SKULL 3: Die Würfel fallen. Stefan Burban

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу SKULL 3: Die Würfel fallen - Stefan Burban страница 4

Автор:
Серия:
Издательство:
SKULL 3: Die Würfel fallen - Stefan Burban

Скачать книгу

müssen sie aufgeben«, erwiderte Dexter. »Weder das Konsortium noch das Königreich besitzt genügend Schiffe, um sämtliche Systeme jenseits ihrer Grenzen zu überwachen. Ihr Netz muss zwangsläufig Löcher aufweisen. Wir müssen nur eines finden und hindurchschlüpfen.«

      »Falls sie uns nicht vorher in Stücke schießen.« Dombrowski wirkte mit der Entscheidung unzufrieden, ersparte jedoch jedem der Anwesenden eine direkte Kritik daran. Er begnügte sich mit düsteren Blicken. Dexter konnte den Mann sogar bis zu einem gewissen Grad verstehen. Dombrowski hatte nie in der CRN gedient. Ihn verband nichts mit den Besatzungen auf den Verfolgerschiffen. Für ihn waren es lediglich Ziele, die zerstört werden mussten. Genau das, was Dexter keinesfalls wollte.

      »Abschuss!«, meldete plötzlich einer der anwesenden Ordonnanzen. Dexters Blick richtete sich schlagartig auf das Hologramm. Seine Augen verengten sich. Die in Rot dargestellten königlichen Schiffe stießen eine Salve Torpedos aus. Sie waren noch außer Reichweite. Der Antrieb würde den Treibstoff verbraucht haben, bevor die Geschosse die Skull-Nachhut erreicht haben würde. Sinn und Zweck dieser Salve war lediglich, die Fliehenden unter Druck zu setzen und sie zu einer unbedachten Handlung zu verleiten. Dexter dachte nicht im Traum daran, diesen Köder zu schlucken.

      Innerhalb der nächsten Minuten verschossen die royalen Schiffe Salve um Salve. Und mit jeder Salve kamen die Lenkflugkörper näher an die Nachhut heran, bevor der Antrieb den Geist aufgab.

      Es dauerte nicht lange und die ersten Geschosse schlugen ein. Beide Kampfkreuzer hatten ihre Schildblase aufgebaut und so viel Energie wie möglich den Heckschilden zugeführt. Die Energieblase schillerte unter dem Aufprall Dutzender Geschosse. Die königlichen Besatzungen hatten Blut geleckt. Sie spürten, dass sich die Jagd dem Ende entgegenneigte.

      Dexter bewunderte die Disziplin seiner Leute. Obwohl die Anspannung angesichts der drohenden Vernichtung enorm sein musste, schlug keines der beiden Schiffe zurück. Sie begnügten sich auf rein defensive Maßnahmen.

      Mit einem Mal versagten die Heckschilde des Kampfkreuzers Perikles. Detonationen überschütteten das Heck. Dexter beugte sich unvermittelt vor und stützte sich mit beiden Händen auf den Rand des Holotanks. Seine Finger umklammerten diesen so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten.

      »Ein Ruf von der Perikles«, informierte ihn Dombrowski.

      »Einspeisen!«, ordnete Dexter an.

      Die taktische Ansicht des Hologramms verkleinerte sich merklich. Es wurde ersetzt von dem Abbild eines schmächtigen Offiziers mit Halbglatze, aber dafür stechend blauen Augen.

      »Captain Ortega? Wie ist die Lage?«

      Captain Benito Ortega von der Perikles räusperte sich. »Wir nehmen schweren Schaden im Bereich der Antriebssektion. Die Panzerung hält bisher, aber wir wissen nicht, wie lange das noch gut geht. Mein Chefingenieur versucht, die Schilde wieder hochzufahren, aber auch das wäre lediglich eine Notlösung. Wie sollen wir weiter verfahren?«

      Dexter wusste genau, was der Mann eigentlich fragen wollte: »Dürfen wir zurückschießen?« Am liebsten hätte er geantwortet: »Handeln Sie nach eigenem Ermessen.« Aber damit hätte er den Schwarzen Peter lediglich an Ortega weitergereicht. Das wäre bei keinem der Offiziere gut angekommen. Ganz davon abgesehen, dass sich Dexter damit selbst nicht wohlgefühlt hätte. Er wollte gerade antworten, als Dombrowski aufsah.

      »Die Stolz verliert Geschwindigkeit.«

      Dexter runzelte die Stirn. »Einen Augenblick, Ortega«, bat er und wandte sich erneut dem taktischen Hologramm zu. Bei der Stolz handelte es sich um das Großschlachtschiff, das nun als Flaggschiff der letzten condorianischen Streitkräfte fungierte. Es verlor tatsächlich an Fahrt.

      »Hat das Schiff Schäden gemeldet?«

      Dombrowski schüttelte als Antwort lediglich den Kopf. Dexter beobachtete unterdessen fasziniert den Vorgang, der sich vor ihm abspielte. Konteradmiral Irina Necheyev ließ ihr Großschlachtschiff elegant zurückfallen und setzte sich ans Ende der Kolonne – direkt in die Schusslinie zwischen die royalen Einheiten und die Skull-Nachhut. Die Geschosse prasselten nun auf die viel stärkeren Schilde des condorianischen Kriegsschiffes ein, die dem Beschuss zumindest im Moment problemlos standhielten.

      »Ortega«, sprach Dexter den Captain der Perikles an, »bringen Sie Ihre Schilde wieder online. Die Stolz gibt Ihnen Deckung.«

      Ortega nickte dankbar und beendete die Verbindung.

      »Commodore? Da tut sich etwas«, meinte Dombrowski mit einem Mal.

      Dexter sah auf. Die Stolz ließ unvermittelt ihre Heckschilde fallen und feuerte eine volle Breitseite aus den Hecktorpedorohren sowie ihren Raketenwerfern ab.

      »Eine Verbindung zur Stolz!«, befahl Dexter. Er hatte kaum ausgesprochen, da erschien bereits das ernste Konterfei Konteradmiral Necheyevs auf seinem Hologramm. Die Frau wäre attraktiv gewesen, hätte sie auch mal gelächelt oder sich nicht dazu entschieden, ihre blonde Mähne zu einem Dutt am Hinterkopf zu frisieren. Auf diese Weise wirkte sie wie ein strenger Zuchtmeister. Auf manchen hätte das vielleicht anziehend gewirkt, nicht jedoch auf Dexter.

      »Necheyev, was zur Hölle machen Sie da?«

      »Meinen Job«, erwiderte die Frau schlicht und kappte die Verbindung ohne weiteres Wort.

      »Die Stolz feuert erneut«, gab Dombrowski bekannt. Überraschenderweise fehlte dem Tonfall des Flagglieutenants der Anflug von Genugtuung, den Dexter eigentlich erwartet hatte.

      Das condorianische Flaggschiff feuerte drei weitere Salven ab, die brutal auf die königliche Vorhut einhämmerten. Diese bestand aus einigen Eskortfregatten sowie einem Angriffs- und zwei Kampfkreuzern.

      Die royalen Schiffe fuhren ihre Schilde hoch, um den Beschuss auszusitzen. Gleichzeitig schloss die übrigen TOG zügig auf, um ihre Einheiten unter Beschuss zu unterstützen. Es war jedoch zu spät. Necheyev konzentrierte ihr Bombardement auf die schwächsten feindlichen Schiffe. Die Schilde hielten zunächst stand, hatten aber der Feuerkraft eines Großschlachtschiffes kaum etwas entgegenzusetzen.

      Mit der vierten Salve knackte die condorianische Admiralin die Schilde von drei Eskortfregatten. Drei weitere Salven reichten und zwei der Schiffe vergingen in grellen Explosionen, unter denen sie sich regelrecht auflösten. Das dritte Schiff entkam gerade noch rechtzeitig unter den Schutz des Angriffskreuzers, zog dabei aber einen Schwanz aus entweichender Atmosphäre und geborstener Panzerung hinter sich her.

      Bevor Dexter auf den Verlust der Schiffe und den Tod so vieler königlicher Soldaten reagieren konnte, sah sein Flagglieutenant auf. »Wir haben L5 erreicht«, meldete er. »Bereit zum Sprung.«

      Dexter schluckte. Sein Hals fühlte sich staubtrocken an. »Ausführen!«

      Die Flaggbrücke und darüber hinaus das Universum verschwammen zu einem Sammelsurium an Farben, als die Normandy und ihre Begleitflotte durch den Lagrange-Punkt L5 sprangen – unsicher, was sie auf der anderen Seite erwarten würde.

       2

      Die Kräfte kehrten nur langsam zurück in Rodney MacTavishs Körper. Dabei spielten die zahlreichen Blutergüsse, die Schürfwunden und sogar die Knochenbrüche weniger eine Rolle als die Brandwunden. Doch die aufopferungsvolle Pflege des Krankenhauspersonals

Скачать книгу