Apache Cochise Staffel 1 – Western. Diverse Autoren

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Apache Cochise Staffel 1 – Western - Diverse Autoren Apache Cochise Staffel

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auf mich aufpassen, Naiche. Wann bringt man mir die Waffen zur Auswahl?«

      »Du wirst es rechtzeitig erfahren.« Naiche wandte sich ab, kehrte aber noch einmal um. »Wenn du zu ›Sanfter Wind‹ mußt, dann gehe hin. Niemand wird dich belästigen.«

      »Danke«, sagte John Haggerty und gab Bill einen verstohlenen Wink.

      *

      Sie verließen das Wickiup hinter dem Häuptlingssohn und gingen zu ihrem eigenen Jacale. Bill fiel Johns tiefer Ernst auf und blieb stehen. Sofort spürte er die Lanzenspitze seines Bewachers in seinem Rücken. Aufgebracht drehte er sich um.

      »Hau ab, du Laus!« schrie er unbeherrscht. Die Rothaut wich tatsächlich ein paar Schritte zurück. Bill ging weiter. Unentwegt schaute er den Freund an. »Was ist mit dir, John? Angst vor dem Kampf?«

      »Quatsch! Ich denke nach.«

      »Ist das jetzt der richtige Zeitpunkt dafür? Mann, konzentriere dich auf den Kampf! He, worüber denkst du nach?«

      »Über die Tatsache, wie ein Skorpion in die Berge kommt. Ich meine, es lohnt sich, darüber nachzudenken.«

      »Finde ich nicht. Warum soll es hier keine Skorpione geben?«

      John Haggerty kicherte.

      »Der Mangel an Schlaf hat deinen Geist lahmgelegt, wie? Skorpione sind Wüstenspinnen, die Wärme und ihre gewohnte Umgebung brauchen. Fällt bei dir jetzt der Nickel?«

      »Gar nichts fällt. Tu mir den Gefallen, John. Hör auf mit dem Unsinn. Skorpione leben überall, auch hier im Gebirge.«

      »Idiot«, sagte der Scout aufgebracht. »Ich sage dir, es gibt keine Skorpione hier oben. Viel zu kalt.«

      Sie betraten ihr Wickiup und unterhielten sich am brennenden Feuer weiter. Irgend jemand, wahrscheinlich die alte Squaw, hatte inzwischen das Frühstück hingestellt. Auf einem Stein lagen flache Brotkuchen, sogenannte Tortillas, gebratene Fleischscheiben und ein Topf mit einem Brei, der ausgezeichnet duftete und noch besser schmeckte.

      Während sie sich über das Essen hermachten, dabei klares Quellwasser tranken, dachten sie beide über ihr Gespräch nach. Bill Harwig kapierte allmählich. Er runzelte die Brauen und schob sich grübelnd zwei Stücke Fleisch gleichzeitig in den Mund.

      »Well, was meinst du zu der Sache?«

      John verstand sofort.

      »Ein Attentat«, sagte er.

      »Wieso? So was gibt es doch nur unter den Weißen.«

      »Nahm ich bisher auch an. Aber ein hochgiftiger Skorpion in dieser Bergwildnis läßt mich jetzt anders denken.«

      Bill Harwig mußte das erst verarbeiten und brummte ein paar Töne vor sich hin, die ebensogut der Ausdruck einer Begeisterung über das Essen sein konnten. Nach einer Weile fragte er:

      »Wer?«

      John zuckte mit den Achseln.

      »Wenn ich das nur wüßte. Unter den Chiricahuas wird es auch schlechte Charaktereigenschaften wie Haß, Neid, Ärger wegen verschmähter Liebe und Ähnliches geben.«

      »Wer, zum Teufel, tut so was? Dieses unschuldige Mädchen – so hübsch, so…«

      »Vorsicht, Bill! Keine Schwärmereien. Wir können nicht mal ahnen, wie sie so etwas auffassen. Möglicherweise…«

      Wieder wurden sie gestört. Cochise trat ein und blieb hinter John stehen. Er trug die traditionelle Wüstenkleidung der Apachen, ohne die Wildlederjacke. Draußen war es inzwischen wärmer geworden.

      Als John Haggerty sich weder umdrehte noch sonst zu erkennen gab, daß er die Anwesenheit des Häuptlings bemerkt hatte, setzte sich Cochise schweigend beim Feuer nieder und starrte in die Flammen.

      »Du hast alles überlegt, weißer Mann. Zu welchem Resultat bist du gekommen?«

      John wußte, was er meinte.

      »Der Anschlag auf das Leben deiner Schwester wird sich wiederholen. Aber dann wird es kein Skorpion sein.«

      Cochise nickte. Bill Harwig stieß die Arme in die Höhe und fragte laut:

      »Bei allen Dämonen dieser Erde, wovon redet ihr?«

      »Wir unterhalten uns über das Attentat. ›Sanfter Wind‹, hoffe ich, wird mit dem Leben davonkommen. Das schließt natürlich einen weiteren Mordversuch nicht aus. Cochise weiß das so gut wie ich.«

      Der Häuptling nickte mit ernstem Gesicht. Tiefe Falten hatten sich um seine Nasenflügel eingegraben, und unter seinen Augen lagen braune Schatten.

      »Du sprichst klug, Bleichgesicht. Rede weiter! Wen hast du im Verdacht?«

      John Haggerty wehrte ab.

      »Ich bin ein Weißer, Cochise, deshalb kenne ich eure Sitten und Gebräuche nicht. Für mich steht fest, daß man die Peitschenspinne aus der Ebene heraufgebracht und in den Jacale der Frauen geschmuggelt hat. Der Grund ist mir allerdings nicht klar, und wen sie stechen sollte, kann ich dir auch nicht sagen.«

      Cochise hob den Kopf. Seine dunklen Augen funkelten. Die Hand, die er gegen den Scout ausstreckte, zitterte.

      »Töte ihn, Bleichgesicht! Töte ihn! Zastee!«

      Mit einem Sprung stand er auf den Beinen und verließ die Laubhütte. Wie benommen blickten ihm die beiden Weißen nach.

      *

      Der Reiter paßte sich der Dunkelheit der Nacht an und trieb sein Pferd unbarmherzig durch die Canyons der Pahute Range. Lange nach Mitternacht tauchte er in eine langgezogene, gewundene Schlucht ein und parierte dort sein Tier. Er gönnte dem Pferd eine Verschnaufpause von einer halben Stunde, stieg dann wieder auf und ritt im gemäßigten Tempo weiter.

      Als die ersten Bodennebel durch die Täler zogen, lenkte er sein Pferd in einen engen Canyon und gelangte schließlich in ein grasbewachsenes breites Tal, das von einem Wasserlauf durchquert wurde. Drei Blockhäuser standen so trutzig unter Hickorybäumen, als wollten sie der ganzen Welt Widerstand bieten.

      Der Reiter glitt aus dem Sattel, brachte sein Pferd in einen Stallanbau, rieb es gründlich ab und warf ihm Hafer und Heu vor. Zu trinken bekam es nichts.

      Der Mann verließ den Stall, steuerte die linke der drei Blockhütten an und drückte die Tür auf. Stille empfing ihn, Dunkelheit und der scharfe Geruch von Whisky.

      »Du bist schon zurück, Elvis?«

      Die Stimme klang weder trunken noch müde. Wash blieb stehen und gewöhnte seine Augen an die Dunkelheit.

      »Warum machst du kein Licht, Boß?«

      »So kann ich besser denken. Warum bist du schon wieder zurückgekommen? Du solltest herausfinden, was man in der Stadt über den Überfall auf die Indianer erzählt. Warum…«

      »Moment, Boß, sachte! Hör mich erst mal an.« Elvis Wash konnte Hank Doolins Kopf und die Schultern in der

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