Strategien gegen Mobbing. Simone Janson

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Strategien gegen Mobbing - Simone Janson

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      Die Amygdala: unser Gefahrenradar

      Die Amygdala untersucht alle Ereignisse, die auf uns einwirken, höchst wachsam auf emotional wichtige Faktoren. Sie ist unser Frühwarnsystem, unser neuronales Radar für bedrohliche Situationen und potenzielle Gefahren. Sie registriert jede Bewegung und hört das schier unhörbare Rascheln im Gebüsch. Sie interpretiert die Bedeutung nonverbaler Mitteilungen und jede Veränderung in der Stimme.

      Sie sucht nach freundlichen Gesten und finsteren Gestalten. Sie sondiert unaufhörlich die Mimik Anderer und decodiert vermeintliche Absichten. Denn jede Stimmungsschwankung macht sich mehr oder weniger hauchzart durch Mikrobewegungen der Gesichtsmuskeln bemerkbar.

      Eine gut trainierte Amygdala schöpft rechtzeitig Verdacht. Sie entlarvt Falschheit und Manipulation. Sie spürt Bedrohungen kommen und sorgt blitzschnell für die passende Reaktion: panikartige Flucht, dosierter Angriff oder atemloses Erstarren – je nachdem, was gerade die passendste Lösung ist.

      Langsames Denken ist im Angesicht der Gefahr wenig hilfreich. Deshalb werden die Verbindungsstellen zwischen den einzelnen Hirnzellen, die so genannten synaptischen Spalten, blockiert. Dort können die Hirnströme dann nicht mehr ungehindert fließen, und wir können nicht mehr klar denken. Die Folge: ein Blackout. Nur simple Routinen können daraufhin noch abgespult werden.

      Angst lähmt, zerstört und macht dumm

      Angst kann uns kurzzeitig aus der Reserve locken und an die Grenzen unserer Möglichkeiten führen. Doch sie paralysiert auch und zerstört. Dauerangst versetzt den Körper in permanente Alarmbereitschaft, sie mindert seine Leistungskraft und führt am Ende in den Burnout. Wer Angst hat, reduziert auch seine Lernfähigkeit und macht Fehler.

      Übellaunige, einschüchternde, herumkommandierende, machtbesessene, pathologische Manager stellen für Mitarbeiter eine permanente Bedrohung dar. Sie signalisieren dem Gehirn: Lebensgefahr. Dies führt zu einer Explosion der Stresshormone. Und die Autoritätsangst, die Rambo-Chefs produzieren, lässt Mitarbeiter wie gelähmt am unteren Ende ihres Potenzials zurück.

      In den Zeiten der Industriegesellschaft führte ein Klima der Angst bisweilen noch zum Erfolg, da damals die Arbeiter nicht denken, sondern nur spuren mussten. Untergebene allerdings, die wie Marionetten ihr Standardprogramm anspulen, können Unternehmen kaum mehr gebrauchen. Sowas erledigen von nun an Computer.

      Kreativität kann nur in heiteren Hirnen gedeihen

      In Zukunft wird vornehmlich für Denkleistung bezahlt. Kreativität ist die Schlüsselressource der Zukunft. Das geistige Know-how ist unser größtes Wettbewerbsplus. In wissensbasierten Dienstleistungsgesellschaften ist ein engagierter, situativer, flexibler und hochwertiger Output gefragt.

      Doch Kreativität braucht Heiterkeit – und Weite im Hirn. Zwischen den Synapsen muss es verstopfungsfrei fließen. Will heißen: Kopfarbeiter brauchen freundliche und inspirierende Chefs. Nur dann können und wollen sie ihr intellektuelles Potenzial der Firma voll und ganz zur Verfügung stellen.

      Anhaltende Missstimmung hingegen bindet Energie an der falschen Stelle. Und sie sabotiert die Fähigkeit des Gehirns, sein Bestes zu geben. Druck verengt das Gehirn und fabriziert den gefürchteten Tunnelblick. Nur, wem es gut geht, kann also Ideenreichtum entwickeln und Außergewöhnliches vollbringen.

      Die Angst muss aus den Unternehmen verschwinden

      "Je größer die Angst, desto stärker ist die kognitive Leistungsfähigkeit des Gehirns in Mitleidenschaft gezogen. In diesem Zustand mentalen Elends nehmen ziellose Gedanken unsere Aufmerksamkeit in Beschlag", schreibt Daniel Goleman in seinem Buch ‚Soziale Intelligenz‘. Haben wir Angst, fühlen wir uns klein und minderwertig, und das strahlt auf alles ab, was wir tun.

      Freundlichkeit als Führungstugend bewirkt weit mehr als Drohungen und Aggression. Es ist also vor allem die Angst, die aus den Unternehmen verschwinden muss. Sie ist der größte Leistungskiller. Sie führt zu Minderleistungen, zu destruktivem Handeln und schließlich in die Resignation.

      Dies drückt sich meist so aus, dass die Mitarbeiter kaum mehr bereit sind, offen ihre Meinung zu sagen, neue Ideen einzubringen, kooperativ zusammenzuarbeiten, neue Herausforderungen anzunehmen oder die Qualität ihrer Arbeit zu verbessern. Vielmehr begeben sie sich zunächst in den Zustand des angepassten Ja-Sagens, dann in die freizeitorientierte Schonhaltung, dann in die (innere) Kündigung oder in die Sabotage.

      Emotionale Killerphrasen in der Kommunikation: Die Top 10 Killerphrasen

      // Von Markus Hornung

      Bei Seminaren, im direkten Kontakt mit unseren Kunden, sammeln wir regelmäßig emotionen-killende Redewendungen – hier ein Überblick über die Top-10.

      So wichtig ist emotionale Intelligenz

      Emotionale Killerphrasen sind in der Regel sinnlose Kommunikation – in der Regel darauf ausgerichtet, Emotionen bei anderen Menschen den Gar auszumachen. In Wirklichkeit zeigen sie nur unsere eigene Unfähigkeit, damit umzugehen.

      Wie wichtig der intelligent Umgang mit Emotionen ist, möchte ich noch einmal mit einer Definition verdeutlichen: Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, eigene Emotionen und die Emotionen anderer sowie die dahinterstehende Werte wahrzunehmen.

      Umgang mit Gefühlen

      Dazu gehört, diese zu differenzieren (also voneinander zu unterscheiden), glaubhaft anzuerkennen und vorausschauend und zielgerichtet mit ihnen umzugehen.

      Das Ganze so, dass es im Zusammenspiel mit rationalen Denk- und Verhaltensweisen zu einem für alle Beteiligten nutzbringenden Abschluss der Situation kommt.

      Warum Anerkennung wichtig ist!

      Sie wissen: Eine Definition Emotionaler Intelligenz ist ohne den so zentralen Begriff der Anerkennung nicht vollständig und auch nicht praktikabel.

      Dies liegt zum erheblichen Teil daran, dass ohne eine vorherige Anerkennung eines emotionalen Zustandes eine Veränderung oder Loslösung von diesem nicht möglich ist.

      "Es ist in Ordnung, dass ich Emotionen habe"

      Dies gilt sowohl für eigene Emotionen als auch für die Emotionen anderer. Die ermächtigende Haltung lautet hier: "Es ist vollkommen in Ordnung, dass ich diese Emotion habe", beziehungsweise: "Es ist vollkommen in Ordnung, dass mein Gegenüber diese Emotion hat."

      Die hier beschriebene Betrachtung birgt ein wenig Brisanz, denn sie stellt einige der am meisten von uns gebrauchten umgangssprachlichen Äußerungen infrage.

      Lassen Sie die emotionalen Killerphrasen weg!

      Wenn ich also als Trainer für Emotionale Intelligenz nach den Don’ts gefragt werde, ist meine erste und einzige Antwort:

      Wenn wir uns vor diesem Hintergrund die Sammlung dieser gerne genommenen Redewendungen einmal ansehen, wundern wir uns nicht nur über deren Fülle, sondern wir wandern auch auf einem schmalen Grat

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