Apache Cochise Staffel 1 – Western. Diverse Autoren
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»Die andere Bande.«
»Verdammt! Schon wieder? Du bist getürmt. Wie ich dich kenne, hast du wie ein Dieb in der Nacht Reißaus genommen, als sie dich anpöbelten.«
»Das mußte ich, wenn ich am Leben bleiben wollte«, verteidigte sich Wash. »Wenn ich nicht die Lampen ausgeschossen und durch die Hintertür geflüchtet wäre, stünde ich jetzt nicht hier.«
»Okay, setz dich!«
Wash nahm Platz. Seine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt und erkannten nun Einzelheiten.
Doolin schob sich ein bißchen zur Seite.
»Weiter!«
»Was weiter? Ich habe dir alles gesagt.«
»Du hattest einen Auftrag. Was hast du in Erfahrung bringen können?«
»Nichts. Es blieb keine Zeit dazu. Du mußt einen anderen schicken, Boß, den man in Santa Magdalena nicht kennt. Das verdammte Nest ist das reinste Tollhaus. Wenn die mich noch einmal sehen, lynchen sie mich.«
»Ich schicke den Neuen oder reite selbst hin«, sagte Doolin, kaum beeindruckt von Elvis’ Selbstverteidigung. »Morgen früh breche ich auf. Hau dich jetzt in die Falle, Elvis.«
Wash stand auf und verschwand so lautlos wie ein Gespenst. Doolin schenkte sich ein Glas voll und trank genüßlich. Er war allein in der Hütte, und nur wenn er allein war und sich unbeobachtet fühlte, trank er.
Seine Leute schliefen alle – dachte er.
Er sah nicht, wie draußen eine Gestalt um die Blockhütte strich und schließlich das Ohr an den Fensterladen legte. Der Mann hatte schon vorher gelauscht, als Wash seinen Bericht abgegeben hatte. Er war lediglich in die schützende Dunkelheit zurückgewichen, als der Outlaw die Blockhütte verließ und zu seiner Unterkunft schlenderte.
Als der heimliche Lauscher nichts vernahm, verließ er seinen Horchposten und öffnete die Tür des nächsten Blockhauses. Elvis Wash stand vor seiner Koje und kleidete sich aus.
»Hey!« sagte Curt Miller, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich an den Tisch. »Wo bist du gewesen, El?«
»In Santa Magdalena. Spezialauftrag vom Boß. Nichts draus geworden. Mist! Man erkannte mich, und ich mußte flüchten.«
»Ganz schön sauer, wie?«
»Der Boß? Klar, der ist sauer. Gesagt hat er allerdings nichts.«
»Besinn dich!«
»Wozu?« fragte Wash mißmutig. »Warum sich anstrengen? Ist doch alles egal, oder nicht? Er reitet bei Tagesanbruch selbst in die Stadt. Soll er doch. Ihm geht es mehr um die andere Bande. Er will feststellen, was man über unseren letzten Coup redet. Ich weiß wirklich nicht, was er sich bei der ganzen Sache denkt.«
»Wann habt ihr denn das Ding gedreht?«
»In der Nacht vor vier Tagen. Du warst noch nicht hier. Hat nicht ’ne Bohne eingebracht. Nur Plunder, sage ich dir. Da sind die anderen besser dran. Die nehmen jeden Monat eine Postkutsche aus oder eine Bank. Und glaub’s mir, dieses Geschäft lohnt sich.«
Miller begriff. Er drehte sich eine Zigarette und zündete sie über der Kerosinlampe an. In der hinteren Doppelkoje schnarchte ein Mann mit offenem Mund. Sonst war es still in der Blockhütte, wie in einer Gruft.
Miller wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen und Wash mit gezielten Fragen hellhörig machen, aber er konnte sich die nächste Frage nicht verkneifen.
»Ihr überfielt ein Indianerlager, machtet die Leute nieder und… ja, was denn noch? Zum Teufel, das bringt doch nichts ein. Doolin sagte mir, er brauche einen Scout, der die Pässe nach Sonora kennt.«
»Das ist es doch. Wir könnten leben wie Gott in Frankreich, wenn Doolin nur etwas vernünftiger wäre. Was er mit dem Krimskrams anfängt, den wir erbeuten, weiß der liebe Himmel.«
Wash war ehrlich entrüstet. Er starrte Miller an und machte eine höhnische Grimasse.
»Ich nahm an, daß er die Beute nach Mexiko bringt und dort verscheuert. Wozu braucht er sonst einen Scout?«
Wash lächelte höhnisch.
»Was sollen wohl die armen Schweine von Peone mit dem indianischen Plunder anfangen? Sie sind so arm, daß sie sich nicht mal ’ne Hand voll Mais kaufen können. Alles Unsinn.«
»Dann kapiere ich das Ganze nicht«, sagte Miller und drehte sich eine neue Zigarette.
»Wir schon lange nicht, Hombre. Einer hatte mal ’ne Idee. Als er sie lautwerden ließ, holte Doolin ihn aus den Stiefeln.«
»Was für eine Idee?«
»Ach, nur so. Ich rede nicht gern darüber. Man weiß nie, auf welchem Weg es wieder zu Doolin gelangt.«
Miller tat gleichgültig.
»Du kannst mir vertrauen, El. Die Armee sucht mich, und wenn sie mich kriegt, stellt sie mich an die Wand. Bis nicht Gras über die Sache gewachsen ist, habe ich draußen keine Chance.«
Wash kam zum Tisch und setzte sich im Unterzeug auf einen Stuhl.
»Er machte mich zu seinem Segundo, weil ich eine ziemlich schnelle Hand habe. Aber ich bin ihm weniger wert als ein Hund, dem man einen Fußtritt gibt. Buster Liven erzählte damals jedem, der ihm zuhörte, Doolin gäbe die Beute der anderen Bande. Keine Ahnung, ob da was dran ist. Kannst dir selbst einen Reim darauf machen.«
Miller dachte darüber nach. Nach einer Weile sagte er:
»Das hätte nur Sinn, wenn die anderen den Plunder gebrauchen können. Zum Beispiel bei einem Postkutschenüberfall oder auf einen Wagenzug. Die Beutestücke als Hinweis auf den Täter bei einem gesprengten Tresor zurückzulassen, wäre des Guten zuviel getan. Niemand würde das glauben.«
»Das war auch Busters Meinung«, entgegnete Wash, stand auf, setzte sich auf die Bettkante und zog die Wollsocken aus.
»Deswegen mußte er sterben«, sinnierte Miller. »Okay, gehen wir schlafen. Morgen ist auch noch ein Tag.«
*
Die Sonne stand genau im Zenit. Schatten gab es nicht. Sogar der Wind war eingeschlafen.
Wakashi stand John Haggerty gegenüber. Beide waren bis zum Gürtel nackt.
Die Auswahl der Waffen war ihnen nicht schwergefallen. Der Indianer hatte die Lanze gewählt, John den Tomahawk. Mit dem Kriegsbeil konnte er zur Not umgehen, die anderen Waffen waren ihm weniger vertraut.
In einem weiten Kreis standen Krieger, Frauen und Kinder. Schweigend sahen sie zu, wie sich die Gegner umkreisten. John hielt Ausschau nach ›Sanfter Wind‹, aber er sah sie nirgendwo. Auch Cochise und Naiche konnte er nicht entdecken.
Der Apache griff an. Er sprang vor und wieder zurück, fintete mit der Lanze, wich einem Beilhieb aus und sprang mit einem Riesensatz aus dem Gefahrenbereich. Krieger murmelten beifällig.
Wieder