Wir hatten ja nüscht - aber was wir daraus gemacht haben!. Werner Neumann
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Elsterglanz – Das war ein Universal Putz- und Poliermittel, auch ein besonders gutes Poliermittel für Autos. Man konnte es für Chrompflege, Steinpflege, Metalle, und Glaskeramik verwenden.
Es kam vom VEB „Otto Grotewohl“ Böhlen Betriebsteil Autopflege Leipzig und wurde nach 1990 in Sächsische Olefinwerke AG Böhlen umbenannt. Auch vom VEB Chemiewerk Greiz-Döhlau in ein Kilogramm Dosen oder vom VEB Wittol Lutherstadt Wittenberg für 0,66 M. Gibt es heute wieder.
Elbaflor – Die Blattkosmetik vom VEB Fahlberg-List Chemische und Pharmazeutische Fabriken Magdeburg Stadtteil Salbke. Hier gab es seit 1886 die gegründete Constantin Fahlberg. Der Mitgründer Adolph List verstarb schon vorher. Laut Befehl 124 der SMAD wurde das Vermögen der Fahlberg-List AG nach 1945 beschlagnahmt. Ab 1948 war es dann ein VEB-Betrieb, ab 1950 kam das Kulturhaus, welches ab 1986 den Namen „Wilhelm Pieck“ trug. 1979 gehörte die Fabrik zum Kombinat Agrochemie Piesteritz mit 700 Arbeitern. Im Jahr 1990 wurde daraus eine GmbH und 1992 übernahm die HEXAL AG alles. „Poliert die Blätter, fördert das Wachstum und schützt vor pilzlichen Krankheitserregern!“
Elde Konserven – Vom VEB Elde Parchim, der Name wurde von dem kleinen Fluss Elde abgeleitet. Von hier kamen Konserven, wie vorgekochte Kartoffel, Rotkohl aber auch Süßwaren. Die Fabrik ging 2011 in Insolvenz.
Elektrogerätewerk Suhl – Ein VEB Kombinat aus Suhl. Es wurde Mitte der 1970er Jahre gegründet und hatte den Hauptsitz auf dem Industriegelände Nord in Suhl. Das Kombinat beschäftigte fast 4000 Arbeiter. Der Grund der Gründung waren die Beschlüsse des VIII. Parteitages der SED zur Konsumgüterproduktion im Jahr 1971. Das Kombinat bauten im Zuge der Konsumgüterproduktion Staubsauger Omega und Komet Küchenmaschinen. Die zuvor einzelnen Warenzeichen Omega, Elfe, Komet, IKA electric und EWS gab es danach nicht mehr, sondern nur noch das gemeinsame Warenzeichen AKA electric.
Emailliertes Aluminiumgeschirr – Vom VEB Aluminiumwarenfabrik Fischbach für alle Energiequellen, garantiert kurze Garzeiten. Die Fabrik Fischbach gab es schon seit 1914 wurde dann ab 1945 zum VEB-Betrieb und kam dann ab 1970 zum Unimewa Aue-Kombinat (Universalmetalwaren), nach 1990 BAW Fischbacher Haushaltswaren GmbH. Im Jahr 1972 waren hier an die 4700 Arbeiter beschäftigt.
Energiepreise 1985 – Strom für 0,08 M/ KWh, der Grundpreis je Raum für 6,00 M im Jahr. Stadtgas für 0,16 M/ pro Kubikmeter Gas. „Energie nicht verschwenden – rationell anwenden!“
Ephetussin-isis – Bei Erkältung und asthmatischen Beschwerden von den VEB ISIS-Chemie Zwickau. Der Vorläufer waren die von Helmut Frömmel 1946 gegründeten ISIS Chemie GmbH Zwickau. Sie war bis 1972 in Privatbesitz, danach VEB Isis Chemie Zwickau. Nach der Wende 1990 wiederum in Privatbesitz und ab 2017 Puren Farma GmbH & Co. KG.
Erika – Begann mit der von Seidel&Naumann in Dresden 1868 gegründeten Fabrik. Ab 1910 wurden erstmals die Schreibmaschine Erika gebaut. Der Name „Erika“ wurde nach der Enkeltochter des Firmengründers benannt. Im Jahr 1945 erfolgte die Enteignung und 1951 daraus die VEB Schreibmaschinen Werke Dresden Hamburger Straße 19. Im Jahr 1979 gab es das VEB Kombinat Robotron und daraus 1990 Robotron GmbH. Der Betrieb wurde 1991 eingestellt und 1992 erfolgte die Liquidation und zuletzt wurde 2005 die Marke „Erika“ gelöscht. Eine Schreibmaschine „Erika“ kostete in der DDR 435,00 M aber auch 870,00 M, je nach Ausstattung.
Erdnussflips – Sie kamen vom VEB Nahrungsmittelkombinat „Albert Kuntz“ Wurzen, eine Tüte 70 g kostete 1,00 M. Sie waren sehr lecker. Im Jahr 1857 wurde bereits von Johann Friedrich Krietsch eine Fabrik gegründet, nach 1945 kam der VEB-Betrieb und nach 1990 gab es die Wurzener Nahrungsmittel GmbH. Sie gehört heute zur Getreide AG Rendsburg.
Erdmöbel – Wurden die Särge in der Behördensprache genannt. Die meisten waren im Farbton Eiche rustikal.
Ernst-Thälmann-Aufgebot – Das waren gute Leistungen zum XI. Parteitag der SED.
Erstes Seebad der Werktätigen – Das Seebad Zinnowitz wurde das erste Seebad für die Werktätigen der DDR, zuerst für die Kumpel der Wismut AG und dann später auch für alle anderen FDGB-Mitglieder.
Ernteeinsatz – Regelmäßig kamen die Schüler der oberen Klassen und Arbeiter aus den Betrieben zu Ernteeinsätzen in der Landwirtschaft. Scherzhaft sagte man, die Schüler und die Arbeiter aus den Betrieben kommen am Wochenende zum Einbringen der Ernte, damit den Genossenschaftsbauern in Urlaub fahren können.
Erntekapitäne – Die Fahrer von Erntemaschinen nannte man Erntekapitäne oder auch die Giganten des Kornfeldes.
Erneuerung – Einbeziehung der öffentlichen Meinung zur Findung der besten Lösungen.
Erfahrungsaustausch – Der Austausch der besten Erfahrungen war die billigste Investition.
Erster Mai – Der Kampf- und Feiertag der Werktätigen. Der Ursprung waren die Arbeitskämpfe in Australien 1856 und der Streik in den USA 1886 in Chicago. Der FDGB verkaufte die berühmten Mainelken (sie waren Tradition am 1. Mai zur Demonstration) aus Sebnitz für 0,50 M das Stück. Sie wurden mit einer Sicherheitsnadel befestigt.
Erwa – Kam vom VEB Kaffee Halle Stammbetrieb des VEB Kombinat Nahrungsmittel und Kaffee Werk Nahrungsmittel. Gekörnte Brühe für 0,50 M oder einfache Brühe 80 g für 0,80 M. 4 g Brühe auf einen viertel Liter Wasser ergaben eine trinkfertige gute Brühe, manche machten auch noch ein Ei hinein.
Esda – Die Feinstrumpfhosen, nahtlos, Maschenlauf hemmend und sicheres Tragegefühl für 1,25 M 1. Wahl 100% Dederon. Esda kam vom VEB „Max Roscher“ Strumpf Kombinat Esda Thalheim, Postleitzahl 9166. Feinstrumpfhose mit Ferse für werdende Muttis für 17,00 M, Damenstrumpf TRILA 66 1. Wahl für 4,00 M und Damenstrumpfhosen 1. Wahl für 9,50 M. Im Jahr 1965 wurden alle Strumpfbetriebe der DDR zum VEB Strumpfkombinat zusammengeschlossen. Nach 1990 fielen die Absatzmärkte weg und damit auch die Arbeitsplätze, die Fabrikgebäude wurden abgerissen.
Espewe – Hersteller von Modellautos von den Elektromechanischen Werkstätten L. Herr aus Berlin. Ab 1957 übernahm Kurt Hermann die Firma L. Herr KG, welche dann später dem VEB Spezialprägewerk Annaberg-Buchholz angegliedert wurde. Die Modelle wurden ab 1968 unter dem Label „Espewe“ vertrieben. Ab 1972 war die Fabrik aufgelöst und die Produkte wurden vom VEB Plastspielwaren Berlin gehandelt. Löschfahrzeuge Barkas für 1,45 MDN und Kettenschlepper KS30 für 1,79 MDN. „Handlich absolut maßstabgerecht und naturgetreu!“
Ewig-Gestrigen – So nannte man die Politiker in Bonn, Sprachgebrauch in der Partei und im Staatsapparat.
Essig – Weinessigverschnitt 0,7 l für 2,30 M und Spritessig 0,7 l für 1,37 M, beide kamen vom VEB OGIS Bitterfeld.
– Speiseessig Essenz in einer grünen Flasche aus Plastik 0,6 l für 1,20 M vom Betriebsteil Essig und Senf Jüterbog.
Exquisitläden – Bekleidung und Kosmetik für die gehobenen Ansprüche gab es ab 1962 durch einen Beschluss des Ministerrates. Unter den Düften waren mit Namen: „Chinaseide“, „Indisch Lotos“, „Orchidea Grandiflora“ vom VEB Chemischen Kombinat Miltitz /Leipzig. Es gab auch „Atoll“ Spray für 20,00 M, Rasierwasser „Privileg“ für 27,00 M oder „Sierra“ und „Schwarzer Samt“ als Parfüm und „Casino de Luxe“, sowie „Atoll“ für 19,00 M. Exquisitläden – „Ulbrichts Wucherbude!“ Deospray Atoll für 20,00