Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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zu gutmütig, der Herr Pfarrer«, wandte Sophie Tappert ein. »Anzeigen hätt’ er’s müssen. Wozu hat er einen Bruder, der bei der Polizei ist?«

      »Was meint denn der Max? Könnt’ man den Kerl überhaupt noch fassen?«

      Die Haushälterin schüttelte betrüblich ihren Kopf.

      »Wahrscheinlich net. Der Max sagt, daß die Obdachlosen alle gleich ausschau’n. Eine Fahndung würd’ net viel nützen. Bestenfalls würd’ man zwanzig von ihnen verhaften, und wir müßten den richtigen herausfinden. Dabei wird der schon über alle Berg’ sein.«

      Hertha Breitlanger stand auf und ging an das Stubenbüffet. Hinter der rechten Seitentür befand sich eine eingebaute Bar, mit rotem Samt, Spiegel und Beleuchtung. Viele Flaschen befanden sich nicht darin. Eigentlich waren es nur zwei, und in beiden befand sich Herthas selbstangesetzter Eierlikör, von dem sie jetzt zwei Gläser einschenkte.

      »Aber wirklich nur eins«, mahnte Sophie Tappert.

      Was sollte Hochwürden denn denken, wenn sie nach Hause kam und nach Alkohol roch!

      *

      Elke und Carsten aßen im Restaurant zu Abend. Danach blieben sie noch bei einem Glas Wein sitzen und unterhielten sich.

      »Am Freitag hab’ ich übrigens noch eine Überraschung für dich«, sagte Elke beiläufig.

      »So? Was ist es denn?«

      Die junge Frau tätschelte seine Hand und zwinkerte ihm zu.

      »Das wird net verraten«, antwortete sie. »Sonst wär’s ja keine Überraschung mehr.«

      »Das ist unfair«, schmollte er. »Jetzt hast du mich erst recht neugierig gemacht. Bestimmt schlaf’ ich bis dahin keine Nacht mehr.«

      Er drohte ihr mit dem Zeigefinger.

      »Dann komm’ ich ’rüber zu dir und weck’ dich«, drohte er.

      »Versuch’s«, gab sie zurück. »Wenn ich meinen Schönheitsschlaf halte, dann kanst’s lang’ klopfen. Da hör’ ich nix.«

      Er nahm ihre Hand und küßte sie.

      »Weißt du, daß ich sehr glücklich bin?«

      Elke schaute ihm liebevoll in die Augen.

      »Genau wie ich«, sagte sie leise.

      Sepp Reisinger trat zu ihnen an den Tisch, er hatte beide Hände hinter dem Rücken verborgen.

      »Guten Abend, die Herrschaften. Darf ich einen Moment stören?« fragte er.

      »Natürlich«, erwiderte Carsten.

      Elke nickte dem Wirt freundlich zu.

      Sepp wirkte ein wenig verlegen.

      »Also, meine Frau und ich…, wir haben natürlich mitbekommen, daß sie beide sich in unserem Haus kennen- und wie ich denke – auch liebengelernt haben. Wir möchten uns daher erlauben, Ihnen dies Flascherl Sekt zu überreichen.«

      Mit diesen Worten zauberte er die Flasche hinter seinem Rücken hervor.

      Elke und Carsten waren angenehm überrascht.

      »Aber nur, wenn Sie und Ihre Frau mittrinken«, bestanden beide darauf, daß die Wirtsleute sich zu ihnen setzten.

      Sepp Reisinger winkte seine Frau heran. Irma trug ihren weißen Kittel und wirkte ein wenig verlegen.

      »Entschuldigen S’, ich hab’ bis eben in der Küch’ gestanden und noch keine Zeit g’habt, mich umzuziehen.«

      »Um so besser wird Ihnen jetzt ein kühler Schluck schmecken«, meinte Carsten, der wußte, wie heiß es manchmal in einer Hotelküche hergehen konnte.

      Eine junge Servierin brachte vier Gläser und einen Eiskübel. Sie schenkte auch ein und zog sich dann diskret zurück.

      »Das ist ja beinahe doch noch eine richtige Verlobungsfeier«, freute sich Elke, nachdem sie sich zugeprostet hatten.

      »Was ich Sie immer noch hab’ fragen wollen«, wandte Sepp Reisinger sich an Carsten Henning. »Es ist ja noch net offiziell, aber so, wie’s ausschaut, werden wir wohl in absehbarer Zeit ein neues, größeres Hotel bauen. Könnt’ man da net zusmmenarbeiten, wie hier in St. Johann, und Sie in Hamburg? Ich mein’, man könnt’ sich doch gegenseitig den Gästen empfehlen.«

      »Im Prinzip ist nichts dagegen zu sagen«, antwortete Carsten. »Allerdings werde ich nicht mehr lange im ›Stadt Hamburg‹ sein. Ich plane, hierher, genauer gesagt, nach München zu ziehen. Ich werde aber gerne mit meinem Nachfolger darüber sprechen. Geben Sie mir doch einfach ein paar Ihrer Hausprospekte mit. Ich lege sie gerne bei uns an der Rezeption aus. Unter unseren Gästen sind bestimmt viele, die gerne auch einmal einen ruhigen Urlaub in den Bergen verbringen wollen.«

      Sepp Reisinger schaute sich um, ob jemand der anderen Gäste etwas von ihrer Unterhaltung mitbekommen konnte. Dabei machte er eine verschwörerische Miene.

      »Ich kann’s Ihnen ja schon verraten – aber das muß natürlich unter uns bleiben – es ist schon einiges geplant, um St. Johann für Gäste noch attraktiver zu machen. Sie werden sich noch wundern. Wenn S’ in einem Jahr mal wieder herkommen, werden S’ den Ort net wiedererkennen.«

      Elke und Carsten sahen sich an. Erwiderten aber nichts auf Sepp’s begeisterte Ausführungen. Wie hätten sie dem armen Mann auch klar machen sollen, daß aus den Plänen wohl nichts würde.

      Statt dessen hoben sie ihre Gläser und prosteten sich zu. »Auf, daß alle guten Wünsche in Erfüllung gehen.«

      *

      Reinhard Kerner lachte breit, als er seine Schwester in die Arme schloß, ihr erstauntes Gesicht erheiterte ihn.

      »Grüß’ dich, Schwesterherz«, sagte er. »Laß dich anschau’n. Sieht man’s dir an, daß du verliebt bist?«

      »Blödmann«, antwortete sie. »Deshalb bist ja net hergekommen, um das festzustellen. Aber sag’ wieso kommst du heut’ schon? Du hattest doch Freitag gesagt, und wir haben erst Dienstag.«

      Die junge Frau hatte ihren Bruder zufällig auf dem Parkplatz des Hotels getroffen. Sie war gerade auf dem Weg zu ihrem Auto, als sein Wagen dort einbog. Elke war daher völlig überrascht. Sie küßte ihn liebevoll auf die Wange.

      »Am besten fahren wir gleich los«, drängte Reinhard. »Ich konnte es heute morgen noch dazwischen schieben, muß am Nachmittag aber, pünktlich um drei, wieder in München sein. Ich hab’ mir halt gedacht, es geht ja auch um einen ganzen Batzen Geld bei der Sache hier, darum wollt’ ich’s so schnell, wie möglich erledigt habe.«

      Er warf ihr einen Seitenblick zu.

      »Außerdem wollt’ ich dir noch ein paar Tage Urlaub gönnen«, meinte er. »Ich könnt’ mir denken, daß es dir gerade jetzt gut paßt.«

      Elke fiel ihm jubelnd um den Hals und küßte ihn.

      »Du bist ein Schatz«,

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