Die Reise Des Schicksals. Chris J. Biker

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Die Reise Des Schicksals - Chris J. Biker

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Nordamerikas, beim Stamm des Grossen Himmels, kam Goldiger Falke auf die Welt, Erstgeborene des Stammeshäuptlings Grosser Adler.

      Die ersten Lichter der Morgendämmerung steuerten auf den neuen Tag zu.

      Blume des Waldes wurde von einem qualvollen Stich geweckt. Sie setzte sich mit kurzer Atem auf und in der Dunkelheit suchte sie das Gesicht des Ehemanns, welcher neben ihr lag. Grosser Adler hatte nichts bemerkt und sie entschied sich, ihn nicht aufzuwecken.

      Langsam stand sie auf und ging heraus, indem sie versuchte, kein Lärm zu machen. Die Luft war frisch und leicht, sie machte ein grosser Atemzug und langsam ging sie zum Tipi seiner Mutter zu.

      Auf den Knien entfernte sie die Lederlappen am Eingang.

      -Mutter… - rief sie halblauter Stimme, um seinen Vater nicht aufzuwecken, Drei-Elch.

      -Ist es Zeit? – fragte Tau des Morgens, indem sie sich aufsetzte.

      -Ja – sagte die junge Frau mit verzerrtem Gesicht, während sie kräftig die Lederlappen festklemmte.

      -Warte hier! Ich gehe Tante holen – sagte sie ihr, bevor sie sich rennend zum Tipi der Schwester entfernte.

      Blume des Waldes nickte, aber ohne die Wörter der Mutter zu hören, und ging, behutsam, zu einer vorgesehenen Hütte, in welcher die Frauen des Stammes gebaren.

      Ein weiterer Stich kam, ganz plötzlich, und liess sie vom Schmerz beugen: die zwei Frauen eilten herbei um sie zu erreichen und eine ihr eine Unterstützung anzubieten, sie begleitete sie im Inneren der Hütte.

      Die Tante Blauer Stern, eilte zum Fluss um Wasser zu holen, während die Mutter ihr ein weiches Bett vorbereitete, auf welches sie sie hinlegen liess, in Erwartung der Geburt.

      Sie bereiteten ein Aufguss mit Blätter aus roten Himbeeren vor.

      -Trink, es wird dir helfen, die Wehen zu verkürzen – erklärte ihr Tau des Morgens.

      Aber die Wehen waren noch zu weit voneinander entfernt. Dieses Gebräu hatte immer für die Gebärenden ihres Stammes funktioniert, aber es schien für sie kein Effekt zu entfalten.

      -Kannst du laufen gehen? – fragte sie ihre Mutter.

      -Ja… ja – antwortete sie, nicht sehr überzeugend.

      -Du musst laufen, so wird die Geburt schneller vorangehen – erklärte sie.

      Während Tau des Morgens und Blauer Stern das Erforderliche vorbereiteten, Blume des Waldes, durch die Stechen, lief im Aussenbereich der Hütte, während die Sonne vollständig aufging.

      Grosser Adler erwachte und als er bemerkte, dass seine Frau nicht da war, eilte er aus dem Tipi. Er sah sie behutsam laufen gehen, um sie dann ruckartig mit gebeugtem Körper gegen vorne blockieren zu sehen, stöhnend wegen den Schmerzen.

      -Blume des Waldes! – ruf er sie, indem er zu ihr rannte.

      Er umhüllte sie mit einem Arm den Rücken, um sie zu stützen, indem er ihr den anderen Arm als Lehne anbot.

      -Ich muss laufen – sagte sie, sobald sie Luft schnappen konnte.

      -In Ordnung! Wir werden es zusammen machen – bot sich fürsorglich Grosser Adler an.

      Sie liefen über eine Stunde. Die Wehen waren immer kürzer voneinander entfernt, jedes Mal, wenn eine eintrat, hätte sie schreien wollen, aber sie beherrschte sich und gab nur ein unterdrücktes Stöhnen ab, um ihren Mann nicht zu erschrecken. Aber er spürte wie sehr sie litt, weil ihre Hand sein Arm mit Kraft drückte. Die Kraft ihres Griffs war gleichermassen stark wie der Schmerz, welches von dem Stechen verschaffen wurde. Bis sie der Griff nicht mehr los hielt.

      -Es geht los, begleite mich – sagte sie mit knapper Luft.

      Grosser Adler überliess sie an den erfahrenen Händen der Schwiegermutter und der Tante. Sie legten sie auf das weiche Bett, während ihre Mutter ihr erklärte, wie sie atmen sollte um den Schmerz ein bisschen zu lindern. Aber der Schmerz war immer intensiver und stechend, der Atem immer schwerfälliger. Die zwei Frauen halfen ihr, sie auf die Knie zu legen, sie war schweissüberströmt und auf dem Höhepunkt krümmte sie den Rücken und stiess ein Schrei aus, welches über das ganze Lager zu hören war, dann ging alles in einem Augenblick vorbei. Sie war geboren.

      Als sie ihr Geschöpf sah, schienen die Geburtswehen eine ferne Erinnerung, den ganzen Schmerz war bereits vergessen.

      Nach dem Schnitt der Nabelschnur, hielten sie ihr ein anderes Gebräu auf Wurzelbasis hin, welches von den Einheimischen die “Wurzel der Geburt” genannt wird, da es die Blutung stoppte, welches von der Entbindung verursacht wurde. Während Blume des Waldes es in kleine Schlucke trank, befassten sich die zwei Frauen mit der Neugeborene.

      Die Kleine wurde gewaschen und das kleine Körper mit aromatischen Blätter eingerieben und mit einer Mixtur von Fett und roter Lehm gesalbt. Sie wickelten sie in weichen Felle ein und setzten sie in die Wiege ab. Die Nabelschnur wurde an der Grossmutter anvertraut, welche sie in Salbeiblätter umwickelte, es vorsichtig in einem Lederbeutel verstaute, dekoriert mit natürlichen Pigmente und hängte es ausserhalb der Wiege auf. Dieses Amulett hätte sie für ihr ganzes Leben lang begleitet und darüber hinaus…

      Zum Zeitpunkt ihrer Geburt, war das Lager vom Flug eines Falken durchquert worden, der, von der Sonne geküsst, goldig aussah, während mit dem ersten Atemzug der Neugeborene sich ein langes und mächtiges Heulen von den Heiligen Felsen zusammenschloss, die sich ein Stück weiter entfernt befanden, hinter ihrem Rücken. Grosser Adler und der Rest des Stammes, folgten mit dem Blick sein Flug, in Richtung einer anderen Figur, welche bewegungslos dort stand und in ihrer Richtung schaute: es war ein Wolf. Als der Falke ihn erreichte, verschwanden beide hinter den Felsen.

      Der Schamane prophezeite:

      -Der Flug diesen Falken ging jenseits der Grenzen unserer Berge. Gegen diesen Wolf, der Vorreiter, der freie Geist der intakten und wilden Natur… - der Mann hielt inne, Tau des Morgens war herausgekommen, um die Geburt zu übermitteln.

      -Du kannst hineinkommen und deine Tochter kennen lernen! – verkündete die Frau.

      Grosser Adler trat in die Hütte ein, er war aufgeregt und der Anblick dieses kleinen Geschöpfs erfüllte sein Herz mit einer so grossen Freude, dass es auch von den Augen floss. Er wartete, bis die Frauen hinausgegangen waren, dann nahm er die Kleine in den Armen und erzählte seiner Frau der Flug dieses Falken zum Zeitpunkt ihrer Geburt.

      -Ich denke, dass Grosser Geist dir ihr Name suggeriert hat, Goldener Falke ist perfekt für die Tochter eines grossen Häuptlings. – stimmte Blume des Waldes zu.

      -Möge der Wille von Grosser Geist gemacht werden! – bekräftigte er zufrieden.

      Er kniete neben seiner Frau nieder und hielt ihr die Kleine hin, sodass sie sie stillen konnte. Er blieb dort und schaute seine Tochter an, wie sie ihre erste Mahlzeit zu sich nahm und dachte, dass es nichts Wundervolleres geben konnte, als der Anblick einer Mutter, die das eigene Kind stillt.

      Vier Tage nach der Geburt von Goldener Falke, wurde die Zeremonie der Namenszuweisung organisiert, dass noch niemand von den Einheimischen kannte. Blume des Waldes färbte ihr Gesicht mit dem Heiligen Maismehl weiss ein, dann wickelte sie sie in der schönsten Decke ein und zusammen mit Grosser Adler brachten sie sie das erste Mal nach draussen, um sie an der aufgehenden Sonne und am

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