Mörderische Eifel. Andreas J. Schulte

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Mörderische Eifel - Andreas J. Schulte

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Wort ab.

      Aus dem Schrei wurde ein hysterisches Kreischen und aus den friedlich umherschlendernden Besuchern eine Menschenmasse, die voller Panik davonstürzte.

      Sven und Carsten schauten sich überrascht an, dann rannten sie los Richtung Holzkapelle, dahin, wo die Schreie herkamen.

      »Der Wolfgang. Der arme Wolfgang, ich kann es immer noch nicht glauben. Wolfgang von Wolfenstein, mein Champion, tot, brutal aus dem Leben gerissen.« Dieter Feldkirch schüttelte den Kopf, als wolle er die letzten drei Stunden nicht wahrhaben.

      Sie saßen zu dritt in seinem Wohnmobil. Die Polizei hatte den Tatort gesichert, die ersten Aussagen aufgenommen, ganz sicher würden alle Verantwortlichen noch einmal ins Polizeipräsidium bestellt werden.

      Carsten und Sven musterten Feldkirch. »Der Sicherheitsdienst hat angegeben, dass er weder bei seiner Runde um 22 Uhr noch bei den darauffolgenden Kontrollrunden etwas bemerkt habe. Trotzdem hat der Datenspeicher an der Tür aufgezeichnet, dass um 22:05 Uhr die Eingangstür geöffnet wurde. Kurze Zeit später muss Wolfgang Schmertbach gestorben sein. Können Sie sich vorstellen, was er in der Kapelle wollte?«, fragte Sven.

      Feldkirch schaute hoch. »Ich habe keine Ahnung. Und es ist im Moment auch mein kleinstes Problem, über Wolfgangs Gründe nachzudenken. Ich musste den Festplatz räumen lassen, die Veranstaltung ist abgesagt. Was mich das alles kostet, will ich gar nicht zusammenrechnen, vom Imageschaden ganz zu schweigen. Vor allem aber sind die beiden Kugelschnepper gestohlen, fort, weg, verschwunden. Gott, wie soll ich das nur dem Besitzer erklären? Wie soll ich …« Feldkirch brach ab, griff zu einem Glas, in dem eine bernsteinfarbene Flüssigkeit schwappte, und stürzte den Inhalt des Glases in einem Zug hinunter.

      »Nun ja, was die Versicherung betrifft, haben Sie ja uns«, erklärte Carsten.

      »Geld! Als ob man solche Kostbarkeiten mit Geld ersetzen könnte«, stöhnte Feldkirch.

      Sven schaute Carsten fragend an, der zuckte nur mit den Schultern. Darauf zog Sven ein Notizbuch und einen Stift heraus. »Herr Feldkirch, wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich Ihnen gern noch für unseren Untersuchungsbericht ein paar Fragen stellen.«

      Ohne die beiden Ermittler zu fragen, ob sie auch etwas trinken wollten, griff der Angesprochene zu einer geschliffenen Karaffe und goss sich ein weiteres großzügiges Glas ein. »Bitte, wenn es sein muss, obwohl die Polizei ja schon alles weiß.« Feldkirch stürzte auch dieses Glas auf Ex hinunter.

      »Zunächst einmal eine ganz banale Frage«, begann Sven, »wo waren Sie gestern Abend? Alleine hier im Wohnmobil?«

      Feldkirch seufzte erneut, bevor er antwortete: »Ach so, Sie wollen wissen, ob ich ein Alibi habe? Ob ich die Waffen gestohlen habe? Sie denken, ich will die Versicherungssumme kassieren? Mal ehrlich – glauben Sie wirklich, ich würde mich freiwillig in den finanziellen Ruin stürzen? Dieses Spectaculum sollte der Auftakt zu einer Reihe von Events werden, die ihresgleichen suchen, das sollte mein Durchbruch werden! Aber bitte, wenn Sie es genau wissen wollen. Ich bin am frühen Abend spazieren gegangen, war drüben beim Burgweiher. Ein wunderschönes Plätzchen, um einfach mal abzuschalten. Und dann bin ich zur Abtei Himmerod gefahren und habe dort in der Klostergaststätte gegessen.« Feldkirch lächelte die beiden Ermittler schief an. »Sie sollten das Klosterbier mal probieren, das lasse ich mir nie entgehen, gestern Abend hab ich natürlich nur ein Glas getrunken. Jedenfalls gibt es dort sicher genug Zeugen, ich war nicht zum ersten Mal da. Gefahren bin ich so gegen elf Uhr, würde ich sagen. Ja und dann bin ich schlafen gegangen, allein.«

      Im letzten Satz schwang schon Trotz mit. Sven entging das nicht, er schaute zu seinem Kollegen, der nickte nur unmerklich. Sven klappte das Notizbuch zu. »Danke, Herr Feldkirch, das war es auch schon. Sicher werden wir uns noch sehen.«

      Feldkirch verzichtete auf eine Antwort. Er hatte schon wieder die Karaffe in der Hand.

      Als die beiden Ermittler vor dem Wohnmobil standen, zupfte Sven an seinen Wollbeinlingen. »Ich werde mich jetzt erst mal umziehen und diese albernen Klamotten loswerden.«

      »Und dann werden wir zum Mittagessen fahren«, erwiderte Carsten, »und zwar in der Klostergaststätte der Abtei Himmerod.«

      »Hübsch ist das hier.« Carsten stand hinter dem Tor, dort wo früher einmal die Hauptpforte des Klosters gewesen sein musste. Sven hatte ein Faltblatt mit Informationen über die Abtei in der Hand. »Das Konventsgebäude da drüben wurde auf den Fundamenten des alten Klosters errichtet, das 1134 von Bernhard von Clairvaux selbst gegründet worden ist«, las Sven vor. »Das Kloster und die Klosterkirche da drüben sind allerdings erst nach 1922 wieder errichtet worden, die waren im 19. Jahrhundert nur noch eine verfallene Ruine.«

      »Ich verfalle gleich auch, wenn ich nicht bald etwas zu essen bekomme«, stöhnte Carsten, dessen Magen hörbar knurrte. »Komm, wir setzen uns draußen hin.«

      Eine gute Stunde später lehnte sich Carsten zufrieden zurück und blinzelte in die Sonne. »Ich kann Dieter Feldkirch verstehen, das Essen war ganz hervorragend. Und du willst wirklich nicht das Klosterbier probieren, Sven? Ich fahr auch zurück, ich mach mir nichts aus Bier.«

      Sven winkte nur ab. »Nee, lass mal: Ein Starkbier mir 10,5 Prozent Alkohol mitten am Tag, das ist nichts für mich.«

      Carsten murmelte etwas, das wie »selber schuld« klang, und ging dann in den Gastraum, um zu bezahlen.

      Als er wieder herauskam, sah er sehr nachdenklich aus. »Was ist los, hast du drinnen nach Feldkirch gefragt?«, fragte Sven.

      Carsten nickte: »Die Bedienung von gestern Abend kommt erst später, wir werden wohl noch etwas warten müssen. Wollen wir uns noch umschauen?«

      »Warum nicht.« Sven konsultierte noch einmal sein Faltblatt. »Das alte Bruchsteingebäude da drüben ist die Alte Mühle, da gibt es sogar eine Ausstellung.«

      »Nee du, ich muss einfach nur mal ein paar Schritte gehen. Wie wäre es mit dem Weg da runter zum Wasser?«

      »Ist mir alles recht. Das sind …«, Sven schaute noch einmal nach, »ja, das sind die Fischteiche des Klosters, die gab es schon im Mittelalter.«

      Als er wieder hoch schaute, stellte er fest, dass sein Kollege schon losgegangen war, ohne weiter auf ihn zu achten. Den ganzen Weg über war Carsten ausgesprochen einsilbig. Irgendetwas schien ihn zu beschäftigen, und Sven kannte seinen Kollegen lange genug, um ihn beim Grübeln nicht zu stören.

      Plötzlich blieb Carsten abrupt stehen und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Himmelarsch! Natürlich!«

      Bevor Sven noch etwas sagen konnte, hatte sich Carsten umgedreht und rannte den Weg zurück, den sie gekommen waren. Sven blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Als er wieder am Klostertor angekommen war, sah er, wie Carsten grinsend aus dem Klosterbuchladen herauskam und sich zufrieden die Hände rieb.

      »So, Sven, jetzt haben wir ihn.«

      »Willst du mir verraten, wovon du redest?«

      »Lass mich noch zwei, drei Sachen prüfen, dann erkläre ich es dir.«

      Es war am frühen Abend, als sie wieder vor dem großen Wohnmobil standen und an die Tür klopften.

      »Augenblick«, tönte es von drinnen, dann öffnete Dieter Feldkirch die Tür.

      »Oh, Sie beide. Ich hatte mich gerade fertiggemacht,

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