Mami Bestseller 56 – Familienroman. Christiane von Torris

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Mami Bestseller 56 – Familienroman - Christiane von Torris Mami Bestseller

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erklärte Thorsten.

      »Unverkäuflich? Ich dachte, die Hallberg-Werke stellen Stoffe her, um mit ihnen zu handeln, eh?«

      »Im allgemeinen schon und jeden anderen können Sie haben. Aber diesen gibt es nur einmal. Ich möchte Sie bitten, mir das Kleid zu verkaufen, das Fräulein Eggerth getragen hat!« Thorsten lächelte erst Verrin, dann Andrea zu, er war äußerst charmant.

      Verrin war einen Moment irritiert, dann brach er in ein herzliches Gelächter aus. »Mon dieu, das ist aber schnell gegangen«, japste er. Dann wurde er ernst. »Das Modell, meine Idee, brauchen Sie mir nicht abzukaufen, Herr Hallberg. Auch ich verehre es Andrea, die dieses einmalige Gewand wie keine andere Frau zu tragen weiß! Bonne chance, euch beiden, viel Glück«, setzte er hinzu und ging davon.

      »Kommen Sie, Fräulein Eggerth, hier hat man keine Minute Ruhe, um miteinander zu reden«, sagte Thorsten und führte Andrea zur Tür.

      Sie war so verwirrt und sprachlos, daß man ihr das herrliche Kleid geschenkt hatte, daß sie ihm widerstandslos folgte. Sie fühlte sich zu dem charmanten jungen Mann hingezogen, wie noch nie zuvor zu einem anderen!

      *

      Der Abend, die Nacht, für beide waren sie wie ein Märchen. Zuerst fuhren sie auf einem der roten Ausflugsboote auf der Seine und betrachteten die in tausend Lichtern glitzernde Stadt, die zu den schönsten der Welt zählt.

      Andrea freute sich wie ein Kind. Sie deutete hierhin und dorthin, voll unverbildeter Aufnahmefähigkeit und natürlicher Gelöstheit, die Thorsten in der Welt, in der er sich bewegte, noch nie erlebt hatte. Er selbst mußte sie immerfort ansehen, wie sie im Fahrtwind saß, das lebendige honigbraune Gesicht vom Deckenlicht überflutet, die Augen sprühend und dunkel, vor Freude und Begeisterung.

      Als sie ausstiegen, mietete Thorsten ein Taxi und zeigte Andrea die schönsten Plätze der herrlichen Stadt.

      Sie fuhren durch den Bois de Boulogne, es duftete nach Verbenen, die hier mannshohe Sträucher bildeten, und nach den berühmten Rosen von Malmaison, die Napoleons Josephine so geliebt hatte. In einem Terrassencafé mitten im Park aßen sie und tranken dazu einen feurigen Burgunder. Thorsten hob Andrea Eggerth sein Glas entgegen.

      »Auf unsere Begegnung, Sonnenkönigin«, sagte er und sah ihr tief in die Augen. Sie hielt seinem Blick stand, bis ihre Lider zu zittern begannen und sich über die fragenden Augen senkten.

      »Am liebsten würde ich Ihnen alles zeigen, was ich selbst an dieser Stadt so liebe«, fuhr Thorsten fort. »Aber das können wir unmöglich in ein paar Stunden schaffen. Morgen ist ja auch noch ein Tag. Wann darf ich Sie abholen und wo?«

      Andrea schüttelte den Kopf. »Gar nicht, Herr Hallberg. Ich muß morgen vormittag nach Deutschland zurück.«

      »Sind Sie mit dem Wagen da oder fliegen Sie?«

      »Ich habe kein Auto. Und ich bekomme das Geld für das Flugticket, das ist vertraglich festgelegt, aber ich fahre mit dem Zug. Das ist billiger, und ich kann die Differenz auf die hohe Kante legen. Oh, entschuldigen Sie, das kann Sie aber wirklich nicht interessieren«, sagte sie und wurde ganz verlegen.

      Thorsten legte seine Hand auf ihre schmalen Finger. »Doch, es interessiert mich. Alles, was Sie angeht, interessiert mich, Andrea.«

      Als er sie beim Vornamen nannte, zog sie ihre Hand zurück. Sie knöpfte ihre Jacke über der cremefarbenen Chiffonbluse zu und griff nach ihrer Handtasche.

      »Wenn Sie nicht zu müde sind, möchte ich mit Ihnen noch auf den Montmartre hinauf«, sagte Thorsten. Er winkte dem Kellner, bezahlte und stand auch auf.

      Andrea ging ein paar Schritte voraus, wieder trank er ihr zauberhaftes Bild mit seinen nimmersatten Augen, wie sie so im Schein der schmiedeeisernen Kandelaber zurück zum Taxi ging, das Thorsten hatte warten lassen.

      Er faßte sie am Ellenbogen, sehr behutsam, um sie nicht zu erschrecken. »Wie ist es, fahren wir noch hinauf und lassen uns Paris zu Füßen legen?«

      »Gern, ein, zwei Stunden werde ich schon noch durchhalten«, sagte Andrea.

      Aber aus diesen ein, zwei Stunden wurden viel mehr. Sie blieben zusammen, bis der Morgen dämmerte. Sie tanzten in einem hübschen kleinen Lokal, in dem es viele fröhliche und zärtliche Paare gab. Andrea trank wenig, und auch Thorsten hielt sich zurück. Er wollte jede Sekunde dieses Zusammenseins mit wachem Verstand erleben und festhalten für immer.

      »Sind Sie mit dem Wagen aus Deutschland gekommen?« fragte Andrea einmal.

      »Nein, per Flugzeug. Ich fliege morgen abend weiter nach Hamilton.«

      »Wohin?«

      »Auf die Bermudas«, erklärte Thorsten. Dann jedoch schüttelte er energisch den Kopf und lachte. »Nein, ich fliege nicht auf die Bermudas. Ich habe umdisponiert. Endgültig!«

      »Was haben Sie umdisponiert?«

      »Alles, Andrea, alles!« rief er und griff stürmisch nach ihren Händen.

      Dann beugte sich Thorsten zu dem Mädchen mit dem bernsteinfarbenen Haar und küßte es ganz zart auf die Wange. Andrea sah ihn mit großen Augen an, sie zitterte ein wenig und hatte Angst, daß er es merken könnte. Er würde sie für eine dumme Gans halten, die einem hübschen Abend zu Zweit und seiner offenen Anbetung zuviel an Tiefe beimaß.

      »Es klingt vielleicht verwegen oder verrückt, aber ich muß Sie etwas fragen, Andrea!«

      »Fragen Sie nur, Thorsten«, erwiderte sie und nannte ihn zum erstenmal bei seinem Vornamen.

      Wieder nahm er ihre Hände, hielt sie ganz fest und sah ihr zwingend in die Augen. »Würden Sie mich heiraten, wenn ich Sie darum bitten würde, Andrea?«

      Da zuckte sie richtig zusammen und schüttelte den Kopf. »Bitte machen Sie nicht solche Späße, bitte«, sagte sie flehentlich und schluckte.

      »Es ist mir Ernst, heiliger Ernst!«

      »Aber das ist doch unmöglich, ganz und gar unmöglich!«

      »Und warum?« fragte Thorsten Hallberg.

      »Sie kennen mich doch gar nicht, wir wissen nichts voneinander, nicht das geringste, es ist eine absurde Idee!« Andreas lange tiefschwarze Wimpern zitterten; sie zog ihre Hände zurück und machte eine hilflose Gebärde.

      »Andrea, wärst du mit jedem, der dich darum gebeten hätte, von der Modenschau und Monsieur Verrin heute abend weggegangen?«

      »Aber wie kommen Sie darauf, selbstverständlich nicht«, empörte sie sich.

      »Und warum dann mit mir?« fragte er leise und mit vibrierender Stimme, die einschmeichelnd und überaus zärtlich war.

      Sie hob die Schultern. »Das kann ich nicht erklären. Da war etwas, was ich nicht beschreiben kann. Und ganz bestimmt nicht wegen des kostbaren Geschenkes, Thorsten. Ich weiß es selbst nicht.«

      »Ich weiß es aber! Der Hauch der Liebe hat uns berührt, Andrea, dich und mich; wir haben gefühlt, daß es

      etwas anderes ist als alle vorangegangenen Begegnungen. Stimmt es nicht?«

      Sie lächelte,

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