Der Prophet. James Goll
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Die mächtigsten prophetischen Worte sind personenbezogen, nicht professionell. Jemandem auf freundliche und gütige Weise zu dienen, ist vielleicht der beste prophetische Dienst von allen, und du musst sicherlich nicht jedes Wort mit „So spricht der Herr“ unterstreichen. Fühle dich frei, deine Sprache zu ändern und sie weniger religiös und mehr normal, zugänglich zu halten. Dazu werde ich in den folgenden Kapiteln noch viel mehr zu sagen haben.
Lasst die Liebe euer Ziel sein (vgl. 1 Kor 14,1). Die Liebe ist der Kanal, der den Glauben transportiert. Du brauchst kein Besserwisser zu sein. Sei einfach ein aufrichtiger Mensch, der sich um die Menschen kümmert. Stelle Fragen und lerne die Menschen kennen. Lerne, in den Gaben des Geistes zu wirken, während du in der Frucht des Geistes wächst (Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung – vgl. Gal 5,22-23).
Es ist ein Prozess. Wie ein Adler wusstest du bei deiner Geburt noch nicht, wie man aufsteigt oder jagt. Selbst wenn du eine gewisse Reife erlangt hast, wirst du immer noch neue Dinge lernen müssen. Vergiss nicht, dass du den besten Lehrer hast, den du haben kannst, und dass er versprochen hat, das Werk zu vollenden, das er in dir begonnen hat (vgl. Phil 1,6). Er wird dich auf dem ganzen Weg erneuern, ähnlich wie er die Federn eines sich mausernden Adlers erneuert.
Vergiss niemals dein Ziel – das Ziel eines jeden, der bei seinem Namen gerufen wird: Jesus zu verherrlichen. Nachdem Johannes in den himmlischen Thronsaal eingeladen wurde, schrieb er diese Worte auf: „… das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung“ (Offb 19,10). Nicht deine Flügelspannweite oder die Genauigkeit deines Auges ist das, was zählt, sondern dass du deine Adleraugen trainierst, dich auf Jesus selbst zu konzentrieren. Gibst du als ein Adler Gottes sein Zeugnis weiter?
Gebet
Vater, in Jesu großem Namen wollen wir eine prophetische Gemeinschaft aufstehen sehen, deren Herzen auf dich gerichtet sind. Hilf uns, nach der Liebe zu streben und dennoch ernsthaft die Gabe der Prophetie zu begehren. Schenke uns prophetische Herzen, damit wir das Zeugnis Jesu für alle, mit denen wir in Kontakt kommen, freisetzen können. Mögen wir die Augen von Adlern haben, um unsere Beute zu erkennen und zu lernen, für den Fang herabzustoßen. Vergrößere unsere Flügelspannweite, damit wir zu neuen Höhen aufsteigen können. Wir erklären, dass wir keine gefährdete Art mehr sind und dass wir nicht in Angst leben müssen. Ja, wie die Adler wagen wir es jetzt, höher zu fliegen als je zuvor! Amen.
1 „Es sprach aber auch ein anderer: Ich will dir nachfolgen, Herr; vorher aber erlaube mir, Abschied zu nehmen von denen, die in meinem Hause sind. Jesus aber sprach zu ihm: Niemand, der seine Hand an den Pflug gelegt hat und zurückblickt, ist tauglich für das Reich Gottes“ (Lk 9,61-62).
2 Andrew Murray, With Wings as Eagles (New Kensington, Penn.: Whitaker House, 1993), 63-64.
Kapitel 2: Die Geschichte des prophetischen Dienstes
… von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat.
Apostelgeschichte 3,21
Gott hat durch seine prophetische Stimme seit der Zeit der Schöpfung gesprochen. Gott spricht auch heute noch. Es liegt in seiner Natur, mit seinem Volk zu kommunizieren. Die Verfasser der Evangelien und der Briefe des Neuen Testaments verwiesen mehrfach auf die „alten Propheten“ und bauten auf dem Fundament auf, das noch jahrhundertelang gelegt wurde:
Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren (Mt 5,12).
[Ihr] sagt: Wären wir in den Tagen unserer Väter gewesen, so würden wir uns nicht an dem Blut der Propheten schuldig gemacht haben. Deswegen siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; einige von ihnen werdet ihr töten und kreuzigen, und einige von ihnen werdet ihr in euren Synagogen geißeln und werdet sie verfolgen von Stadt zu Stadt, damit über euch komme alles gerechte Blut, das auf der Erde vergossen wurde, von dem Blut Abels, des Gerechten, bis zu dem Blut Secharjas, des Sohnes Berechjas, den ihr zwischen dem Tempel und dem Altar ermordet habt (Mt 23,30; 34-35).
… wie er geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Ewigkeit her (Lk 1,70).
Freut euch an jenem Tag und hüpft! Denn siehe, euer Lohn ist groß in dem Himmel; denn ebenso taten ihre Väter den Propheten (Lk 6,23).
… das er durch seine Propheten in heiligen Schriften vorher verheißen hat (Röm 1,2).
Gott aber hat so erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten vorher verkündigt hat, dass sein Christus leiden sollte. So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn und er den euch vorausbestimmten Jesus Christus sende! Den muss freilich der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat. Mose hat schon gesagt: „Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern erwecken, gleich mir. Auf ihn sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird! Es wird aber geschehen: Jede Seele, die auf jenen Propheten nicht hören wird, soll aus dem Volk ausgerottet werden.“ Aber auch alle Propheten, von Samuel an und der Reihe nach, so viele geredet haben, haben auch diese Tage verkündigt. Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott euren Vätern verordnet hat, als er zu Abraham sprach: „Und in deinem Samen werden gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“ Euch zuerst hat Gott seinen Knecht erweckt und ihn gesandt, euch zu segnen, indem er einen jeden von euch von seinen Bosheiten abwendet (Apg 3,18-26).
Diese alten Propheten waren nicht nur diejenigen, nach denen Bücher in der Bibel benannt sind. Lukas bezieht sich auf Abel als einen Propheten: „… damit das Blut aller Propheten, das von Grundlegung der Welt an vergossen worden ist, von diesem Geschlecht gefordert werde: von dem Blut Abels an bis zu dem Blut des Secharja, der zwischen dem Altar und dem Haus umkam; ja, sage ich euch, es wird von diesem Geschlecht gefordert werden“ (Lk 11,50-51, vgl. auch 1 Mose 4,4.10). Das ist eine der Stellen in der Schrift, die das unvermeidliche Leiden der Propheten erwähnt.
Sogar der Prophet Jeremia, der heute selbst als einer der wichtigsten „Propheten von einst“ gilt, bezog sich auf seine Vorgänger, als er sagte: „Die Propheten, die von alters her vor mir und vor dir gewesen sind, die haben auch über viele Länder und über große Königreiche geweissagt von Krieg, von Unheil und von Pest!“ (Jer 28,8). Dabei ging es ihm nicht nur um seine eigene Generation, sondern er erkannte, dass er zu einer langen Reihe von Propheten gehörte, die in die Weltgeschichte hineingesprochen hatten. Sie beschränkten sich bei Weitem nicht darauf, zu den religiösen Leuten und Institutionen zu sprechen, sondern sprachen auch zu der Kultur um sie herum.
Die ganze Zeit über sucht Gott nach Propheten, deren Perspektive von jenseits ihrer menschlichen Begrenzungen kommt. Er sucht nach „prophetischen Problemlösern“, die Gottes Antwort auf Probleme liefern können, die mit menschlicher Weisheit und Anstrengung allein