Die Mutter - mit Briefen über die Mutter. Sri Aurobindo

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Die Mutter - mit Briefen über die Mutter - Sri Aurobindo

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die von oben darauf antwortet.

      Allerdings wird die höchste Gnade nur im Einflussbereich des Lichtes und der Wahrheit wirken, nicht unter dem der Falschheit und Unwissenheit. Denn wenn sie dem Drängen der Falschheit nachgäbe, würde sie ihr eigenes Ziel verfehlen.

      Dieses sind die Vorbehalte des Lichtes und der Wahrheit – die einzigen, unter denen die höchste Kraft herabkommen wird, denn nur die allerhöchste supramentale Kraft, die von oben herabkommt und aus der Tiefe aufbricht, kann mit der Natur erfolgreich umgehen und deren Schwierigkeiten meistern – sich völlig und aufrichtig zu überantworten, sich ausschließlich der göttlichen Kraft zu öffnen, sich immer und ohne Einschränkung für die Wahrheit, die herabkommt, zu entscheiden, beständig und ausnahmslos die Falschheit jener mentalen, vitalen und physischen Kräfte und Phänomene zurückzuweisen, die immer noch die Erdnatur beherrschen.

      Die Überantwortung muss total sein und alle Bereiche des Wesens einschließen. Es genügt nicht, dass das Seelische antwortet und das höhere Mentale zustimmt, oder auch das innere Vitale sich unterwirft und das innere physische Bewusstsein den Einfluss wahrnimmt. Es darf in keinem Bereich unseres Wesens, nicht einmal im äußerlichsten, irgendetwas geben, das sich etwas vorbehält, irgendetwas, das sich hinter Zweifeln, Unordnung und Vorwänden versteckt, irgend etwas, das sich auflehnt oder verweigert.

      Wenn sich ein Bereich deines Wesens hingibt, ein anderer aber zurückhält, eigene Wege geht oder eigene Bedingungen stellt, dann stößt du jedes Mal, wenn das geschieht, die göttliche Gnade zurück.

      Wenn du dich einerseits, oder in einem Bereich, der Wahrheit öffnest und andererseits ständig den feindlichen Kräften die Tore aufhältst, dann kannst du nicht erwarten, dass die göttliche Gnade bei dir bleibt. Du musst den Tempel rein halten, wenn du willst, dass sich die lebendige Gegenwart dort niederlässt.

      Wenn du der Macht jedes Mal den Rücken zukehrst, wenn sie eingreift und die Wahrheit hereinbringt, und die Falschheit wieder hereinrufst, die bereits vertrieben wurde, dann kannst du nicht die göttliche Gnade dafür verantwortlich machen, sondern musst der Zwiespältigkeit deines eigenen Willens und der Unvollkommenheit deiner eigenen Hingabe die Schuld geben.

      Wenn du nach der Wahrheit rufst und doch etwas in dir wählt, was unrichtig, unwissend und ungöttlich oder eben einfach nicht willens ist, es grundsätzlich zurückzuweisen, dann bist du ständig dem Angriff ausgesetzt, und die Gnade wird sich von dir zurückziehen. Entdecke zuerst, was falsch oder dunkel in dir ist, und weise es beharrlich zurück, nur dann allein darfst du zu Recht die göttliche Kraft anrufen, dich umzuwandeln.

      Bilde dir nicht ein, dass sowohl Wahrheit als auch Falschheit, Licht als auch Finsternis, Hingabe als auch Selbstsucht in dem Hause zusammenwohnen können, das dem Göttlichen geweiht ist.

      Die Umwandlung muss vollständig sein, also muss auch die Zurückweisung dessen, was ihr trotzt, vollständig sein.

      Weise auch die falsche Auffassung zurück, dass die göttliche Kraft alles für dich tun wird und auch muss‚ was du von ihr erwartest, selbst dann, wenn du die Bedingungen nicht erfüllst, die das Höchste gestellt hat. Lass deine Hingabe aufrichtig und vollkommen sein, nur dann wird alles andere für dich getan werden.

      Weise auch die irrige und träge Erwartung zurück, die göttliche Kraft werde auch noch die Hingabe für dich leisten. Das Höchste fordert deine Hingabe an Sie, erzwingt sie aber nicht: Du bist jederzeit frei, bis die unwiderrufliche Umformung erfolgt, das Göttliche zu verleugnen und zurückzuweisen oder deine Selbsthingabe zu widerrufen, wenn du willens bist, die spirituellen Folgen zu tragen.

      Deine Hingabe muss freiwillig sein und aus dir selbst kommen, sie muss die Hingabe eines lebendigen Wesens sein, nicht die eines trägen Automaten oder eines mechanischen Werkzeugs.

      Immer wieder wird träge Passivität mit wirklicher Hingabe verwechselt, aber aus träger Passivität kann nichts Wahrhaftiges und Mächtiges kommen. Es ist ja gerade die träge Passivität der physischen Natur, die diese jedem dunklen und ungöttlichen Einfluss ausliefert.

      Die Göttliche Kraft fordert, dass wir uns freudig, entschlossen und ihrem Wirken entgegenkommend unterwerfen, sie fordert den Gehorsam des erleuchteten Jüngers der Wahrheit, des inneren Kämpfers, der gegen Finsternis und Falschheit kämpft, des ergebenen Dieners des Göttlichen.

      Das ist die rechte Einstellung, und nur wer diese Haltung einnehmen und bewahren kann, wird sich auch jenen Glauben bewahren können, der durch keinerlei Enttäuschungen und Schwierigkeiten zu erschüttern ist, und wird die Feuerprobe bis zum letzten Sieg und der großen Umwandlung bestehen können.

      1 Die göttliche Schöpferkraft, die Weltenmutter.

      2

      Solange aber die niedere Natur aktiv bleibt, bleibt auch die persönliche Anstrengung des Suchenden notwendig.

      Die persönliche Anstrengung besteht in dreifacher Bemühung, dem Emporstreben, dem Zurückweisen und der Hingabe,

      in dem wachsamen, gleichbleibenden und steten Emporstreben, dem Willen des Denkvermögens, dem Suchen des Herzens, der Zustimmung des Vitalen, dem Willen, das Körperbewusstsein und die körperliche Natur zu öffnen und wandlungsfähig zu machen,

      in der Hingabe unserer selbst und all dessen, was man ist und hat, jeder Ebene des Bewusstseins und jeder Tätigkeit an das Göttliche und die Shakti.

      ***

      In dem Maße, wie Hingabe und Selbstweihe zunehmen, wird dem Suchenden bewusst, dass die Göttliche Shakti selbst den Yoga ausübt, immer mehr von sich Selbst in ihn einfließen lässt und die Freiheit und Vollkommenheit der Göttlichen Natur in ihm ins Leben ruft. Je mehr dieser bewusste Prozess sein eigenes Bemühen ersetzt, desto schneller und wahrhaftiger wird sein Fortschritt sein. Aber er kann erst dann die persönliche Anstrengung völlig ersetzen, wenn Hingabe

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