Die Volxbibel - Altes und Neues Testament. Martin Dreyer

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Die Volxbibel - Altes und Neues Testament - Martin Dreyer

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gerade auf der Zufahrtsstraße in die Stadt waren, trafen sie ein Mädchen, das auf dem Weg in den Getränkemarkt war. Sie fragten es: „Entschuldigung, hast du eine Ahnung, wo dieser Seher wohnt und ob der gerade zu Hause ist?“ 12 „Klaro“, antwortete es. „Der wohnt gleich da vorne. Beeilt euch, denn er ist gerade heute in die Stadt gekommen, weil die Leute bald wieder eine große Opferparty feiern. 13 Wenn ihr schnell macht, könnt ihr ihn noch erwischen, bevor er zu dem Opferessen geht. Dort warten immer alle auf ihn, denn es kann erst losgehen, wenn er da ist und für das ganze Essen gebetet hat!“

      Ganz großes Kino für Saul

      14 Die beiden gingen also weiter den Berg hoch, in Richtung Stadtzentrum. Als sie am Ortseingangsschild vorbei waren, kam ihnen Samuel entgegen. Er war gerade auf dem Weg zum Platz, auf dem immer die Opferrituale außerhalb der Stadt durchgezogen wurden. 15 Allerdings hatte Gott ihm schon einen Tag vorher eine Ansage gemacht, dass er Saul treffen würde. Gott meinte nämlich zu ihm: 16 „Morgen um dieselbe Uhrzeit, werde ich einen Mann bei dir vorbeischicken, der aus dem Land von Benjamin kommt. Den sollst du dann zum Präsidenten von allen Israeliten machen. Ich hab für ihn den Job vorgesehen, Israel aus der Kontrolle der Philister zu befreien. Ich hab ja gehört, dass die Israeliten um Hilfe gerufen haben und ich werde diesen Ruf jetzt beantworten.“ 17 Dann kam Saul gerade bei Samuel vorbei. Als er ihn ansah, sagte Gott zu ihm: „Das ist er! Von dem hab ich vorhin zu dir gesprochen! Er soll über meine Leute das Sagen haben!“ 18 Mitten in der City, am Eingang von der Fussgängerzone trafen sich die beiden. Saul sagte zu ihm: „Entschuldigen Sie, können Sie vielleicht sagen, wo dieser Seher Samuel wohnt?“ 19 „Das bin ich“, lachte ihn Samuel an. „Kommen Sie mit zu der Opferparty! Ich würde gerne heute mit Ihnen essen. Morgen früh können Sie dann weitergehen, wenn Sie wollen. In der Zwischenzeit beantworte ich Ihnen alle Fragen, die Sie haben. 20 Entspannen Sie sich wegen der Harley, die Ihnen vor drei Tagen geklaut wurde. Man hat sie auf einem Parkplatz gefunden. Wir haben jetzt wichtigere Sachen zu besprechen. Alle Leute in Israel setzen auf Sie. Sie hoffen, dass Sie und Ihre Familie ihnen helfen werden!“ 21 „Wie kommen Sie bitte zu so einer Aussage?“, erwiderte Saul. „Ich komm aus dem kleinen Stamm Benjamin, der unwichtigste von allen Familienstämmen in Israel! Was wollen Sie von mir?“ 22 Samuel führte Saul und den Typen, der mit ihm gereist war, zum Opferessen. Sie bekamen von ihm die VIP-Plätze zugewiesen. Insgesamt wurden 30 Leute zu dieser Opferparty eingeladen. 23 Dem Koch, der das Opferfleisch zubereitete, sagte er: „Bring dem Saul mal das Stück, von dem ich dir gesagt habe, dass du es zurücklegen und keinem anderen geben sollst!“ 24 Saul kriegte dann die Keule von dem Opferfleisch. „Guten Appetit, der Herr“, sagte der Koch zu Saul. „Das wurde alles extra für Sie zurückgelegt. Sie sollen mal sagen können, dass alle Menschen, die zu diesem Essen eingeladen wurden, Ihre Gäste waren.“ So war das mit dem gemeinsamen Essen von Samuel und Saul. 25 Nach dem Essen gingen die zwei wieder in die Stadt runter. Die beiden quatschten sich dann noch aus, auf der Dachterasse von seinem Haus. 26 Weil es so warm war, legte sich Saul dort dann auch nachts auf die Isomatte zum Pennen. Morgens früh weckte ihn Samuel: „Aufstehen! Ich würde gerne noch ein Stück mit Ihnen mitgehen, wenn das okay ist.“ Nachdem Saul geduscht hatte, machten sie sich zusammen auf den Weg. 27 Kurz bevor sie zur Stadtgrenze kamen, sagte Samuel zu ihm: „Können Sie mal Ihren Angestellten ein Stück vorschicken? Ich will noch ein bisschen mit Ihnen alleine quatschen. Da ist noch eine Sache, die ich Ihnen von Gott sagen soll.“ Der Angestellte ging dann ein paar Meter weiter vor.

      Saul wird der erste Präsident von Israel

      10 1Sam 1 Samuel ging dann zu Saul, schüttete etwas von dem besonderen Öl auf seinen Kopf und umarmte ihn ganz fest. „Mit diesem Ritual hat Gott Sie zum Chef von allen Israeliten gemacht. Sie sind jetzt der erste Präsident!“ 2 Dann sagte er noch zum Saul: „Passen Sie auf, wenn Sie hier weggehen, werden Sie beim Grab von Rahel zwei Männer treffen. Das Grab liegt bei Zelzach, im Gebiet vom Familienstamm Benjamin. Die beiden werden Ihnen erzählen, dass man Ihre Harley gefunden hat, die Sie gesucht haben. Ihr Vater macht sich jetzt vor allem Sorgen um Sie und nicht mehr um das Motorrad. Er überlegt gerade, ob er eine Vermisstenanzeige aufgeben soll oder so was. 3 Und wenn Sie von dort weitergehen, kommen Sie an der Eiche von Tabor vorbei. Da werden Sie drei Männer treffen, die gerade auf dem Weg nach Bethel sind, um dort Gott zu treffen. Der eine hat drei Ziegen dabei, der zweite drei Fladenbrote und der dritte ein paar Flaschen Wein. 4 Die drei werden Sie voll nett begrüßen und Sie dann fragen, ob Sie zwei von den Fladenbroten haben wollen. Nehmen Sie das Angebot an. 5 Als nächste Station werden Sie nach Gibeat-Elohim kommen. Dort haben die Philister einen kleinen Armeestützpunkt aufgebaut. Vor der Stadt werden Sie dann eine Truppe von Prophetentypen treffen. Die kommen gerade von dem Platz auf dem Berg runter, wo man immer die Opfersessions macht. Vor dem Trupp wird ein Wagen fahren. Dort ist eine komplette PA-Anlage auf dem Hänger, mit Schlagzeug, E-Gitarre, E-Bass und allem Drum und Dran. Zu ihrer Mucke werden die Propheten richtig abtanzen. 6 Und dann wird die Kraft von Gott plötzlich voll auf Sie kommen. Sie werden total abgefüllt damit sein, und dann sind Sie plötzlich ein ganz anderer Mensch. 7 Wenn diese Sachen abgehen, dann tun Sie das, was Ihnen gerade durch den Kopf geht, seien Sie spontan. Gott ist an Ihrer Seite!“ 8 Samuel sagte noch: „Fahren Sie dann schon mal nach Gilgal vor. Ich komme dann in einer Woche nach. Warten Sie so lange auf mich. Ich will dort für Gott ein Opferritual durchziehen. Danach sag ich Ihnen, was Sie als Nächstes tun sollen.“ 9 Plötzlich, in dem Moment, als sich Saul umdrehte, um wieder abzuhauen, veränderte Gott ihn ganz tief in seinem Inneren. Alle Sachen, die Samuel vorher gesagt hatte, passierten auch tatsächlich an diesem Tag. 10 Als Saul und sein Angestellter nach Gibea kamen, trafen sie tatsächlich auf diese Prophetentruppe. Auf einmal kam Gottes Kraft voll auf Saul. Er fing an zu zappeln und tanzte wie verrückt, genauso wie das die Propheten normal immer machen. 11 Die Leute, die ihn noch von früher kannten, fanden das nicht so prall. „Was hat der denn genommen? Was ist los mit Saul? Was hat der bitte bei den Propheten verloren?“ 12 Einer sagte: „Wo kommt der überhaupt her? Kennt hier irgendjemand seine Familie?“ Von der Aktion kommt übrigens dieser Spruch: „Ist Saul jetzt auch ein Prophetentyp?“ 13 Als die Wirkung von Gottes Kraft nachließ, ging Saul zu dem Platz hoch, wo immer die Opferrituale für Gott durchgezogen wurden. 14 Sauls Onkel wollte später von ihm und seinem Angestellten wissen, wo sie die ganze Zeit geblieben sind. „Wir haben das Motorrad gesucht“, antwortete Saul. „Aber wir konnten es leider nicht finden. Auf dem Weg sind wir dann noch bei Samuel vorbeigegangen.“ 15 „Und? Worüber habt ihr gesprochen?“, fragte ihn der Onkel. 16 „Och, er hat nur gesagt, dass das Bike gefunden wurde“, antwortete Saul. Von der Ansage von Samuel, dass er mal der Präsident werden sollte, erzählte er aber nichts. 17 Samuel organisierte dann ein großes Treffen, wo alle Männer von den Israeliten anwesend sein sollten. Sie kamen alle nach Mizpa. 18 Als das Meeting losging, sprach Samuel in das Tisch-Mikrophon: (Räusper) „Liebe Anwesende! Wie ihr euch vielleicht erinnern könnt, war es der Chef, Gott höchstpersönlich, der euch aus Ägypten rausgeholt hat. Er hat euch von den Knebelverträgen befreit, die euch die Ägypter aufgedrückt hatten. Gott hat jeden Feind, der was von euch wollte, einfach plattgemacht. 19 Aber ihr habt Gott wie einen alten Mann behandelt und habt ihn irgendwann vergessen. Und das, obwohl er euch früher so krass geholfen hat. Ihr wolltet von ihm unbedingt einen Präsidenten. Also, wenn ihr das unbedingt wollt, könnt ihr so einen Typen gerne haben.“ Dann rief er laut in die Runde: „Achtung! Alle Männer sollen sich jetzt mal nach ihren Familienstämmen und Familien sortiert vor Gott aufstellen!“ 20 Samuel ließ die Chefs von den Familienstämmen vortreten. Dann konnte jeder von ihnen ein Streichholz von ihm ziehen. Das kurze Streichholz zog der Typ vom Familienstamm Benjamin. 21 Also mussten als Nächstes die Chefs vom Benjaminstamm antanzen. Diesmal zog der Typ das Los, der aus der Familie Matri kam. Und zum Schluss machte man Flaschendrehen unter den Männern von dieser Familie. Die Flasche drehte sich und drehte sich, bis sie schließlich auf Sauls Stuhl zeigte. Der Stuhl war aber leer, weil Saul schon vorher unbemerkt abgehauen war. Eigentlich

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