Gefangenschaft. Brenda Trim

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Gefangenschaft - Brenda Trim

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und tippte auf ihr Tablet.

      Liv atmete aus, versuchte ihre Fassung wiederzuerlangen und quetschte sich dann in die Nische neben Cassie. Jeder im Club würde wahrscheinlich denken, dass sie Lesben waren, aber das war ihr egal. Sie musste im Privaten mit ihr sprechen.

      »Okay, mach langsam und fang von vorne an«, forderte Cassie auf, legte eine beruhigende Hand auf Livs und lächelte unterstützend. Liv hätte sich keine bessere Nachbarin und Freundin als Cassie wünschen können. Sie haben alles zusammen durchgemacht, von Feiern zu gebrochenen Herzen, und wenn es eine Sache gab, auf die Liv zählen konnte, war es Cassie. Sie war die Art von Freundin, wenn Liv sagte, dass sie eine Leiche loswerden musste, würde sie sich ohne zu zögern eine Schaufel schnappen.

      Liv erinnerte sich an das erste Mal, als sie sich trafen. Sie hatte seit ungefähr einer Woche in ihrem Zuhause gelebt und hörte ein Hämmern an der Haustür. Als sie hinging, stand Cassie in einem T-Shirt für Männer und sonst nichts dort, wollte Honig ausborgen. Sie hat später herausgefunden, dass er benutzt wurde, um komplett über ihren Körper und den ihres Freunds verteilt zu werden. Sie hat Cassie gesagt, dass sie den Honig behalten konnte, aber sie waren schnell zu Freundinnen und Komplizinnen geworden.

      Sie schnappte aus ihrer Erinnerung und sammelte ihre Gedanken, bevor sie die Vorkommnisse der Arbeit erzählte. Sobald sie zu sprechen begann, konnte sie nicht mehr aufhören. Sie erzählte ihr von dem geheimen Flur, den Wandlern, die als Gefangene gehalten wurden, und davon, wie die Wache und der andere Wissenschaftler durch die Hände des Mannes, der dann gedroht hatte sie zu töten, gestorben waren. Das Merkwürdige war, dass sie ihm nicht geglaubt hatte. Seine grauen Augen hielten Wärme und Nettigkeit, obwohl er rasiermesserscharfe Fänge entblößt hatte.

      »Heilige Scheiße! Was wirst du tun? Hat sich dein Chef je bei dir gemeldet?«, fragte Cassie, als die Bedienung, Penny, sich ihrem Tisch näherte und eine Flasche Camarena Tequila, zwei Schnapsgläser und eine kleine Schüssel Limettenschnitze auf dem Tisch abstellte.

      Es war anständiger Tequila. Wahrscheinlich würde das Doppelte verlangt werden, als wenn sie ihn im Schnapsladen bezahlen würde, damit ein wenig außerhalb von Livs Mitteln lag, aber zumindest wäre ihr am nächsten Tag nicht schlecht oder sie hätte keinen furchtbaren Kater.

      »Kann ich euch zwei sonst noch etwas bringen?«, fragte Penny unaufmerksam, zwinkerte einem der Typen am Tisch neben ihnen zu.

      »Nein. Alles gut, danke«, antwortete Liv und Penny raste schnell zu dem Muskelprotz mit dem großartigen Lächeln. Liv wandte ihre Aufmerksamkeit zurück auf Cassie und erwiderte: »Ich habe keine Ahnung. Was denkst du? Die Polizei miteinbeziehen? Meinen Chef anrufen und kündigen? Ich brauche diesen Job wirklich. Vielleicht waren die Männer nicht tot, sondern nur bewusstlos«, regte Liv an.

      Die Wahrheit war, dass sie es nicht sicher wusste. Es war so schnell passiert. Vielleicht lag sie falsch damit, dass sie tot waren.

      »Ich würde die Polizei nicht anrufen, besonders, wenn du falsch liegen könntest. Das würde sicher dafür sorgen, dass du gefeuert wirst. Hier, das schlage ich vor. Geh am Montag zur Arbeit und verhalte dich, als ob alles normal ist. Du wirst bald genau wissen, was vor sich ging. Hoffentlich hast du Unrecht mit PRL. Jim schien ziemlich nett, als ich ihn letztes Jahr beim Picknick getroffen habe. Vielleicht hast du dich von deiner Vorstellungskraft übermannen lassen«, erklärte Cassie, während sie jedem von ihnen einen Kurzen eingoss und das mit dem Logo geprägte Glas Liv reichte.

      Liv warf es zurück und schnappte eine Limette, während sich ihr Gesicht durch den scharfen Geschmack verzerrte. Sie biss zu und saugte. Beste Kombi überhaupt. Die Säure der Limette beruhigte ihren Gaumen und ein warmer Schwips folgte nach.

      »Du hast Recht. Tu so, dann wirst du so, richtig?«, witzelte Liv und goss ihnen beiden einen weiteren Kurzen ein.

      »Darauf trinke ich!««, gellte Cassie, stieß mit den Kurzen an.

      Liv spürte eine Vibration in ihrer Tasche und bemerkte, dass sie noch immer ihren Labormantel trug. Okay, das war peinlich wie Hölle. Kein Wunder, dass sich kein Mann ihrem Tisch genähert hatte. Sie waren die bekloppten Lesben, die sich in der Ecknische anmachten, dachte sie, während sie nach ihrem Handy griff.

      »Oh Scheiße, das kann nicht gut sein«, platzte Liv hervor, als sie auf die Nachricht auf dem Bildschirm schaute.

      »Was? Wer ist es?«, frage Cassie neugierig.

      »Es ist Jim. Er sagt, dass er mich morgen früh gleich als erstes sehen muss«, hauchte Liv und starrte auf ihr Handy.

      Sie bekam langsam das Gefühl, dass die Scheiße ihr bald um die Ohren fliegen würde, und sie stand dort, von Mist bedeckt.

      Kapitel Drei

      »Herein«, bellte Jim durch die geschlossene Tür seines Büros.

      Liv zuckte bei der barschen Stimme zusammen und versuchte seine Stimmung zu entziffern. Sie wollte nicht darüber ausgefragt werden, was sie bei den Wandlern gesehen hatte. Sie hatte sich mit der Begegnung der vorigen Nacht zwanghaft beschäftigt und der Tequila hatte nichts getan, außer ihr Kopfschmerzen zu schenken. So viel dazu, dass sie gedacht hatte, es sei eine anständige Marke. Andererseits hatten sie die ganze Flasche weggeputzt.

      Liv gab ihre Untersuchung auf, öffnete die Tür und wurde mit einem ernsten Gesichtsausdruck begrüßt. Augenscheinlich war er verärgert. Das war nicht der richtige Tag, um mit Schlafentzug und einem Kater bei der Arbeit zu erscheinen.

      Zwischen dem Vorfall im Labor, dem Trinken und der Textnachricht ihres Chefs, hatte sie kein Auge zugemacht. Sie trank drei Tassen Kaffee, bevor sie ihr Apartment verließ, in der Hoffnung, dass es ihr helfen würde sich zu konzentrieren. Unglücklicherweise, da sie Jims Aufregung hörte, gab es eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kaffee wieder hochkommen würde.

      Die große Frage war, ob Jim sich des möglichen Doppelmords bewusst war und, noch wichtiger, ob er wusste, dass sie Zeuge davon war. Ihre Fäuste ballten und öffneten sich an ihrer Seite, während ihr Herz eine Nachahmung eines Schachtelmännchens machte, bereit jeden Moment aus ihrer Brust zu platzen. Schweiß tropfte ihre Wirbelsäule herunter, während sie zu seinem Schreibtisch ging.

      »Guten Morgen, Jim. Ich hoffe, ich habe Sie nicht warten lassen«, stammelte sie, hasste den Bruch in ihrer Stimme.

      Wenn der Typ die Details der vorigen Nacht nicht kannte, würde er dies bald genug. Schuld musste über ihr ganzes Gesicht geschrieben sein. Sie wusste, dass ihr Gesichtsausdruck in großen Neon-Buchstaben schrie: Ich verstecke etwas. Ausflüchte und Ausreden waren nicht ihre Stärke.

      Sogar als Kind konnte Liv nicht mit Lügen davonkommen. Eine anklagende Aussage und sie würde nachgeben, ihr Herz ausschütten und ihre Sünden gestehen. Selbstverständlich bestanden ihre Sünden, als sie ein Kind war, daraus, dass sie sich vor dem zu Bett gehen nicht die Zähne putzte, sich einen Keks erschlich oder die Hausaufgaben nicht machte.

      Jetzt war sie zu weitaus größeren Verbrechen fortgeschritten, die Brutalität und Mord umfassten. Sie hatte sich nicht beteiligt, aber sie stand daneben, während ein Wandler brutal angegangen wurde, hatte dann zugesehen, als der Mann Vergeltung übte, Leben nahm.

      Oh Teufel. Liv hatte nicht darüber nachgedacht, was dies für sie bedeuten könnte. Könnte sie ins Gefängnis gehen? Sie verfluchte sich dafür nicht die Polizei gerufen zu haben. Was würde die Polizei mit ihr anstellen, wenn sie still blieb? Machte sie das zur Komplizin? Oh Gott, sie würde festgenommen werden.

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