Time of Lust 1-4 | Erotik Paket Bundle | Alle vier Teile in einem Paket | Erotischer SM-Roman. Megan Parker
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Читать онлайн книгу Time of Lust 1-4 | Erotik Paket Bundle | Alle vier Teile in einem Paket | Erotischer SM-Roman - Megan Parker страница 23
Edward sah mir angewidert in die Augen. »Ich bin nicht schwul!«
Das war mir jetzt unangenehm. »Bitte entschuldige ... aber ich hätte es nicht so schlimm gefunden.«
Er nickte und begann zu erklären: »Ich verstehe mich mit Santiago sehr gut und bin echt gern hier, ist sozusagen mein Traumjob, aber mit ihm ins Bett zu steigen, ist nicht mein Ding ...«
Edward schwieg ein paar Minuten und war in Gedanken, bevor er weitersprach. »Um ehrlich zu sein, weißt du ... da war mal was ... ganz zu Beginn ... Ich hab’s für den Job hier getan ... Seitdem lässt er mich aber in Ruhe ...«
Ich war schockiert. »Du hast dich hochgeschlafen?«
»Äh ... nicht direkt geschlafen«, seufzte er und kniff dabei seine hübschen Augen zusammen, als hätte ich ihn an etwas Unangenehmes erinnert. »Bei Marcus war es ganz ähnlich ... aber glaube mir, wir sind beide hetero.«
»Und seitdem ist nichts mehr passiert?«, fragte ich mitfühlend.
»Nein, ich schwör’s! Santiago hat auch gar kein Interesse mehr daran ... Ich schätze mal, es war nicht so berauschend für ihn!« Er lachte herzlich. »Und zurzeit bist ohnehin nur du für ihn interessant.«
»Glaubst du wirklich?«
»Mhm, ich glaube es nicht nur, ich weiß es! Er steht total auf dich. Ich hörte ihn unlängst mit einem Bekannten in Europa telefonieren und ... ich darf dir zwar nicht verraten, welche Charaktereigenschaften er an dir schätzt, aber rein auf dein Äußeres bezogen schwärmte er minutenlang von deinen sinnlichen Lippen, von deinem hinreißenden Lächeln und dem Kontrast deiner kühlen blauen Augen zu den schwarzen Haaren. Er liebt deine zierliche Figur. Sieh dich doch an! Denkst du, es gibt einen Mann, der da widerstehen könnte?«
Ich lächelte etwas beschämt. »Danke Edward.« Das klang ja fast so, als würde ich auch ihm gefallen. »Gibt es in deinem Leben eine Frau?«, fragte ich besorgt.
»Es gibt sehr viele Frauen in meinem Leben ... dank Santiago. Wenn man sich ihm gegenüber richtig verhält, kann es ein wahrer Traumjob sein ... wie gesagt.« Er schmunzelte.
»Und Damian?«, bohrte ich weiter.
»Damian kann sehr gut mit Frauen umgehen, und er hatte angeblich noch nie etwas mit Santiago oder irgendeinem anderen Mann. Sein Freibrief war die bereits frühe und dadurch langjährige Freundschaft mit Santiago, die sie bis heute verbindet. Sie sind derselbe Jahrgang und haben schon in ihrer Jugend gemeinsam Frauen abgeschleppt. Damian ließe sich auch ganz sicher nicht umpolen ...« Edward musste lachen. »Außerdem wäre der für Santiago bestimmt zu brutal, Santiago mag keine brutalen Männer.«
»Also sind nur David und Keathan bisexuell?«
»David?« Edward schien etwas überrascht. »David und seine beiden Jungs würden freiwillig nie mit einer Frau schlafen ... Die sind erz-schwul.«
Mir verschlug es die Sprache. DAVID? ... Deshalb hatte er sich gestern verweigert ... unter einem fadenscheinigen Vorwand. David ist schwul, IHM EKELT VOR MIR! Ich war erschüttert, wollte es mir aber nicht anmerken lassen und suchte schnell nach einer anderen Frage ...
»Die beiden sind Davids Geliebte?«
»Ja, hast du das nicht gewusst? Sie sind ein wenig scheu und verschlossen, aber wirklich sehr nett. Ich finde schwule Männer generell viel herzlicher und meistens auch loyaler.«
»Sie sehen fast aus, als wären sie seine Söhne«, bemerkte ich.
Er lachte. »Ja, da hast du recht, das würde vom Alter her locker hinkommen und die Ähnlichkeit ist frappierend. Sie haben ziemlich die gleichen Haare wie er und sind auch genauso zierlich. Aber kein Wunder: Liam war Staatsmeister im Ballett und Hayle Profitänzer. Aber Santiago mag sie beide nicht ... Das war eines von seinen wenigen selbstlosen Zugeständnissen an David, so etwas kannst du bei ihm an einer Hand abzählen.«
»Santiago mag sie nicht? ... Wenn ich dann so zusammenfassend überlege, hat Santiago also nur Sex mit David und Keathan.«
»Was Männer betrifft ... ja.«
»Und dürfen die beiden auch miteinander ...?«
Edward war sichtlich am Ende seiner Redelust und seufzte genervt. »Ich kann dir nur sagen, David kann Keathan nicht sonderlich leiden ... Zwischen den beiden herrscht eine gewisse Rivalität.«
Ich wollte seine Geduld nicht weiter strapazieren und suchte nach einer abschließenden Frage. »Ganz schön kompliziert ... Und welche Überraschung bekomme ich heute Abend?«
Er lachte und schubste mich vom Weg. »Du kriegst mich nicht rum, Zahira!«
***
Nervös ging ich in meinem Zimmer auf und ab. Draußen war es bereits finster. Im großen Wandspiegel bewunderte ich die Dessous von »Agent Provocateur«, sie passten mir wie angegossen, sie setzten meine kleinen Brüste und die schmale Taille wirklich gut in Szene, fand ich. Meine frisch duftenden Haare fielen in großen Locken wallend über meine Schultern und fast war ich ein bisschen hingerissen von mir selbst. Die himmelblaue Stickerei an meinem schwarzen BH leuchtete richtig und passte exakt zur Farbe meiner Augen. Jetzt, wo ich wusste, dass Santiago mein Lächeln mochte, nahm ich mir vor, in Zukunft viel mehr zu lächeln. Irgendwie hatte ich das in den letzten Tagen sträflich vernachlässigt ... obwohl, eigentlich kein Wunder ... Bei der Erinnerung an diesen Vormittag wurde mir gleich wieder mulmig zumute. Plötzlich war ich mir nicht mal mehr sicher, ob ich Santiago heute überhaupt noch sehen wollte. Wie sehr konnte sich seine Laune innerhalb von einem Tag wohl verändern?
Ich suchte nach Ablenkung und sah im Schrank die edlen Designerkleider durch. Meine Wahl fiel auf ein hellblaues mit einer Perlenkette als Träger, drei seidig transparente Volants fielen abgestuft übereinander bis ungefähr zur Mitte meiner Oberschenkel. Jetzt brauchte ich nur noch passende Schuhe und als ich ohne nachzudenken eine schwere Lade aufzog, übermannte mich ein heftiges Déjà-vu ... mir wurde schwarz vor Augen. Mit beiden Händen hielt ich mich am Schrank fest und versuchte, mich auf meinen Atem zu konzentrieren. Eigentlich wollte ich mich gar nicht mehr anziehen, der Gedanke an Santiago bereitete mir nur Magenschmerzen. Aber ins Bett wollte ich auch nicht. Wer ging schon an seinem achtzehnten Geburtstag so zeitig schlafen? Traurig sah ich aus dem Fenster und bekam zum ersten Mal Heimweh. Irgendwie war ich enttäuscht von Santiago, vor zwei Wochen hatte ich mir alles noch ganz anders vorgestellt. Jetzt spürte ich fast nur noch meine Angst vor ihm ... Plötzlich klopfte es an meiner Tür. Ganz etwas Neues ... Überfall mit Ankündigung ... trotzdem erschrak ich ein wenig und umklammerte mich ängstlich selbst. In meiner Brust steigerte sich unweigerlich die Frequenz meiner Herzschläge.
Die Tür öffnete sich langsam und Santiago trat ein, ganz in schwarz gekleidet, das Hemd etwas aufgeknöpft. Er sah umwerfend aus. Ich holte tief Luft. Santiago lehnte sich mit den Händen am Rücken an die geschlossene Tür und überkreuzte lässig die Beine. Ich stand noch immer an das Fensterbrett gelehnt, hielt mich selbst fest in meinen Armen und versuchte, mich so vor seiner Unberechenbarkeit zu schützen. Das geplante Lächeln war in diesem Moment ausgeschlossen, auch wenn ich wieder einmal hingerissen war von seinem Äußeren ... Die Angst, die seine bitterernste Miene bei mir verursachte, legte meine Mundwinkel lahm.
Santiago konnte sogar aus dieser Entfernung meine Gefühle deuten, als stünden sie mir auf den Leib geschrieben. Er sah zu Boden, schüttelte den Kopf und seufzte: »Zahira ... deine Angst erregt mich so dermaßen, ich kann dir das gar nicht beschreiben.«