Auswahlband 11 Top-Krimis Herbst 2018 - Thriller Spannung auf 1378 Seiten. A. F. Morland

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Auswahlband 11 Top-Krimis Herbst 2018 - Thriller Spannung auf 1378 Seiten - A. F. Morland

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Museums für Leininger Landesgeschichte, jetzt im Ruhestand

      Marlene (Lene) Schelm: Erste Kriminalhauptkommissarin im Tellheimer Referat R – 11

      Ingo Baratsch: Jüngster Kommissar im R – 11

      Mia Hollweg: Kommissarsanwärterin im R – 11

      Jürgen Sandig: Staatsanwalt in Tellheim

      Egon Kurz: Leiter der Tellheimer Kriminaltechnik

      Dr. Xaver Rupp: Gerichtsmediziner in Tellheim

      Tom Bürger: Kollege Lenes aus dem Achten

      Alle Namen und Taten, Personen und Ereignisse, Geschäfte und Organisationen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig.

      Erstes Kapitel

      Martin Walberg lehnte sich zufrieden grinsend zurück und begann, leise vor sich hin zu summen, was er immer tat, wenn er etwas Erfreuliches erlebte, zum Beispiel einen Partner, den er gerade über den Tisch gezogen hatte oder einen hilfsbereiten Menschen, der bereit war, ohne Lohn für ihn zu arbeiten, wie etwa diesen Peter Korn, der ihn anstarrte, als habe Walberg was zu verschenken.

      „Wunderbar, Sie wollen sich also bei der Teta engagieren. Darf ich fragen, wie Sie auf uns gekommen sind?“

      „Fabian Lausen habe mir geraten, irgendwas Vernünftiges zu tun, statt den ganzen Tag vor der Glotze zu hocken und zu viel Bier zu trinken.“

      „Sehr vernünftig. Wer ist Fabian Lausen?“

      Peko entschied sich, lieber von Anfang an mit offenen Karten zu spielen: „Mein Bewährungshelfer. Ich bin auf Reststrafenbewährung draußen.“

      „Aha. Und was hat Sie hinter Gitter geführt – wenn Sie mir diese indiskrete Frage erlauben?“

      „Warum nicht. Diebstahl, Betrug, Unterschlagung und Urkundenfälschung.“

      „Donnerwetter, das hat sich ja gelohnt. Was haben Sie gemacht?“

      „Ich bin gelernter Schlosser und hatte ein kleines Geschäft in der Münstergasse von meinen Eltern geerbt.“

      „Mit dem es offenbar nicht gut gelaufen ist.“

      „Das Geschäft lief sogar recht ordentlich, aber ich habe gespielt Automaten, Poker in Hinterzimmern, Black Jack. Und dann war eines Tages die Kasse leer, die Lieferanten verlangten Bezahlung, die Bank wollte keinen Kredit mehr geben, das Finanzamt hielt die Hand auf und die BfA begann zu mahnen. Danach ging es wie bei einer Schussfahrt auf der Piste bergab.“

      „Hat dieser Lausen Teta empfohlen?“

      „Nein, ich habe im Wochenblatt gelesen, dass die Tellheimer Tafel Helfer sucht, Fahrer, Beifahrer, auch mal Packer und Träger.“

      „Haben Sie einen Führerschein?“

      „Ja.“

      „Darf ich den bitte mal sehen?“

      Der Führerschein war in Ordnung.

      „Kennen Sie sich in Tellheim aus?“

      „Ich bin hier geboren, zur Schule gegangen und habe hier meine Lehre gemacht. Ein wenig kenne ich mich hier also aus.“

      „Haben Sie gesundheitliche Beeinträchtigungen, wie etwa Bandscheibenvorfälle, Arthrose oder Arthritis oder Rheuma? Verstehen Sie mich bitte richtig, auch Beifahrer müssen mal ran und eine schwere Kiste schleppen. Rückgrat, Gelenke und die Pumpe hier“, er deutete auf seine linke Brustseite , „sollten schon in Ordnung sein.“

      „Keine Probleme damit, Herr Walberg.“

      „Alkohol? Drogen?“

      „Nein. Ich muss noch Schulden abstottern. Da bleibt für so was nichts übrig.“

      Das war nun glatt gelogen. Peko war zwar wegen der Folgen seiner Spielsucht in den Kahn gekommen und war immer noch spielsüchtig, als er auf Reststrafenbewährung entlassen worden war, aber er ging nicht mit leeren Taschen aus der JVA, sondern mit erbärmlich wenigen Kröten, die er in der Werkstatt der JVA Lensen verdient hatte. Und weil bei ihm Geld alle Taschen verbrannte, hatte er die Kohle sofort ausgegeben, für Lotto, Toto, Glücksspirale, Klassen- und Dombaulotterie, eben für alles, was irgendwie einen möglichen großen oder kleinen Gewinn versprach. Und das Schicksal hatte „ein Einsehen“ gehabt. Er gewann gleich mit mehreren Einsätzen, konnte seine Schulden zurückzahlen und sich den Gang zum Sozialamt sparen.

      Aber weil er nicht wollte, dass man sich amtlicherseits für seine finanzielle Lage interessierte, hatte er es vorgezogen, auch bei seinem Bewährungshelfer weiter den armen Mann zu spielen, der dennoch bereit war, anderen Bedürftigen zu helfen. Die Teta brauchte Unterstützung, einmal nahm die Zahl der Bedürftigen immer noch zu, und andererseits hatten die anfangs sehr freigiebigen Geschäfte angefangen, genauer zu rechnen und nicht immer so viel zu bestellen, dass abends reichlich für die Tafel übrig blieb. Die Teta hatte anfangen müssen, Abgabezeiten einzurichten. Eine Gruppe konnte sich montags, mittwochs und freitags anstellen. Die andere Gruppe hatte Ausweise für dienstags, donnerstags und samstags. Die Einnahmen deckten nicht einmal die unvermeidlichen Betriebskosten wie Strom, Wasser und Versicherungen. Spenden waren nach wie vor unerlässlich. Noch musste der jetzt sparsam wirtschaftende Peko nicht daran denken, sich ebenfalls um einen Zugangsausweis zu bewerben.

      „Wann könnten Sie anfangen. Herr Korn?“

      „Wenn Sie wollen, morgen Abend.“

      „Prima. Morgen um siebzehn Uhr hier auf dem Betriebshof? Am besten in einem feste Blaumann und rutschfesten Arbeitsschuhen, und wenn Sie zufällig etwas Pflaster und Verbandszeug neben Seife und einem Handtuch mitbringen könnten, wäre das sehr hilfreich. Ach so, jetzt brauche ich von Ihnen noch Anschrift und Telefon, falls Sie haben.“

      Peko hielt Walberg inzwischen für ein selbstverliebtes Arschloch, musste aber einräumen, dass er sich ernsthaft für die Tafel einsetzte und wahrscheinlich sogar ein guter Organisator war.

      Fabian Lausen hatte ihm eine winzige Zweiraumwohnung in der Bertoldstraße 25 besorgt, in der sich Peko wie in seiner Lensener Zelle eingesperrt fühlte. Aber sie war so klein, dass kein fieser Mitarbeiter der „Agentur für Arbeit“ ihn auffordern konnte, in eine noch kleinere und noch billigere Wohnung umzuziehen, die gab es nicht. Um keinen Ärger zu bekommen, hatte Peko darauf verzichtete, Hartz-Vier zu beantragen. Sein Bewährungshelfer hatte ihm schon den richtige Rat erteilt; diese langen Tage in dieser Puppenstube für Zwerge waren auf Dauer stinklangweilig und wenn sein Magen bei Bier und harten Sachen mitspielen würde, hätte Peko sicher schon oft zur Flasche gegriffen – leisten konnte er es sich ja.

      Nach seiner Verurteilung hatte er von einem Tag auf den anderen keine Freunde mehr und einige Bekannte von früher grüßen ihn nicht einmal mehr, wenn sie sich auf der Straße begegneten; seine Freundin hatte ihm in den Knast geschrieben, sie möchte ihn nie wiedersehen und ziehe zu einem altem Klassenkameraden nach Spanien.

      Peko freute sich darauf, durch die Tafel wieder unter Menschen zu kommen und ohne Geldsorgen was Vernünftiges zu tun. In der Haft hatte er abgenommen, Arbeitsschuhe und Blaumann passten noch, und das metallene Verbandskästchen hatte er

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