Es war eine einfache Hütte aus roh gehauenen Stämmen, aber immerhin gab es ein Strohlager, auf das sie den Kranken gebettet hatten.

      »Was machen wir jetzt?« fragte Ewald Obermeyer. »Wird Hubert bis zum Morgen durchhalten?«

      »Ich weiß net«, antwortete Heinrich. »Es sieht net gut aus. Er muß unbedingt in ein Krankenhaus.«

      »Du lieber Himmel«, sagte einer. »Und wir haben noch die ganze Nacht vor uns.«

      Sie hatten lange diskutiert und waren übereingekommen, zusammenzubleiben. Keiner von ihnen kannte sich in den Bergen aus, und ohne Wanderkarten und Licht war es zu gefährlich, den Abstieg zu wagen.

      »Wir können nur hoffen, daß es schnell Morgen wird«, sagte Heinrich Burghaller.

      »Vielleicht ist ja schon Hilfe unterwegs«, meinte jemand hoffnungsvoll. »Schließlich wird man uns im Hotel vermissen.«

      Dieser Gedanke richtete die kleine Truppe wieder etwas auf. Sie beratschlagten, was zu tun sei, und kamen überein, daß es das beste wäre, abwechselnd an der Stelle Wache zu halten, an der der Pfad sich teilte. Der eine Weg führte weiter den Berg hinauf, der andere zur Hütte, die aber von der Weggabelung nicht zu sehen war.

      »Ich gehe als erster«, schlug Ewald vor und zog sich seinen

      Anorak über, der mittlerweile etwas getrocknet war. »Zum Glück hat es aufgehört zu regnen.«

      »In

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