Values and Virtues in the Military. Nadine Eggimann Zanetti

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Values and Virtues in the Military - Nadine Eggimann Zanetti Studies in Military Psychology and Pedagogy

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psycholexikalisch-orientierten Analyse der militärischen Grundlagendokumente definierten und durch die obersten Führungskräfte der Schweizer Armee als prioritär eingestuft wurden.

      In Studie I wurde der MVVC einer Stichprobe von 550 Berufsoffizieren und Berufsunteroffizieren vorgelegt, um die subjektive Präferenz für jeden militärischen Werte- und Tugendbegriff aus der Sicht von Entscheidungen und Handlungen im militärischen Alltag zu erfassen. Die Hauptkomponentenanalyse in Kombination mit Goldberg’s Methode der hierarchischen Faktoranalyse definierte fünf militärische Wertefaktoren: Freiheit (I), Zusammenhalt (II), Good Soldiership (III), gegenseitiger Respekt (IV) und Hierarchie (V). Bezüglich den Korrelationen mit den Big Five Persönlichkeitsmerkmalen (Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Neues, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit) wurde die stärkste Beziehung zwischen Good Soldiership (III) und dem Persönlichkeitsmerkmal Gewissenhaftigkeit, als auch zwischen gegenseitiger Respekt (IV) und dem Persönlichkeitsmerkmal Verträglichkeit ermittelt. Mit Bezug auf die fünf universellen Wertetypen (Intellektualismus, Balance, Religiosität, Materialismus, Konservatismus) zeigte Good Soldiership (III) die höchste Korrelation mit Konservatismus, während die Korrelationskoeffizienten generell nicht höher waren als zwischen militärischen Werten und den Persönlichkeitsfaktoren.

      In Studie II wurde der MVVC 270 militärischen Offizieraspiranten aus verschiedenen Truppengattungen vorgelegt, mit der Zielsetzung, die Struktur der 42 militärischen Tugend-Begriffen zu ermitteln. Unter Anwendung des gleichen methodischen Ansatzes wie in Studie I wurden vier militärische Tugendfaktoren ermittelt: Persönliche Stärke (I), korrektes Verhalten (II), Reflexion (III) und Empathie (IV). Die Vier-Faktoren-Struktur der militärischen Tugenden verwies auf ein charakteristisches Korrelationsmuster mit den fünf Faktoren zweiter Ordnung der Charakterstärken (interpersonelle Stärken, emotionale Stärken, intellektuelle Stärken, Stärken der Mässigung, theologische Stärken). Dies deutete darauf hin, dass militärische Tugenden auf den universell definierten Faktoren von Charakterstärken aufbauen. Insbesondere zeigten die emotionalen Stärken des VIA-IS die stärkste Verbindung mit den vier militärischen Tugendfaktoren, zu denen sich die höchsten Korrelationen in Bezug auf Persönliche Stärke (I) und korrektes Verhalten (II) identifizierte. Zusätzlich korrelierte Persönliche Stärke (I) negativ mit den Stärken der Mässigung.

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      Studie III umfasste eine Stichprobe von Schweizer Rekruten (N = 391), die sich in der militärischen Grundausbildung befanden. Von Interesse war es, die Auswirkungen von (a) universellen Werten und (b) den fünf militärischen Wertefaktoren und den vier militärischen Tugendfaktoren auf OCB und auf die Führungsmotivation (MTL) zu analysieren. Als Ergebnis der multivariaten Analysen erwiesen sich Intellektualismus und Harmonie unter den universellen Werten sowie Good Soldiership (militärischer Wertefaktor III) und Persönliche Stärke (militärischer Tugendfaktor I) als signifikante Vorhersage von OCB und MTL. Ausserdem zeigte sich, dass militärische Werte und Tugenden einen inkrementellen Beitrag zur Vorhersage von OCB und MTL erlaubten, ergänzend zu den universellen Werten.

      Innerhalb einer ergänzenden internationalen Befragung wurden 19 militärische Organisationen konsultiert, um relevante Hinweise über die praktische Anwendung einer Werte- und Tugendklassifikation sowie über die Existenz ähnlicher Forschungstätigkeiten zu erfahren. 12 der Organisationen bestätigten eine aktive Anwendung von militärischen Kernwerten und -tugenden. Die Resonanz der Umfrage verwies auf deren thematische Bedeutung zu Gunsten der erfolgreichen militärischen Führung.

      Das Ziel der Datenanalysen innerhalb dieser Dissertation war die Definition einer militärspezifische Klassifikation von Werten und Tugenden in Übereinstimmung mit der Kultur der Schweizer Armee. Als grundlegend dazu erwies sich die erstmalige Anwendung eines psycholexikalischen und faktoranalytischen Ansatzes im militärischen Umfeld zur Identifizierung der zentralen militärischen Werte und Tugenden sowie zur Bestimmung deren faktoriellen Struktur. Damit war ermöglicht, aufgrund eines systematischen Vorgehens die Kernwerte und -tugenden der Schweizer Armee zu definieren. Die Ergebnisse dienen als zusätzliche Grundlage für eine optimale militärische Erziehung, Ausbildung und Führung, und verweisen auf erweiterte zukünftige Forschung in Ergänzung zu dieser Dissertation.

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      “Instead of educating our soldiers, we train them. Instead of developing the male characteristics, as typically given to a good soldier, we let theory fill their heads.”

      — General Ulrich Wille1

      General Ulrich Wille, Commander-in-Chief of the Swiss Armed Forces in the First World War and head of the Swiss Military Academy at ETH Zurich from 1909 to 1913, considered values and virtues to be part of the “male characteristics,” and as such subject to military education. He was the first military leader to introduce the subject of values and virtues into the practical operation and theoretical understanding of the Swiss Armed Forces (Annen, Steiger, & Zwygart, 2004). The wording of his statement may need to be adjusted to today’s military operational reality, but its fundamental message remains valid. It is a historic point that values and virtues are understood as a binding part of military leadership, training, and education in the Swiss Armed Forces. Since the time of General Wille’s command, all subsequent service regulations of the Swiss Armed Forces have included an explicit reference and commitment to military values and virtues.

      This thesis devoted its research to the wide subject of values and virtues within the context of military psychology and the Swiss Armed Forces. The general concepts of values and virtues, and more explicitly, their content and implementation, are of great importance in military daily life. They are decisive in enabling a leader to execute his task thoughtfully, rather than harshly. The success of a training lesson in fostering the independent thinking of soldiers, rather than merely executing tasks, also depends on the values of the respective instructors. In both cases, values and virtues are implicitly noticeable.

      According to Baumann (2007), values and virtues set standards and guidelines as to how to behave in a military environment. Annen et al. (2004) stated that values and virtues provide orientation and consistency to the individual and the entire military community. Furthermore, they are an important prerequisite to aim at the ultimate target regarding both education and conduct, as well ←27 | 28→as to safeguard the ethical behavioral mandates under more severe conditions. Values and virtues as psychological concepts refer to stable characteristics of individuals, which are understood as positive, morally good, and desirable (De Raad & Van Oudenhoven, 2008). Accordingly, a value identifies what people find important and guides them in regards to choices and decisions. A virtue is generally understood to be a morally good trait, enabling a person to live in accordance with his or her personal values (De Raad & Van Oudenhoven, 2011). For instance, human dignity is interpreted as a value. Courage or bravery are virtues, which make it possible to live in accordance with human dignity, for instance, via a public engagement to the benefit of social minorities. This thesis strictly treated values and virtues as separate concepts, in line with this theoretical understanding.

      Furthermore, the fundamental assumption within this thesis was that military organizations differ from civilian institutions in reference to their specific culture, its values, virtues, and traditions. Meyer (2015) described the specific difference as follows: “The military is, assuredly, a culture. It has its own history, laws, values, traditions, language, and customs” (p. 416). In line with Soeters, Winslow, and Weibull (2006), culture can be defined as common views on values and priorities in life. Consequently, culture is strongly linked to the concept of values. It represents a common vision of collectivities of people such as nations, regions, organizations,

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