Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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hab’ ich noch ein paar Urlaubstage, die ich irgendwie abbummeln muß.«

      Florian erzählte von der Firma, die er, zusammen mit Sepp, aufgebaut hatte. Lisa erfuhr, daß er gar nicht aus Regensburg stammte, sonden aus einem kleinen Dorf, in der Nähe von Passau. Den Freund hatte er auf der Uni kennengelernt.

      Das junge Madel hörte interessiert zu, doch das, was es zu gerne gewußt hätte – ob Florian gebunden war – darüber sprach er nicht.

      Lisa ließ sich ihre Enttäuschung nicht anmerken. Unter keinen Umständen sollte er auch nur den leisesten Verdacht schöpfen, daß sie sich in ihn verliebt haben könnte. Dabei spürte sie jedesmal einen Stich in ihrem Herzen, wenn er sie anschaute.

      *

      Pünktlich zum Mittagessen erreichten sie die Kandereralm. Franz Thurecker erwartete sie bereits. Auf den Tischen vor der Hütte lagen karierte Decken, und Körbe mit frischem Brot standen bereit.

      »Nanu, Hochwürden, Sie?«

      Der Senner war erstaunt, daß nicht der erwartete Bergführer die Gruppe heraufbrachte. Sebastian berichtete von der Erkrankung Alois Vingers und krempelte die Ärmel hoch.

      »Dann woll’n wir uns erstmal um die Getränke kümmern«, meinte er.

      Wieder brachte er die Teilnehmer der Wandergruppe in Verblüffung, als er unkonventionell mit Hand anlegte und dafür sorgte, daß der ärgste Durst in kürzester Zeit gelöscht wurde.

      Das Essen, das Franz auftischte, wurde allgemein gelobt. Es war ein deftiger Eintopf aus Gemüsen, Rindfleisch und Graupen. Dazu das frische Brot und eine Maß Bier. Allerdings war das noch nicht alles.

      Als zweiten Gang gab es Käs’spatzen, die in großen Formen mit gerösteten Zwiebeln und geriebenem Bergkäse im Ofen gebacken wurden. Obwohl die Wanderer schon der Suppe reichlich zugesprochen hatten, langten sie hier noch einmal richtig zu, auch den grünen Salat verschmähten sie nicht.

      »Ich kann net mehr!« stöhnte Sepp und stand auf. »Jetzt muß ich erst einmal ein paar Schritte laufen.«

      »Wart’, ich komm’ mit«, sagte Lisa.

      »Es ist ja unglaublich, wieviel man essen kann«, meinte der Bursche, als sie auf der Rückseite der Hütte angekommen waren.

      »Das liegt an der guten Luft«, stellte Lisa fest.

      Sepp hatte seinen Fotoapparat in der Hand.

      »Stell’ dich mal da hin«, bat er und deutete auf einen niedrigen Holzzaun, der den Gemüsegarten eingrenzte.

      Mit den Bergen im Hintergrund schoß er ein Foto nach dem anderen von ihr, bis Lisa endlich die Hand hob.

      »Ich glaub’, das reicht«, lachte sie. »Schließlich bin ich kein Fotomodell.«

      Sepp war zu ihr herüber gekommen. Er sah sie mit einem eigenartigen Blick an.

      »Aber genauso schön«, sagte er und nahm ihre Hand. »Ich bin ganz froh, daß wir einen Moment allein sind. Ich wollt’ dir nämlich schon die ganze Zeit was sagen...«

      »Was denn?« fragte sie und merkte, daß sie vor Aufregung zitterte.

      Dabei dachte sie: Bitte net! Bitte net!

      »Weißt’ eigentlich, daß ich mich ganz fürchterlich in dich verliebt hab’?« sagte der Bursche und schaute sie dabei ganz zärtlich an.

      Das junge Madel schluckte. Genau das hatte sie befürchtet. Sepp zog Lisa zu sich heran und legte seinen Arm um sie.

      »Mir ist noch kein tolleres Madel begegnet«, flüsterte er mit belegter Stimme. »Magst’ mich auch ein bissel?«

      Sie schluckte und versuchte den dicken Kloß, der in ihrem Hals steckte, hinunterzubekommen.

      Wie konnte sie ihm jetzt sagen, wie es um sie stand, ohne ihm weh zu tun?

      »Doch, Sepp«, antwortete sie schließlich. »Ich mag dich...«

      In seinen Augen glänzte es, und ein freudiges Lächeln fuhr über seine Lippen.

      Lisa hatte die Hand gehoben.

      »Aber..., ich liebe dich net«, brachte sie endlich heraus. »Ich mag dich, wie einen guten Freund, aber mein Herz gehört einem and’ren. Ich bitt’ dich, das zu versteh’n.«

      Sepp Villinger warf einen Blick zur Hütte. Auf der anderen Seite war die Terrasse. Dort saß Florian. »Ist er es?« fragte er und deutete mit dem Kopf hinüber.

      Lisa antwortete nicht, aber in ihren Augen stand die Antwort zu lesen.

      Sepp schwieg ebenfalls einen Moment, dann nickte er.

      »Er ist’s«, stellte er fest. »Ich hab’s die ganze Zeit geahnt.«

      Lisa griff nach seiner Hand.

      »Sepp, es tut mir leid...«

      Er lächelte wieder. Aber diesmal war es kein freudiges Lächeln.

      »Schon gut«, sagte er und wandte sich ab.

      Doch sie hielt ihn zurück.

      »Wart’.«

      Er drehte sich wieder um.

      »Ich weiß net, wie ich’s sagen soll«, begann sie. »Aber Florian – er weiß nix davon, und ich möcht’ auch net, daß er’s von dir erfährt. Ich kenn’ ihn ja doch gar net so richtig und weiß net, ob er überhaupt frei ist...«

      Sepp Villinger sah sie an, und Lisa wußte nicht, wie sie diesen Blick deuten sollte. Lag Hoffnung darin, oder gar Bedauern.

      »Keine Angst«, versprach der Bursche, »ich werd’ ihm nix sagen.«

      Er holte tief Luft.

      »Aber du solltest vielleicht eines wissen: Frei ist der Florian zwar, aber dennoch gebunden...«

      »Wie soll ich das versteh’n?«

      Er zuckte die Schulter.

      »Ich weiß net, ob ich’s dir überhaupt sagen darf«, fuhr er dennoch fort. »Florian ist seit zwei Jahren schwer krank. An seine Medikamente ist er gebunden, die ihn am Leben erhalten. Niemand kann sagen, wie lang’ noch. Solang’ er sie regelmäßig einnimmt, kann’s noch ein paar Jahre dauern. Vielleicht aber auch net, keiner weiß das so genau. Es kann auch schon in ein paar Monaten zu Ende geh’n...«

      Er hob hilflos die Hände.

      »Ich denk’, du solltest das wissen.«

      Lisa war wie betäubt. Sie konnte nicht glauben, was sie da gehört hatte, und doch mußte es so sein. Sepp würde niemals so ein grausames Spiel mit ihr treiben und sie belügen.

      Tränen stiegen in ihr auf. Der Bursche legte tröstend seinen Arm um sie.

      »Bitte, laß’ dir net anmerken, daß ich

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